Ein europäisches Juwel der bayerischen Geschichte
Historisch, mythisch, schön. Diese drei Worte beschreiben das architektonische Juwel westlich von München, das Schloss Nymphenburg, eine einst beliebte Sommerresidenz der bayerischen Herrscher.
Im Jahr 1662 schenkte Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern seiner in Italien geborenen Frau Henriette Adelaide von Savoyen ein Grundstück vor den Toren Münchens, um der Geburt des Thronfolgers Max Emanuel zu gedenken. Zwei Jahre später begann der italienische Architekt Agostino Barelli mit dem Bau einer Sommerresidenz für die Kurfürstin im Stil einer italienischen Villa, und der Architekt Enrico Zuccalli setzte das Projekt 1673 fort.
Henriette Adelaide liebte das Gebäude und nannte es ihr „borgo delle ninfe“ („Schloss der Nymphen“). Ihr Sohn, Max Emanuel, erweiterte den Landsitz 1701 um prächtige Wohnpavillons und Seitengalerien. Sein Nachfolger, Kurfürst Karl Albrecht, baute den Nymphenburger Besitz zu dem aus, was wir heute sehen.
Der Stil des Schlosses reicht vom Barock über das Rokoko bis zum Neoklassizismus und verbindet griechisch-römische Mythologie mit bayerischer Geschichte. Von 1805 bis 1918 residierte das deutsche Herrschergeschlecht der Wittelsbacher als Regenten des Königreichs Bayern im Schloss.
Die Fresken, Möbel und Gemälde in den Appartements von Max Emanuel sind im Barockstil gehalten. Das Deckenfresko im großen Saal zeigt eine Stuckornamentik im Rokokostil. Die Gemächer von Königin Caroline, der Mutter des berühmten Königs Ludwig II., repräsentieren die Zeit der bayerischen Könige im Stil des Neoklassizismus und des Napoleonischen Imperiums.
Nymphenburg bietet einen faszinierenden Einblick in die bayerische Geschichte. Es ist nach wie vor eines der besten Beispiele für die Kombination verschiedener europäischer Baustile in einem einzigen Schloss. Im Laufe der Zeit wurden die Anlagen erweitert und den höfischen Stilen der jeweiligen Epoche angepasst, sodass sie die verschiedenen kulturellen Einflüsse, die die bayerische Geschichte geprägt haben, widerspiegeln.
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