Greta Thunberg wird als Favoritin für den Friedensnobelpreis gehandelt
Experten sind skeptisch, doch von Buchmachern wird die schwedische Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg als Favoritin für den Friedensnobelpreis gehandelt. Seit die heute 16-Jährige im August 2018 mit ihrem Schulstreik für das Klima begann, hat sie Millionen Jugendliche weltweit animiert und die Klimaschutz-Bewegung „Fridays for Future“ ins Rollen gebracht.
Allerdings ist es kaum möglich vorherzusagen, wer den Preis am Ende tatsächlich gewinnen wird, da die Kandidatenliste vom Nobelkomitee geheim gehalten wird. Zudem sind Experten uneins, ob ein direkter Zusammenhang zwischen Klima und gewaltsamen Konflikten besteht.
„Was sie im Verlauf des vergangenen Jahres getan hat, ist außergewöhnlich“, sagt Dan Smith, Direktor des Internationalen Instituts für Friedensforschung in Stockholm (Sipri), über Thunberg. „Der Klimawandel ist ein Thema, das in engem Zusammenhang mit Sicherheit und Frieden steht.“
Henrik Urdal, Direktor des Friedensforschungsinstituts in Oslo, sieht das hingegen anders. Mit Blick auf ihr Alter hält er es für „äußerst unwahrscheinlich“, dass die junge Schwedin ausgezeichnet wird. Zudem sei ein Zusammenhang zwischen Klimawandel und bewaffneten Konflikten bislang nicht bewiesen, fügt Urdal hinzu.
Der Äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed wird als Kandidat gehandelt
Neben Thunberg wird auch der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed, der mit dem verfeindeten Nachbarland Eritrea Frieden schloss, als Preisträger gehandelt.
Auch Organisationen wie Reporter ohne Grenzen und Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) gelten als Anwärter auf den Friedensnobelpreis. Zur Wahl steht zudem US-Präsident Donald Trump, der von Japans Regierungschef Shinzo Abe vorgeschlagen wurde.
Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an zwei Verfechter des Kampfes gegen sexuelle Gewalt, die jesidische Aktivistin Nadia Murad und den kongolesischen Gynäkologen Denis Mukwege.
Die bislang jüngste Preisträgerin ist die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai, die 2014 im Alter von 17 Jahren ausgezeichnet wurde, zusammen mit dem indischen Kinderrechtler Kailash Satyarthi.
Obamas Wahl ist umstritten
2009 entschied sich das Nobelkomitee für den damaligen US-Präsidenten Barack Obama – eine umstrittene Wahl. Obama wurde nicht einmal ein Jahr nach seinem Amtsantritt geehrt. Vielfach wurde bemängelt, Obama sei ausgezeichnet worden, um sein Vorgehen in der Zukunft zu beeinflussen, nicht für das bereits von ihm Erreichte.
Die Liste der Nominierten in diesem Jahr ist lang: 301 Vorschläge gingen beim Nobelkomitee ein. In der fast 120-jährigen Geschichte des Friedensnobelpreises tauchten einige bizarre Namen unter den Kandidaten auf.
Auch Hitler wurde wegen „glühender Liebe zum Frieden“ nominiert
So schlug der schwedische Sozialdemokrat Erik Brandt 1939 Adolf Hitler wegen dessen „glühender Liebe zum Frieden“ vor. Sein Vorschlag war als ironische Kritik an der Nominierung des britischen Premierministers Neville Chamberlain gemeint.
Brandt zog die Nominierung schließlich zurück, doch bis heute taucht Hitler als Kandidat in den Archiven auf. Und auch ein Popstar findet sich in der Liste der Kandidaten: 1998 schlugen rumänische Parlamentarier den „King of Pop“ Michael Jackson vor.
„Es ist ziemlich einfach, nominiert zu werden“, sagt Olav Njølstad, Sekretär des Komitees, der Nachrichtenagentur AFP. „Viel schwieriger ist es, zu gewinnen.“ Das Nobelkomitee akzeptiert jeden Vorschlag unter der Bedingung, dass er vor dem 31. Januar eingereicht wurde und sich auf eine lebende Person bezieht.
Vorschlagsberechtigt sind tausende Menschen weltweit: Parlamentarier und Minister, ehemalige Preisträger, einige Universitätsprofessoren sowie aktuelle und ehemalige Mitglieder des Komitees.
Aber nur eine Handvoll der Kandidaten wird vom Komitee und seinen Beratern tatsächlich in Betracht gezogen. Wie sich das Komitee entscheidet, wird die Welt am 11. Oktober erfahren. Dann wird der diesjährige Preisträger in Oslo bekanntgegeben. (afp)
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