Die Geschichte von Jack O’Lantern

Titelbild
Noch heute, sagt man, geht der alte Jack O’Lantern mit seiner Laterne durch die Nacht an Allerheiligen.Foto: Dave Etheridge-Barnes/Getty Images
Von 27. Oktober 2005

Jack war ein Schmied in einem Dorf in Irland. Er war ein geiziger Mann, ein Betrüger und Trinker. Eines Abends vor Allerheiligen saß er in einer Kneipe, als der Teufel kam, ihn zu holen. Jack feilschte mit dem Teufel und bot ihm seine Seele für einen letzten Drink an. Sie wurden einig und der Teufel verwandelte sich in eine Sixpence-Münze. Doch anstatt mit dem Geld den Wirt zu bezahlen, steckte Jack sie schnell in seinen Geldbeutel. Im Geldbeutel war ein silbernes Kreuz, so konnte der Teufel sich nicht zurückverwandeln und Jack handelte für seine Freilassung weitere zehn Jahre auf Erden heraus. Als die Zeit kam, kam der Teufel, ihn zu holen. Jack erbat sich eine Henkersmahlzeit, einen vom Teufel gepflückten Apfel. Als der Teufel auf dem Baum saß, schnitzte Jack mit seinem Messer ein Kreuz in die Rinde, der Teufel saß abermals in der Falle. Der Teufel versprach ihm für die Freiheit, niemals seine Seele holen zu wollen.

Ein glühendes Stück Kohle

In seinem ganzen Leben tat Jack viel Schlechtes, war falsch und verschlagen. Als Jack dann starb, versuchte er vergeblich an der Himmelspforte Einlass zu bekommen. Man schickte ihn in die Hölle hinab. Auch dort wurde ihm der Einlass verwehrt, der Teufel war an sein Versprechen gebunden. Wohin sollte er nun gehen? Zu den Lebenden konnte er nicht, in den Himmel konnte er nicht, selbst die Hölle wollte ihn nicht. Für den langen, kalten und dunklen Weg bekam er ein Stück glühende Kohle aus dem Höllenfeuer mit. Er legte die Glut in eine ausgehöhlte Rübe und machte sich auf seinen endlosen Weg ohne Ziel. Und so wandelt seine verdammte Seele samt der Laterne noch heute durch die Finsternis, um sich am Vorabend von Allerheiligen hier und da zu zeigen. Es heißt, dass seine Seele erst am Tag des jüngsten Gerichts Frieden finden werde.



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