Der Engel – Von Mathilde Wesendonck

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder und auf leuchtendem Gefieder führt er, ferne jedem Schmerz meinen Geist nun himmelwärts!Foto: iStock

Der Engel

In der Kindheit frühen Tagen

Hört ich oft von Engeln sagen
Die des Himmels hehre Wonne
Tauschen mit der Erdensonne

Daß, wo bang ein Herz in Sorgen
Schmachtet vor der Welt verborgen
Daß, wo still es will verbluten
Und vergehn in Tränenfluten

Daß, wo brünstig sein Gebet
Einzig um Erlösung fleht
Da der Engel niederschwebt
Und es sanft gen Himmel hebt

Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder
Und auf leuchtendem Gefieder
Führt er, ferne jedem Schmerz
Meinen Geist nun himmelwärts!

Mathilde Wesendonck  (1828 – 1902)

 

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