Die güldne Sonne – Paul Gerhardt

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Mein Auge schauet, was Gott gebauet zu seinen Ehren und uns zu lehren, wie sein Vermögen sei mächtig und groß.Foto: -/YNA/dpa/dpa

Die güldne Sonne

Die güldne Sonne

Voll Freud und Wonne
Bringt unsern Grenzen
Mit ihrem Glänzen
Ein herzerquickendes liebliches Licht.

Mein Haupt und Glieder,
Die lagen darnieder,
Aber nun steh ich,
Bin munter und fröhlich,
Schaue den Himmel mit meinem Gesicht.

Mein Auge schauet,
Was Gott gebauet
Zu seinen Ehren
Und uns zu lehren,
Wie sein Vermögen sei mächtig und groß,

Und wo die Frommen
Dann sollen hinkommen,
Wenn sie mit Frieden
Von hinnen geschieden
Aus dieser Erden vergänglichem Schoß.

Abend und Morgen
Sind seine Sorgen;
Segnen und mehren,
Unglück verwehren
Sind seine Werke und Taten allein.

Wann wir uns legen,
So ist er zugegen,
Wann wir aufstehen,
So läßt er aufgehen
Über uns seiner Barmherzigkeit Schein.

Paul Gerhardt   (1607 – 1676)

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