Fünf Wege, um Verzweiflung zu überwinden
Verzweiflung kann tödlich sein. Laut dem Statistischen Bundesamt starben im Jahr 2020 in Deutschland 1.581 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums – ein Anstieg von über 13 Prozent im Vergleich zu 2019.
In den USA, wo eine Opioid-Krise herrscht, ist die Zahl um einiges höher: So starben dort zwischen April 2020 bis April 2021 mehr als 100.000 Menschen an den Folgen einer Überdosis – ein historischer Höchstwert und ein Anstieg um 28,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Was auch immer der Auslöser für diesen Anstieg der Todesfälle war, wir können sicher sein, dass die meisten Toten keine Zuversicht und kein Vertrauen in die Zukunft hatten.
Im weiteren Sinne können Verzweiflung und ihre Freundin, die Depression, außerdem den menschlichen Geist zerstören. Ein verlorener Arbeitsplatz, eine zerbrochene Ehe, der Tod eines geliebten Menschen – diese und andere Tragödien können dazu führen, dass wir mutlos werden, verzweifeln und alle Hoffnung verlieren.
Diejenigen, die in diese Dunkelheit versinken, wollen oft rund um die Uhr schlafen. Manche geben die Körperpflege auf. Andere schalten ihre Telefone aus und fühlen sich so isoliert und verloren, dass selbst der Gang zum Supermarkt oder in die Bücherei zu einer schier unüberwindbaren Anstrengung wird.
In solch schweren Fällen wenden sich die Betroffenen häufig an Spezialisten, die sie beraten oder ihnen therapeutische Medikamente verschreiben, um sie aus diesem schwarzen Loch zu ziehen. Die Übungen und Strategien, die diese Männer und Frauen anwenden, sind für diese verzweifelten Seelen oft wie ein Seil, das sie aus dem Abgrund ziehen kann.
Doch wenn sie wieder auf der Sonnenseite des Lebens wandeln wollen, müssen sie den Willen und den Wunsch haben, dieses Seil zu ergreifen.
In weniger schweren Fällen, wenn die Melancholie eher ein seltener als ein ständiger Besucher ist, können diejenigen, die von dem, was Winston Churchill seinen „schwarzen Hund“ nannte, gebissen wurden, ihre eigenen Heilmittel zusammenstellen. Hier sind fünf davon, die mir im Laufe der Jahre geholfen haben. Im Internet sind weitere zu finden.
Nicht über sich selbst nachdenken: Als ich früher unterrichtete, forderten meine Schüler meine volle Aufmerksamkeit. Meine bedrückte Gemütslage verschwand zwar nicht, aber diese Stunden im Klassenzimmer gaben mir eine dringend benötigte Atempause von der Traurigkeit. Ich wurde zum Schauspieler und errichtete eine Fassade, die mir für ein paar Stunden Erleichterung verschaffte.
Einen positiven Grundsatz fassen: Vor sechs Jahren, als ich eine Niederlage nach der anderen erlebte und kein Ende in Sicht war, nahm ich einen abwaschbaren Marker und schrieb „Invictus“, lateinisch für „unbesiegt“ oder „unbezwungen“, an die Glastür meiner Wohnung. Dieses Wort blieb monatelang stehen. Manchmal belächelte ich es, manchmal konnte ich es kaum ertragen, es anzuschauen, aber am Ende half mir „Invictus“, die Wüste zu durchqueren, die mein Leben geworden war.
„Auch dies geht vorbei“: Die Zeit ist eines der mächtigsten, aber auch am meisten übersehenen Heilmittel der Welt. Wir neigen dazu, ungeduldig zu sein, wie man in jeder Zulassungsstelle sehen kann, und wir wollen schnell Ergebnisse sehen, am besten schon gestern. Aber wie mir ein Freund über seine eigenen Probleme mit Depressionen erzählte, brachte ihn die Erkenntnis, dass sein Zustand eine Laune und daher vorübergehend war, dazu, unentwegt nach vorne zu schreiten. Bei uns ist es nicht anders.
Wer den Körper bewegt, ändert seine Gemütslage: Als derselbe Freund jünger und deprimiert war, ging er manchmal stundenlang durch die Straßen spazieren, um seinen Geist zu beleben. In meinem Fall ist Putzen – Regale abstauben, Flecken auf den Holzböden entfernen, Arbeitsplatten abwischen – genauso effektiv. Wenn ich diese Aufgaben schnell erledige, fühle ich mich besser und freue mich über eine blitzsaubere Küche oder geordnete Bücherregale.
Negativität vermeiden: Manchmal machen mich zum Beispiel die Nachrichten traurig. Wenn ich dann meinen Laptop ausschalte und stattdessen ein Buch in die Hand nehme oder einen Freund anrufe, kann ich mich oft von meiner trüben Stimmung erholen.
Funktionieren diese Taktiken jederzeit? Nein, natürlich nicht. Aber das bringt uns zum letzten Heilmittel: Nicht aufgeben. Man sollte daran denken: Das Gefühl der Verzweiflung wird vorbeigehen, und wir können dazu beitragen, es zu vertreiben.
Invictus.
Jeff Minick hat vier Kinder und eine wachsende Anzahl von Enkelkindern. 20 Jahre lang unterrichtete er Geschichte, Literatur und Latein für Schüler im Heimunterricht in Asheville, North Carolina. Heute lebt und arbeitet er in Front Royal, Virginia, und schreibt für seinen Blog, JeffMinick.com.
Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times USA unter dem Titel: 5 Ways to Deal With Despair (deutsche Bearbeitung von as)
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