Berliner Heilandskirche eröffnet Kunstausstellung über Verfolgung von Falun Gong
„Ich war ein Maoist als Student in Berlin in den siebziger Jahren.“ Mit diesem ungewöhnlichen Bekenntnis eröffnete Pfarrer Michael Rannenberg eine ebenso ungewöhnliche Kunstausstellung in den hohen Backsteinmauern der Heilandskirche im Berliner Stadtteil Moabit.
Und er fuhr fort, dass er es für eine Sache der Wahrhaftigkeit halte, nun auch zu zeigen, wohin das kommunistische Regime in China geführt hat, nämlich in die Unterdrückung von gläubigen Menschen.
„Kompromissloser Mut – Kunst und Menschenrechte in China“ – die Bilder dieser Ausstellung, gemalt von Künstlern der Falun Gong Bewegung würde so schnell niemand vergessen, das war die vorherrschende Meinung der Teilnehmer an der Vernissage am Freitagabend. Als erste Kirche in Deutschland öffnete die Heilandskirche dem Veranstalter, dem Verein Ars Honesta, ihre Pforten für die Bilder der gegenwärtigen Verfolgung von Falun Gong in China.
Auch Jesus, den die Christen ihren Heiland, ihren Retter und Erlöser nennen, hätte noch am Kreuz gegen seine Unterdrücker protestiert, erklärte Pfarrer Rannenberg. So wäre es sehr wohl angebracht, in einer Heilandskirche dem gewaltfreien Protest von Verfolgten in seiner künstlerischen Form einen Raum zu bieten. Und wenn die Bilder neben der Hoffnung auch die grausame Realität der Folter zeigten, wären sie doch in dieser Kirche, die während des ganzen Jahres Ausstellungen veranstalte, am richtigen Platz.
Die ersten Reaktionen der Besucher gaben ihm Recht. Ernst Krüger, ein Gast aus der Nachbargemeinde, war tief berührt von den Bildern, „sie sind schön und auch bedrückend und belastend, aber es ist sehr wichtig, damit die Menschen an dieses Thema heranzuführen.“ Er kennt das Schicksal der Falun Gong Bewegung und freute sich, dass ein chinesischer Dissident am Tag zuvor den Sacharow-Preis für geistige Freiheit vom Europäischen Parlament erhalten hatte.
Eine Verbindung nicht nur zur deutschen Geschichte knüpfte Werner Knut, Mitarbeiter der Kirchengemeinde: „Ich möchte die Christen in China und die Gläubigen ermutigen. Alle großen Reiche sind untergegangen, vom Römischen Reich bis zur Sowjetunion und bis zum Fall der Berliner Mauer. Ich möchte alle ermutigen standhaft zu bleiben und nicht nachzulassen im Gebet. So ist auch unsere Wiedervereinigung gelaufen. Die Machthaber haben nicht gerechnet mit Kerzen und Gebeten, da konnten sie nicht rein schießen.“
„Ich verstehe selbst nicht mehr, wie wir damals auf die Maoisten reinfallen konnten“, sagte Pfarrer Rannenberg später im Gespräch zur Epoch Times Deutschland, „es klang so verführerisch nach wahrer Volksbewegung. Erst viel später haben wir gehört, wie viele Millionen Tote es gegeben hat und was Mao für ein Lügner war. Es war ja alles so weit weg.“
Nach der Eröffnung dieser Ausstellung sagte niemand mehr, den wir befragten, es wäre so weit weg, was in China geschieht.
Vom 24. 10 – 30. 11. 2008 in der Heilandskirche
Thusneldaallee 1 / 10555 Berlin
Telefon: 0 30/3 91 66 13
Öffnungszeiten Mi. bis Fr. von 12 bis 18 Uhr, Sa./So. von 12 bis 14 Uhr; Mo. und Di. geschlossen.
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