Ahoi: Taschen aus Segeltuch

Die US-Firma Sea Bag haucht alten Segeln neues Leben ein
Titelbild
Tasche der besonderen Art: Da passen sogar Gummistiefel problemlos dazu. (Courtesy Sea Bags)

So hatten Hannah Kubiak und Beth Shissler das geplant – die Firma Sea Bags in Portland im US-Bundesstaat Maine bietet alles, was zu einem guten Job dazu gehört. Beide Damen wuchsen in Kleinstädten in Maine auf, machten in Großkonzernen in Großstädten Karriere, und entschieden sich für eine radikale Veränderung. Sie haben geschafft, was oft als unmöglich angesehen wird.

Im Jahr 1999 sah sich Hannah Kubiak die Taschen, die ihr Vater aus Zeltstoffen machte und fand ein besseres Material: gebrauchte Segel von örtlichen Segelbooten. Diese wurden bei zu starken Gebrauchserscheinungen einfach weggeschmissen. Hannah versuchte, sie auf die richtige Größe für Allzwecktaschen zuzuschneiden. Als sie das Ergebnis sah, beschloss sie, diesem wundervollen Material zu einer „zweiten Chance“ zu verhelfen. Das Geschäft wuchs, und 2003 traf sie Beth Shissler, der sie ihre Produkte als Großhändlerin zu verkaufen begann. Beth bot die Taschen im kleinen Geschäft ihrer Mutter an.

Mit der Zeit wuchs die Partnerschaft von Beth und Hannah, und die beiden bemerkten, dass sie ähnliche Werte im Geschäft zu vermitteln versuchten. Im Jahr 2004 gründeten sie dann die Firma Sea Bags. Beth verbrachte einige Zeit in einem Großkonzern, aber für sie gelte das gleiche Sprichwort wie für viele andere auch: „Wir kommen alle nach Hause nach Maine.“ Der Staat eigne sich sehr gut für Recycling und für Unternehmer, sagt Shissler. In ihrem Geschäftsmodell legten sie fest, dass die Beibehaltung der Produktion in Maine zu ihrer Geschäftsmission gehört, damit die Menschen in der Stadt nicht das Gleiche tun müssen wie Beth und Hannah – Maine auf der Suche nach einer Karriere verlassen. Die anderen beiden Ziele ihres Geschäftsmodells waren eine umweltfreundliche Art, ihr Geschäft zu betreiben, und die Unterstützung der ortsansässigen Gemeinde. Sie beschäftigen Leute aus der Region in ihrem Shop und nehmen an einem Programm Teil, das freigelassenen weiblichen Haftinsassen eine zweite Chance gibt.

Die Ressourcen für das Unternehmen sind nachhaltig vorhanden, da sie gebrauchtes Segeltuch verwenden, das ständig neu vorhanden ist, da Segel natürlich auch einmal abnützen. Damit recyclen sie die ansonsten zum Müll wandernden Segelfetzen.

Jedes Jahr produzieren sie auch eine „Pink Ribbon Bag“, eine Tasche mit einer pinken Schleife, deren Erlös der Krebsstiftung in Maine zugute kommt.

Die beiden Sea Bag-Besitzerinnen haben bereits in ihrer Jugend gelernt, zu segeln. Um diese Fähigkeit mit Kindern zu teilen, die diese sonst nicht erlernen könnten, haben sie eine Segelschule gegründet, die sie ebenfalls unterstützen. Ein Spezialprojekt unterstützte das „Team 7″, das bei den Olympischen Spielen antrat. Mit dem Verkauf von Taschen mit den Unterschriften des Teams nahmen sie 20.000 Dollar ein, die sie spendeten.

Ihr Geschäft wird nun über das Internet und von Großhändlern vertrieben sowie über ihren eigenen Shop, der so gelegen ist, dass die Menschen leicht vorbei kommen können und sich die Taschen ansehen. Aber Vorsicht: Für Touristen sind die Sea Bags ein ideales Mitbringsel für Zuhause.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 45/08

Tasche der besonderen Art: Da passen sogar Gummistiefel problemlos dazu. (Courtesy Sea Bags)
Tasche der besonderen Art: Da passen sogar Gummistiefel problemlos dazu. (Courtesy Sea Bags)


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