Franz Liszt gewidmet: In der Weite der Steppe

Er war einer, der in seiner Freizeit komponierte: Alexander Borodin war Chemiker und Wissenschaftler, der nach seiner Arbeit zur Musik griff. Für ihn war es Erholung und Spaß – und so ein Werk wie dieses wird noch heute gespielt. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik.
Titelbild
Die Weite der zentralen mongolischen Steppe.Foto: iStock
Von 24. März 2024

Alexander Borodin (1833-1887) war ein russischer Professor für organische Chemie sowie promovierter Mediziner. Bekannt wurde er international jedoch mehr durch die Musik, er komponierte und spielte Klavier, Cello und Flöte. Seine Komposition In den Steppen Zentralasiens stammt von 1880 und ist Franz Liszt gewidmet.

Diese Aufnahme ist von 1958 und wurde durch das Philharmonische Orchester unter Leitung von André Cluytens (1905-1967) in der Kingsway Hall, London aufgenommen.

Für Alexander Borodin bedeutete das Komponieren Erholung und Spaß, was ihn von seinen Pflichten als Wissenschaftler ablenkte.

Wie kam es dazu? Borodin erhielt in St. Petersburg eine umfassende Ausbildung – und war außerordentlich talentiert. Er lernte mehrere Sprachen wie Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch, musikalisch gesehen Klavier, Flöte und Cello und war naturwissenschaftlichen Fragen gegenüber aufgeschlossen.

1850 studierte er Medizin an der Militärakademie für Medizin und Chirurgie, wobei ihm die experimentelle Chemie sehr am Herzen lag. In diese Richtung ging auch seine Doktorarbeit zu Phosphor- und Arsensäuren.

Anschließend wurde er zur Vervollkommnung seiner chemischen Kenntnisse mit einem Stipendium ins Ausland geschickt, darunter nach Heidelberg, Süddeutschland, Italien, Belgien und die Niederlande. Neben der Chemie nutzte er überall die Möglichkeit zu musizieren. Zurück in St. Petersburg wurde er mit 29 Jahren Professor für organische Chemie.

Borodin am Broadway

Seit Heidelberg, wo er auch seine Frau fand, widmete er sich verstärkt dem Komponieren. Seine Kompositionen wurden von der russischen Volksmusik geprägt. Er lernte César Cui, Modest Mussorgski und Nikolai Rimski-Korsakow kennen und gehört zur nationalrussischen „Gruppe der Fünf“. Ihr Stil war am ehesten mit dem Richard Wagners vergleichbar. Er komponierte unter anderem Kammermusik, Lieder, Sinfonien, Opern und Tänze, darunter die Polowetzer Tänze.

Das Musical „Kismet“ bediente sich 1953 großzügig beim musikalischen Werk von Borodin und übernahm seine ganze Musik aus Borodins Werken. Aufgeführt am Broadway wurde es ein großer Erfolg. 1954 wurde Borodin dafür postum der Tony Award verliehen.



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