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Literatur

Buddha – Von Rainer Maria Rilke

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
O er ist alles. ... Denn das, was uns zu seinen Füßen reißt, das kreist in ihm seit Millionen Jahren.Foto: Lakruwan Wanniarachchi/AFP/GettyImages
Von 18. Juni 2020

Buddha

Als ob er horchte. Stille: eine Ferne…

Wir halten ein und hören sie nicht mehr.
Und er ist Stern. Und andre große Sterne,
die wir nicht sehen, stehen um ihn her.
O er ist alles. Wirklich, warten wir,
dass er uns sähe? Sollte er bedürfen?
Und wenn wir hier uns vor ihm niederwürfen,
er bliebe tief und träge wie ein Tier.
Denn das, was uns zu seinen Füßen reißt,
das kreist in ihm seit Millionen Jahren.
Er, der vergisst, was wir erfahren,
und der erfährt, was uns verweist.

Rainer Maria Rilke  (1875 – 1926)


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