Apfelkuchen – vom Obstgarten in den Backofen
An einem frostigen Herbsttag mit einer Tasse Kaffee und einem warmen Stück Kuchen am Kamin sitzend, ist die perfekte Momentaufnahme der Jahreszeit. Apfelkuchen sind meiner Meinung nach der Inbegriff des Herbstes – warme, aromatische Kreationen mit den besten Früchten der Saison.
Als junge Frau lebte ich im Shenandoah Valley, wo der Herbst die malerische Landschaft in ein prächtiges Meer aus Farben taucht und die vielen Apfelplantagen vor Früchten strotzen. Hier begann meine Liebe zu selbstgemachtem Apfelkuchen. Die knackigen Früchte selbst von den Bäumen pflücken, sie schälen und schneiden, den Teig ausrollen – all diese langsamen und bewussten Arbeitsschritte bereiten mir ein ganz besonderes Vergnügen. Wenn dann der Kuchen im Ofen ist und sein herrliches Aroma allmählich das ganze Haus erobert, kehrt Ruhe und Gemütlichkeit ein.
Die Herstellung beginnt schon im Obstgarten
Vor fünf Jahren zogen mein Mann und ich in unser Haus ein. Frisch schwanger und an einem mir unbekannten Ort fand ich Trost und ein kreatives Ventil in meiner Küche. Ich fing an, mehr als je zuvor zu backen, meine Lieblingsrezepte abzuwandeln und meine eigenen Gerichte zu kreieren.
Einige Monate nach Beginn unseres neuen Lebens begegnete ich einer ehemaligen Kommilitonin , die zufällig ganz in meiner Nähe wohnte. Obwohl wir uns nicht so gut kannten, verstanden wir uns auf Anhieb, so als würden wir uns aus einem anderen Leben kennen.
In jenem ersten Herbst in meinem neuen Haus buken wir gemeinsam einen Apfelkuchen. Inzwischen hatte ich mein eigenes Rezept entwickelt und fügte der Füllung Rosinen und Gewürznelken hinzu. Während wir also gemeinsam in der Küche hantierten, vertiefte sich unsere Freundschaft.
Dann, als unsere Kuchen im Ofen waren, setzten wir uns mit einer Tasse Kaffee auf die Couch im Wohnzimmer und erzählten uns, was wir seit unserem Abschluss erlebt haben.
Backen mit unseren Kindern
Seitdem haben wir jeden Herbst gemeinsam einen Apfelkuchen gebacken. Im darauffolgenden Herbst bekamen wir unsere Babys, die mit einem strahlenden Lächeln in der Babywippe herumhüpften. Im darauffolgenden Herbst hatten wir Kleinkinder, die gehalten werden und den Teig probieren wollten, dann größere Kleinkinder und ein neues Baby. Mit jedem Jahr wurde unser Kuchenbacktag weniger erholsam, dafür aber lustiger.
In diesem Jahr haben wir uns aufgrund der aktuellen Weltlage entschlossen, unsere Kinder im Vorschulalter gemeinsam zu Hause zu unterrichten. Wir schätzen die Möglichkeit, praktische pädagogische Erfahrungen mit unseren Kindern zu sammeln.
„A steht für Apfel“, haben wir ihnen an einem wolkenlosen Septembertag beigebracht. In meinem Büro übten sie dann an einer weißen Tafel ein A zu schreiben – eine Linie nach oben, dann nach unten, dann eine weitere gerade durch die Mitte.
„A steht für Apfel“, wiederholten wir, als wir später in diesem Monat durch die Obstplantagen gingen und rote und grüne Äpfel von den Bäumen pflückten. June und Micah, beide 3 Jahre alt und neugierig, rannten und sprangen umher.
Auf der Suche nach Schmetterlingen, Blumen und Tunneln zwischen den Baumreihen erkundeten sie die Natur. Rosie, meine 2-Jährige, folgte langsamer und zog eine Tasche mit etwa vier Äpfeln hinter sich her. Ab und zu ließ sie sich ins Gras plumpsen, griff in ihre Tasche und biss in einen Apfel.
