Historische Mariensäule in Prag wiederaufgebaut
Einer der zentralen Plätze der tschechischen Hauptstadt hat eine neue Sehenswürdigkeit: Auf dem Prager Altstädter Ring wurde am Donnerstag der Wiederaufbau der historischen Mariensäule abgeschlossen.
Ein riesiger Kran hob eine Statue der katholischen Muttergottes an ihren Platz an der Spitze des Sandstein-Monuments. Damit ging eine jahrzehntelange Auseinandersetzung um den Wiederaufbau zu Ende. „Ich empfinde Freude und Verbundenheit – es ist sehr schön“, sagte der Initiator, der Bildhauer Petr Vana, der Deutschen Presse-Agentur.
Eine aufgebrachte Menge hatte die Mariensäule am 3. November 1918 gestürzt und zerstört, weil sie in ihr ein Symbol der untergehenden Habsburger-Monarchie sah. Die Arbeiten an der Replik konnten nun zwei Monate früher als geplant abgeschlossen werden. Wegen der Coronavirus-Pandemie fielen die Ostermärkte aus, welche zu einer Unterbrechung geführt hätten.
Kaiser Ferdinand III. ließ die Mariensäule im 17. Jahrhundert errichten, um damit für die Rettung Prags vor den protestantischen Schweden am Ende des Dreißigjährigen Kriegs zu danken. Der Wiederaufbau hatte viele Gegner. Tschechien ist in der Gegenwart stark atheistisch geprägt. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2011 bekannten sich nur 20,8 Prozent der Befragten zu einer Glaubensgemeinschaft. (dpa)
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