Grausames im Gefolge von Schönheit

Nacht der Offenen Kirchen mit der Eröffnung einer "Internationalen Kunstausstellung: Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht"
Titelbild
(Eckehart Kunkel/Epoch Times)
Von 14. September 2009

Schwetzingen im Nordwesten Baden-Württembergs ist für sein Schloss beliebt, die ehemalige Sommerresidenz der Kurfürsten der Pfalz. Gelegen zwischen Mannheim und Heidelberg ist die Kleinstadt außerdem für ihre Festspiele im Rokokotheater bekannt. Am Samstag, den 12. September, lud Schwetzingen zur Nacht der offenen Kirchen ein.

In diesem Rahmen veranstaltete der Verein Ars Honesta in Kooperation mit der Volkshochschule Schwetzingen die „Internationale Kunstausstellung – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“.

„Kein leichtes Thema“, nannte es Pfarrer Thilo Müller, als er vor den Zuhörern in der „Kirche der einen Welt“ die Vernissage eröffnete: Menschenrechtsverletzung an Falun Gong. „Kompromissloser Mut – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ soll zum Nachdenken einladen – über sich und über die Religionsfreiheit, welche wir hier in Deutschland als großes Gut genießen, so der Gemeindepfarrer Müller.

„Religionsfreiheit ist ein großes Gut, das wir hier in Deutschland genießen können,“ so der Gemeindepfarrer Thilo Müller. (Eckehart Kunkel/Epoch Times)
„Religionsfreiheit ist ein großes Gut, das wir hier in Deutschland genießen können,“ so der Gemeindepfarrer Thilo Müller. (Eckehart Kunkel/Epoch Times)

Für Volker Dietz, den Vorsitzenden des Vereins Ars Honesta, verkörpert die Ausstellung eine Artikulation von Hoffnung inmitten des Leidens. „100 Millionen Falun Gong-Praktizierende sind es, die wegen ihres Gewissens verfolgt werden,“ erklärt Volker Dietz in seiner Rede, „und alle diese Künstler hier sind Teil von diesen 100 Millionen Verfolgten.“ In den Gemälden der Künstler finden die Besucher nicht nur Inspiration, sondern auch Information. Die Mal-Techniken und der Stil der Bilder sind größtenteils klassisch. So bezeichnen die Künstler ihre Kunstform auch als „Neo-Renaissance“.

Die Chinesin Tang Jing mit der Yangqin, einem chinesischen Seiteninstrument, und der Tenor Michael Hackmayer mit dem Lied an die Kunst von Franz Schubert „Holde Kunst, ich danke Dir!“, gaben der Eröffnung der Ausstellung den feierlichen Rahmen.

Der Rundgang durch die Ausstellung beginnt mit Gemälden, die unter dem Motto „Schönheit der Kultivierung“ stehen. In China wird der Begriff „Kultivierung“ auch für die spirituell-moralische Höherentwicklung des Menschen verwendet, erklärt Volker Dietz. Das Bild „In Harmonie“ zeigt eine Kultivierende von Falun Gong in der Meditation sitzend und ihre sognannten Energiesäule.

Beginn des Rundganges "Die Schönheit der Kultivierung". Der Künstler fertigte ein Bildnis eines Buddhas an, den er verehrt. (rechts im Bild) (Eckehart Kunkel/Epoch Times)
Beginn des Rundganges "Die Schönheit der Kultivierung". Der Künstler fertigte ein Bildnis eines Buddhas an, den er verehrt. (rechts im Bild) (Eckehart Kunkel/Epoch Times)

In der darauf folgenden Abteilung „Kompromissloser Mut“ findet sich das Bild „Physische Misshandlung“ von Xiaoping Chen, einer in Kanada lebenden Chinesin. Es zeigt eine junge Chinesin, die in einer Psychiatrischen Klinik gefoltert wird. Ihr wird ein Medikament in den Arm gespritzt. „Sie, die im Kopf völlig klar ist, soll durch Medikamente den Kopf getrübt bekommen. Das Regime will Falun-Gong-Anhänger als Verrückte hinstellen“, erklärt Volker Dietz im Rundgang der Ausstellung das Bild.

Bilder, die die Brutalität im heutigen China aufzeigen. Doch, das ist noch nicht alles an Grausamkeiten gegen Falun Gong-Praktizierende, so Volker Dietz. Die blutige Ernte ­– also unfreiwillige Organentnahme – an lebenden Falun Gong-Praktizierenden sei erst nach der Zusammenstellung der hier aufgestellten Gemälde bekannt geworden. Ein weiterer Themenschwerpunkt der Ausstellung „Durchsetzung der Gerechtigkeit“, zeigt dass „Gutes mit Guten und Bösem mit Bösem vergolten wird, man könnte auch sagen, das jüngste Gericht“, sagt Volker Dietz.

In dieser Ausstellung findet sich grausige Realität neben der Darstellung innerer Schönheit – eine Anregung zum Nachdenken. Jedes einzelne dieser Gemälde tut das – wenn der Betrachter den Mut hat, hin zu schauen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 3. Oktober in der „Kirche der einen Welt“ in Schwetzingen zu sehen, der Eintritt ist frei.

Allgemeine Infos über die Internationale Kunstausstellung „Wahrhaftigkeit, Barmehrzigkeit, Nachsicht“ finden Sie unter: www.ars-honesta.de

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 35/09

(Eckehart Kunkel/Epoch Times)
(Eckehart Kunkel/Epoch Times)

 



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