„Die Königin der Herzen“: Die Prinzen William und Harry wollen die Erinnerung an Lady Di lebendig halten
Die Welt schaute zu, als die britischen Prinzen William und Harry vor 20 Jahren um ihre Mutter trauerten. Vielen ist noch das Bild im Gedächtnis, wie die zwölf und 15 Jahre alten Jungen damals mit gesenkten Köpfen hinter dem Sarg von Lady Diana gingen. Zwei Jahrzehnte später bemühen sich die beiden, das Andenken ihrer Mutter wachzuhalten – und sprechen jetzt auch erstmals öffentlich über den Tod ihrer Mutter.
In einem ungewöhnlichen Fernsehinterview erinnerten die beiden Ende Juli an Diana, die am 31. August 1997 nach einer Verfolgungsjagd mit Paparazzi in Paris bei einem Verkehrsunfall gestorben war. Er und Harry hätten jetzt das Gefühl, „dass es der richtige Zeitpunkt ist, etwas offener über unsere Mutter zu reden“, sagte Prinz William zur Begründung. „Danach werden wir nicht wieder öffentlich so offen über sie sprechen.“
Zuvor hatte der heute 32-jährige Harry im April in einem Interview erstmals berichtet, dass er wegen des Traumas durch den Tod seiner Mutter und wegen seiner verdrängten Trauer mit Ende 20 psychologische Hilfe in Anspruch genommen hatte. Zudem kritisierte er, dass er damals nach Dianas Tod unter den Augen von Millionen Zuschauern hinter ihrem Sarg herlaufen musste: „So etwas sollte von keinem Kind verlangt werden, unter keinen Umständen. Das würde heute nicht mehr passieren, glaube ich.“
In dem Fernsehinterview Ende Juli beschrieben die beiden Prinzen Dianas ansteckenden Humor und wie sie ihnen ihre Liebe zeigte. Außerdem berichteten William und Harry von ihrem Leben nach der Trennung ihrer Eltern.
Nach dem Tod der „Königin der Herzen“ habe es eine Zeit gegeben, in der das Königshaus „nicht sicher war, wie man mit der Erinnerung an Diana umgehen sollte“, sagt Dianas einstiger Privatsekretär Patrick Jephson. „Lange Zeit war sie der Name, der in Palastkreisen nicht genannt werden durfte.“ Es sei daher durchaus ein Zeichen von „Trotz und Entschlossenheit“, wenn ihre Söhne jetzt sagten, „Nein, es gibt viel Gutes, an das wir uns erinnern sollten, lasst uns ihr Leben feiern.“
Die beiden Brüder haben eine Diana-Statue im Garten des Kensington-Palastes, Dianas letztem Wohnsitz, in Auftrag gegeben. Am 1. Juli, ihrem Geburtstag, nahmen sie an einem Gedenkgottesdienst an ihrem Grab teil.
Auch in ihrem sozialen Engagement setzen William und Harry das Werk ihrer Mutter fort. Prinz Harry setzt sich für die Räumung von Landminen ein wie einst Diana, die 1997 ein Minenfeld in Angola besucht hatte. Diana besuchte in den 80er Jahren Aids-Kranke, Harry setzt sich heute für HIV-Tests ein. William engagiert sich derweil für den Bau von Obdachlosenunterkünften und für den Schutz von Kindern – Themen, die auch seiner Mutter wichtig waren.
Es vergehe kein Tag, an dem William und er nicht wünschten, dass ihre Mutter noch lebe, sagte Harry. „Wir fragen uns, was für eine Mutter sie heute wohl wäre und welche Rolle sie in der Öffentlichkeit hätte und was sie bewirken würde.“
Für Dianas einstigen Privatsekretär Jephson sind ihre beiden Söhne Dianas größtes Vermächtnis. „Wir können viele ihrer Eigenschaften bei ihnen beobachten – vor allem aber ihre Fähigkeit, das Königtum mit dem normalen Leben zu verbinden.“ (afp)
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