Ick bin in Tempelhof jeboren …

Titelbild
Ballon über dem ehemaligen Rollfeld des Flughafens Berlin-Tempelhof.Foto: apn Photo/Jens Schlueter
Epoch Times30. Januar 2012

Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Gedichte und Poesie für Liebhaber

Ick bin in Tempelhof jeboren …

Ick bin in Tempelhof jeboren
Der Flieder wächst mich aus die Ohren.
In meinem Maule grast die Kuh.

Ick geh zuweilen sehr und schwanger
Auf einem Blumen-i-o-anger
Mein Vater, was sagst Du dazu?

Wir gleichen sehr den Baletteusen,
Pleureusen – Dösen – Schnösen – lösen.
Gewollt zu haben – selig sein.

Verehrte Herrn, verehrte Damen,
Die um mich hören herzu kamen
Dies widmet der Gesangverein.

Und Jungfraun kamen wunderbar
Geschmeide scheidegelb im Haar
Mit schlankgestielten Lilien.

Der Kakagei und Papadu
Die sahen auch dabei dazu
Und kamen aus Brasilien.

(Klarinetta Klaball)

Hugo Ball (1886-1927)



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