Ich atmete den süßen Duft des Obstgartens ein, die Arme schwer vom Tragen der Tüten mit Jonagolds und Honeycrisps.
Später legten wir die Äpfel auf dem Küchentisch aus und begutachteten die Früchte mit allen Sinnen. Dann schälten wir die Früchte, schnitten sie in Scheiben, rollten den Teig aus und überließen es den Kindern, die Gitterkruste zu gestalten. Sorgfältig und mit vor Konzentration gerunzelten Augenbrauen gingen sie zu Werke.
Am Ende war meine Küche mit einer Mehlschicht bedeckt und unsere Kuchen nicht mehr so akkurat wie früher. Aber unsere Kinder waren stolz, weil sie geholfen hatten, mit ihren kleinen Händchen etwas Leckeres herzustellen.
Während sie nun vor dem Ofen saßen und ihrer Kreation beim Backen zusahen, tranken meine Freundin und ich einen Kaffee im Wohnzimmer und genossen den vertrauten Duft und die Wärme der Jahreszeit.
Rosinen-Apfelkuchen
Meine Schwiegermutter hat mir immer gesagt, ich solle die Äpfel auf dem Kuchenboden hoch schichten, da sie beim Backen etwas zerfallen. Rosinen und Gewürznelken verleihen dem Kuchen einen süßen, winterlichen Geschmack.
Ergibt einen Kuchen mit circa 25 cm Durchmesser.
Für den Boden:
- 300 g Mehl
- 1 EL Zucker
- 1/2 TL Salz
- 225 g kalte Butter, in kleine Würfel geschnitten
- 120 ml eiskaltes Wasser
Für die Füllung:
- 8 bis 9 große Äpfel (Granny Smith, Jonagold und Golden Delicious eignen sich alle gut), entkernt, geschält und in Scheiben geschnitten
- 110 g brauner Zucker
- 2 EL Mehl
- 1 TL Zimt
- 1/2 TL Muskatnuss
- 1/2 TL Nelken
- Saft von 1 Zitrone
- 200 g Rosinen
- 4 EL kalte Butter, in dünne Scheiben geschnitten
Zubereitung:
- Mehl, Zucker und Salz vermischen. Die Butter hinzufügen und mit den Händen verkneten, bis die Mischung feinen Krümeln ähnelt. Langsam das kalte Wasser hinzugeben und zu einem glatten Teig kneten. Den Teig in zwei gleich große Scheiben formen und mindestens 30 Minuten und bis zu 2 Tage in den Kühlschrank legen.
- Den Backofen auf 200° C vorheizen.
- In einer großen Rührschüssel die Zutaten für die Füllung, bis auf die Butter, vermischen.
- Auf einer leicht bemehlten Fläche jede Teigscheibe etwa 30 cm groß ausrollen. Legen Sie die erste Teigscheibe in eine etwa 25 cm große Kuchenform und drücken Sie den Teig um den Rand der Form herum.
- Die Zutaten für die Füllung in die Kuchenform geben und die in Scheiben geschnittene Butter darauf verteilen.
- Legen Sie die zweite Teigplatte über den Kuchen und kräuseln Sie die Ränder, indem Sie den Teig falten und zusammendrücken. (Sie können die obere Teigschicht auch in Streifen schneiden, um eine Gitterkruste zu erhalten.) Schneiden Sie einige Dampföffnungen in die obere Teigschicht.
- Backen Sie den Kuchen 15 Minuten lang bei 200° C. Dann bedecken Sie den Kuchen mit Alufolie, reduzieren die Ofentemperatur auf 175° C und backen den Kuchen 60 Minuten, bis die Kruste goldbraun ist und die Füllung brodelt.
- Mit Sahne oder Eiscreme servieren und genießen.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion