Gedicht des Tages
Der Isegrimm – Von Joseph Freiherr von Eichendorff
Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Gedichte und Poesie für Liebhaber

Aber glauben, dass der Plunder eben nicht der Plunder wär, sondern ein hochwichtig Wunder, das gelang mir nimmermehr ...
Foto: iStock
Der Isegrim
Aktenstöße nachts verschlingen,
Schwatzen nach der Welt Gebrauch,
Und das große Tretrad schwingen
Wie ein Ochs, das kann ich auch.
Schwatzen nach der Welt Gebrauch,
Und das große Tretrad schwingen
Wie ein Ochs, das kann ich auch.
Aber glauben, dass der Plunder
Eben nicht der Plunder wär,
Sondern ein hochwichtig Wunder,
Das gelang mir nimmermehr.
Eben nicht der Plunder wär,
Sondern ein hochwichtig Wunder,
Das gelang mir nimmermehr.
Aber andre überwitzen,
Dass ich mit dem Federkiel
Könnt den morschen Weltbau stützen,
Schien mir immer Narrenspiel.
Dass ich mit dem Federkiel
Könnt den morschen Weltbau stützen,
Schien mir immer Narrenspiel.
Und so, weil ich in dem Drehen
Da steh oft wie ein Pasquill,
Lässt die Welt mich eben stehen –
Mag sie’s halten, wie sie will!
Da steh oft wie ein Pasquill,
Lässt die Welt mich eben stehen –
Mag sie’s halten, wie sie will!
Joseph Freiherr von Eichendorff (1788 – 1857 )
Wikipedia: Das bzw. der Pasquill (italienisch: „kleiner Pasquino“, auch: die Pasquinade) ist eine Schmäh- oder Spottschrift, die verfasst wird, um eine bestimmte Person zu verleumden oder in ihrer Ehre zu verletzen. Eine bildliche Darstellung, die diesen Zielen dient, kann ebenfalls die Bezeichnung Pasquill tragen.
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