„Geschüttelt, nicht gerührt“: Trauer um den stolzen Schotten – Sean Connery
Der als James-Bond-Darsteller weltberühmt gewordene schottische Schauspieler Sean Connery ist tot. Er starb in der Nacht zum Samstag im Kreise seiner Familie auf den Bahamas „im Schlaf“, wie seine Wittwe Micheline Roquebrune mitteilte. Aus aller Welt kamen Beileidsbekundungen, der derzeitige Bond-Darsteller Daniel Craig würdigte den Verstorbenen als „eine der wahren Größen des Kinos“.
Connerys Witwe enthüllte in der britischen Boulevardzeitung „Mail on Sunday“, dass der Filmstar zuletzt an Demenz litt. Die Krankheit habe „ihren Tribut gefordert“, sagte die französische Malerin, die seit 1975 mit Connery verheiratet war. „Das war kein Leben für ihn. Er war zuletzt nicht mehr in der Lage, sich auszudrücken.“ Sein letzter Wunsch, „ohne viel Aufhebens zu verschwinden“, habe sich nun erfüllt.
Connery erhielt den Oscar und drei Golden Globes
Zwar machte ihn Bond mit seinem Spruch „Geschüttelt, nicht gerührt“ zum Lieblings-Leinwandhelden einer ganzen Generation, doch Connery ruhte sich nicht auf seinem Mega-Erfolg als 007 aus. Er erhielt im Laufe seiner jahrzehntelangen Karriere zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Oscar und drei Golden Globes.
Connery wurde am 25. August 1930 als Sohn eines Fernfahrers und einer Putzfrau in Fountainbridge, einer Arbeitervorstadt von Edinburgh, geboren. Früh ging er von der Schule ab, schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch und kam über Umwege zum Schauspiel.
Nach ein paar Filmen gelang ihm der Durchbruch, als Talentsucher ihm die Rolle als Ian Flemings Geheimagent 007 in „James Bond jagt Dr. No“ verschafften. Dem Film von 1962 folgten bis 1971 fünf weitere 007-Abenteuer mit Connery, darunter „Goldfinger“ von 1965, einer der größten kommerziellen Erfolge der Filmgeschichte.
Sean Connery der beste Bond-Darsteller aller Zeiten?
Als Connery mit Roger Moore schon seinen zweiten 007-Nachfolger hatte, ließ er sich noch einmal zu einem Bond-Film überreden: In „Sag niemals nie“ trat er 1983 selbstironisch als alternder Agent auf. Bis heute halten viele Connery für den besten Bond-Darsteller aller Zeiten.
Doch auch abseits der James-Bond-Filme brillierte der Schotte: So bekam Connery für seine Rolle in dem Gangster-Thriller „Die Unbestechlichen“ 1988 den Oscar als bester Nebendarsteller. Auch mit spannungsreichen Filmen wie „Highlander“ und „Jagd auf Roter Oktober“ begeisterte Connery seine Fans. 2006 beendete er seine Schauspielkarriere.
Der Tod der Schauspiel-Legende löste international Trauer aus: „Sir Sean Connery, Sie waren mein größter James Bond, für den Jungen, der ich war, und für den Mann, der selbst James Bond wurde“, ehrte ihn Pierce Brosnan, der in den 90ern und Anfang der 2000er Jahre den charmanten, selbstironischen Geheimagenten mimte. Connery sei „einer der wahren Größen des Kinos“, würdigte ihn Daniel Craig, der derzeitige Bond-Darsteller. „Er definierte eine Epoche und einen Stil.“
„Er war und wird immer als der ursprüngliche James Bond in Erinnerung bleiben“, erklärten die Produzenten der berühmten Geheimagenten-Filmreihe, Michael G. Wilson und Barbara Broccoli. „Er revolutionierte die Welt mit seiner mutigen und geistreichen Darstellung des sexy und charismatischen Geheimagenten.“
Ein stolzer Schotte
Abseits der Leinwand war Connery ein stolzer Schotte. Er unterstützte die Scottish National Party (SNP) finanziell, die sich für die Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich einsetzt. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon lobte Connery als „eine globale Legende, aber vor allem als einen patriotischen und stolzen Schotten“.
Trotz seiner Schottland-Leidenschaft lebte Connery mit seiner zweiten Ehefrau Roquebrune in den vergangenen Jahren im Steuerparadies Bahamas, in Spanien und New York. Das brachte ihm viel Kritik ein. Connery aber wollte nach eigenen Angaben erst nach Schottland zurückkehren, wenn es unabhängig sei. (afp)
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