Ein Trio mit Baryton

Als sich Fürst Nikolaus aus der Familie Esterházy ein Baryton zulegte, wurde Haydn angehalten, dafür zu komponieren. Viola, Cello und Baryton wurden hier in diesem Trio Nr. 125 kombiniert. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik.
Titelbild
Ein Blick auf das Schloss Esterhazy – auch das „ungarische Versailles in Fertod“ genannt.Foto: iStock
Von 12. März 2024

Joseph Haydn (1732-1809) war ein österreichischer Komponist zur Zeit der Wiener Klassik, von ihm sind über einhundert Sinfonien und viele andere Kompositionen überliefert.

Viele davon stammen aus seiner Zeit auf Schloss Esterházy, so wie dieses Barytontrio Nr. 125. Hier das Adagio, gespielt von Maddalena del Gobbo (Baryton), Robert Bauerstatter (Viola) und Tamás Varga (Cello).

Einen Großteil seiner Karriere als Hofmusiker verbrachte Joseph Haydn die wohlhabende Familie Esterházy auf ihrem abgelegenen Anwesen in Ungarn. 123 Trios für die Musikinstrumente Baryton, Viola und Cello hat Haydn geschrieben.

Das Baryton, ein Streichinstrument aus der Familie der Gamben, wurde im 17. und 18. Jahrhundert in Europa gespielt. Es hat meist sechs oder sieben Darmseiten über dem Griffbrett und einen Satz Saiten aus Draht, die den Ton bereichern.

Ab 1761 arbeitete Haydn für die Familie Esterházy und ab 1762 für den neu regierenden Prinzen Nikolaus. Dieser spielte zuvor Viola da Gamba, kaufte sich jedoch 1765 ein Baryton. Daraufhin wurde Haydn aufgefordert, auch für dieses Instrument zu komponieren.

Anfangs waren die Werke einfach weil der Fürst noch nicht so gut spielen konnte, später komplexer. Seine Werke gefielen dem Prinzen und in den nächsten zehn Jahren schrieb Haydn fast 200 Kompositionen, in denen Barytons vorkamen. Das dauerte im Wesentlichen bis zum Jahr 1775. Da gab Prinz Nikolaus sein Baryton zugunsten eines neuen Hobbys auf – Opern.

Die Trios sind im Allgemeinen kürzer als Haydns Serien von Sinfonien und Streichquartetten. Meist bestehen sie aus drei Sätzen und begleiten das Baryton, das eher einen Solopart spielt. Ganz im Sinne eines Herrschers, der über anderen steht.

Haydn wird oft als „Vater der Symphonie“ und „Vater des Streichquartetts“ bezeichnet. Er war auch maßgeblich an der Entwicklung des Klaviertrios und der Entwicklung der Sonatenform beteiligt. Von anderen Komponisten und Musikströmungen bis in den späteren Teil seines langen Lebens isoliert, war er, wie er es ausdrückte, „gezwungen, originell zu werden“. (ks)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion