Die Wahl eines Künstlers
Der berühmte Bildhauer Liu Baochun begegnete den Wärtern mit starkem Willen und einem Gelübde: Dass er nie irgendetwas Schlechtes über Falun Dafa sagen wird noch andere Falun Dafa-Praktizierende verraten wird. Liu war in einem Gehirnwäschezentrum in China.
Die Verfolgung von Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ging bereits ins vierte Jahr, und die Wärter hatten ihre Folter-Taktiken verfeinert. Die Marterpfähle waren hoch.
„Es ist egal, wie berühmt du bist oder wie erfolgreich,“ sagten die Wärter, „so lange du Falun Dafa praktizierst, haben wir es auf dich abgesehen.“
Liu Baochun war der verantwortliche Direktor des Bildhauer-Instituts der Provinz Hubei und Gewinner von internationalen Kunstpreisen. Er war seit 1999 – dem Jahr, in dem die Verfolgung von Falun Gong begann, durch die Sicherheitskräfte der kommunistischen Partei Chinas streng observiert worden.
Mitte 1999 wurde er während seiner Arbeit ins Büro gerufen. „Der für meinen Arbeitsplatz zuständige kommunistische Parteifunktionär sagte mir, ich solle mit Falun Gong aufhören und nahm mir meine Kalligrafien weg.“, sagte Liu. Die kommunistischen Funktionäre verstärkten den Druck. Ein Kunde von Liu, der ihn mit der Anfertigung einer Skulptur beauftragt hatte, musste ein Dokument des Amtes für Öffentliche Sicherheit unterzeichnen, in dem er sich verpflichtete, ihn zu beobachten.
„Bevor ich anfing, Falun Gong zu praktizieren, hatte ich Herzprobleme und Arthritis.“, sagte Liu. „Es ist alles geheilt.“ Der 67-jährige wurde 2002 verhaftet und in ein Gehirnwäsche-Zentrum eingesperrt, einem Hotel, das für diesen Zweck umgewandelt wurde. Für zwei Monate wurde er in ein kleines Doppelzimmer mit einem Wärter eingeschlossen, der jeden Tag da war. Liu war Nachts mit Handschellen an ein Bett gefesselt und manchmal auch tagsüber – Handschellen, die in seine Haut schnitten.
„Die Beamten wechselten sich darin ab, mich Tag und Nacht in dem kleinen Zimmer zu befragen, sodass ich keinen Schlaf finden konnte. Auf diese Weise wollten sie meinen Willen brechen.“, sagte Liu. „Die psychische Folter war am härtesten.“
Das Schlimmste sollte noch kommen. Sechs Tage in einer Strafanstalt war das Nächste, womit seine Kräfte geprüft wurden. „Wir wurden wie Tiere behandelt.“, sagte er. „Dort waren auch viele Verbrecher.“ Sechs Tage lang, so Liu, musste er von morgens bis nachts mit dem Gesicht zu einer Wand sitzen.
„Uns wurde gesagt, wir sollten die Regeln des Gehirnwäsche-Zentrums auswendig lernen.“, sagte er, „und mussten den ganzen Tag über ohne einen Tropfen Wasser auskommen.“
Die Polizei warnte Liu, wenn er nicht aufhörte, Falun Gong zu praktizieren, würde seine Künstlerkarriere ein Ende haben und keiner würde ihm mehr Aufträge zuteilen. Seine Freilassung war bittersüß – er wurde als Köder für seine Frau freigelassen. Sie war aus einem Krankenhaus entwichen und war die größere Beute.
Kommunistische Parteifunktionäre setzten ein Kopfgeld von 50.000 Yuan auf ihre Festnahme, aber sie war nicht zu fassen. 2007 floh sie nach Thailand.
Die Frau von Liu war 2002 mit ihm zusammen in Shenzhen festgenommen worden und das war das letzte Mal für fünf Jahre, dass sie sich gesehen hatten. „Ich wusste nicht, wo sie war, oder wie ich herausfinden könnte, wo sie war“, sagte er.
„Für jemand der keine Verfolgung erlebt hat, ist dies alles schwer nachvollziehbar. Ich konnte nicht nach Hause gehen, mein Enkel wuchs krank vor Angst auf, meine Familie ist zerbrochen.“
Tage nach seiner Freilassung entwich Liu den Sicherheitskräften und entkam aus der Stadt, indem er dreimal das Taxi wechselte. Er wandte sich nach dem Süden Chinas und rief einen Freund in Hongkong an, der für ihn die Einreise nach Thailand organisierte. Jetzt ist Liu als Flüchtling der Vereinten Nationen in den USA und wieder mit seiner Frau zusammen. Hier kann er frei sein Handwerk ausüben und ebenso seine spirituelle Praxis.
Sein Praktizieren von Falun Dafa hat auch einen tiefen Einfluss auf die Art seines Bildhauerns ausgeübt. „Ich will für die zukünftige Menschheit schöne Skulpturen hinterlassen“, sagte er. „Ich möchte sie sehr mitfühlend gestalten.“
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 28/09
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