An die Parzen – Von Friedrich Hölderlin
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
An die Parzen
Nur Einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen !
Daß williger mein Herz, vom süßen
Spiele gesättiget, dann mir sterbe.
Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht
Nicht ward, sie ruht auch drunten im Orkus nicht;
Doch ist mir einst das Heilige, das am
Herzen mir liegt, das Gedicht, gelungen,
Willkommen dann, o Stille der Schattenwelt !
Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel
Mich nicht hinab geleitet; Einmal
Lebt ich, wie Götter, und mehr bedarfs nicht.
Friedrich Hölderlin ( 1770 – 1843)
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