„Das ist mir zu umstritten“: Christoph Biemann scheut sich vor Film über das Impfen
Christoph Biemann, einer der Erfinder der Sachgeschichten in der „Sendung mit der Maus“, traut sich nicht, einen Film über das Impfen zu drehen. „Das ist zu umstritten“, sagte Biemann der Wochenzeitung „Die Zeit“. Eltern seien kompliziert.
„Da gibt es so viele Verstrickungen. Die kann ich nicht ignorieren. Für einen Fünf-Minuten-Film ist das Thema zu komplex. Da trau ich mich nicht ran.“ Biemann hält nichts von der Klage vieler Lehrer über lustlose unmotivierte Kinder und Jugendliche.
„Ich sehe auch nicht, dass da eine Generation den Bach runter geht“, sagte Biemann der „Zeit“. Er glaube daran, dass sich die Lust am Lernen wecken lässt: „Bei der Maus haben wir dafür eine Art Werkzeugkasten. Humor muss dabei sein, Unterhaltung, eine Geschichte.“
In der „Zeit“-Reihe „Meine Schule des Lebens“ sagte Biemann zudem, dass er sofort merke, ob ein Kind RTL2 schaue oder die „Sendung mit der Maus“, wenn er durch Köln gehe: „Die RTL-Kinder erkennen mich nicht.“
Biemann, der seit über 40 Jahren bei der „Sendung mit der Maus“ ist, hat indes keine Angst vor den Kinderprogrammen der Konkurrenz: „Wir machen das auf unsere Art unterhaltsam, nicht anbiedernd, nicht marktschreierisch. Und nicht billig. Wir gehen davon aus, dass Kinder von sich aus neugierig sind.“
Der Vorteil der Maus sei es, dass die Eltern sie schon gesehen haben. „Das haben die anderen Sendungen nicht. Die Eltern denken: Wenn ich das Kind vor der Maus parke, mache ich nichts falsch, da muss ich kein schlechtes Gewissen haben. Davon profitieren wir.“ (dts)
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