Der Gartenkürbis – die Arzneipflanze des Jahres 2005
Lange Zeit führte der Kürbis in den heimischen Küchen und in Restaurants ein Schattendasein. Oft erinnere ich mich an die Worte meiner Großmutter, wenn meine Mutter Rahmkürbis zubereitet hatte: „Das ist doch kein Gemüse, Kürbis ist ein Saufutter!“ Und sie hatte nicht Unrecht, denn außer in sehr schlechten Zeiten, wenn die Leute in Österreich wenig zu essen hatte, kam selten jemand auf die Idee, den Kürbis als Gemüse zu servieren. Mit dem Aufschwung der „neuen, leichten Küche“ jedoch erlebte er in den letzten Jahren eine wirkliche Renaissance und ist heute oft gesehener Bestandteil vieler Gerichte.
Der Kürbis gehört botanisch zu den Kürbisgewächsen, einer sehr großen Familie, zu der auch Gurken und Melonen zählen. Er ist sozusagen die größte eßbare Beerenfrucht der Welt. Im Garten angepflanzt fühlt er sich in nährstoffreichen, warmen und luftigen Böden recht wohl und gern schattiert er mit seinem üppigen Blattwerk den Komposthaufen, von dem er auch die nötigen Nährstoffe bekommt. Aussehen und Geschmack der einzelnen Sorten sind äußerst unterschiedlich, vom UFO- Kürbis bis zum Spaghettikürbis, dessen Fruchtfleisch sich mit einer Gabel wie Spaghetti aus der Schale herausdrehen läßt.
Doch der Kürbis ist nicht nur schmackhaft und vielseitig in der Zubereitung, er ist auch ausgesprochen reich an Inhaltsstoffen, die den menschlichen Organismus positiv beeinflussen. Das Kürbisfleisch wirkt abführend, entwässernd, beruhigend, aufbauend und abwehrstärkend. Kürbis wirkt bei Magen- und Darmerkrankungen sowie Herz- und Nierenleiden. Früher wurde er sogar bei schweren Erkrankungen wie Typhus und Ruhr als Aufbaumittel verwendet. Die Heilwirkung beruht auf dem hohen Anteil an Kalium und Magnesium, der zur Remineralisierung des Organismus beiträgt. Der Kürbis ist auch für Diäten bestens geeignet, da 100g Kürbisfleisch nur ungefähr sechs Kalorien besitzen. Besondere Kräfte werden auch den Kürbiskernen nachgesagt. Sie werden heute vor allem bei Blasen- und Prostataleiden verwendet. Sie enthalten die Stoffe wie Beta Carotin, Vitamin E und sogenannte Phytosterine, pflanzliche Hormone, in konzentrierter Form. Diese sind harntreibend, krampflösend und stärken die Blasenmuskulatur. Das Kürbiskernöl ist ein sehr aromaintensives, dunkles Öl, das sich nicht nur für die Verfeinerung von Salaten hervorragend eignet. Auch zum Verfeinern warmer Gerichte wie Suppen ist es wegen seines nussigen Geschmacks durchaus wert, ausprobiert zu werden.
Ich möchte ihnen nun zwei Rezepte weitergeben, die bei uns zu Hause immer wieder gut ankommen.
Steirische Kürbiscremesuppe mit Kürbiskernen und Kernöl: Kürbis, egal welche Sorte, in kleine Würfel schneiden, Zwiebel grob schneiden, in etwas Butter glasig anschwitzen, Kürbiswürfel einige Minuten mitrösten, dann mit Suppe und Obers aufgießen und 15 bis 20 Minuten köcheln lassen. Salzen, pfeffern und danach mit dem Mixstab pürieren. In Tellern anrichten, ein Häubchen aus geschlagenem Obers und einige geröstete Kürbiskerne darauf geben, mit gehackter Petersilie garnieren und etwas Kürbiskernöl darüber träufeln.
Kürbiscurry à la Meli: 500g Kürbis in 1 cm Würfel schneiden. Zwei mittlere Zwiebel fein schneiden. In einer großen Pfanne 2 EL Butterschmalz erhitzen und den Zwiebel hellbraun rösten, dann 2 KL Kreuzkümmelpulver, ¼ KL Chilipulver, 2 KL Gelbwurz (Kurkuma) und 2 KL Korianderpulver dazugeben und weitere 2 Minuten bei mittlerer Hitze braten. Die Kürbiswürfel dazugeben und gut in die Gewürzpaste einrühren, drei grob gehackte Tomaten dazugeben und mit geschlossenem Deckel ca. 20 Minuten weichdünsten. Bei Bedarf etwas Wasser dazugeben. Gegen Ende der Kochzeit mit 2 EL Joghurt verfeinern, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Am besten serviert man zu diesem Gericht gedünsteten Basmatireis oder Fladenbrot.
Zum Abschluß möchte ich ihnen ans Herz legen, den Kürbis auch einmal würzig oder süß einzukochen. Ob als Marmelade, Chutney, Kompott oder saures eingelegtes Gemüse, der Speisekürbis wird Sie nicht enttäuschen.
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