USB-C-Ladestecker ist nun einheitlicher Standard in der EU: Für Handy, Kopfhörer und Digitalkamera

In der Europäischen Union sind am Samstag neue Regeln für die Ladestecker von Elektrogeräten wie Handys in Kraft getreten. Der Stecker USB-C ist damit nun in der gesamten EU der Standard für Smartphones und Tablets.
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Der EU-Standard nun ist USB-C. Apple kritisiert die Vorgabe.Foto: yalcinsonat1/iStock
Epoch Times28. Dezember 2024

Seit Samstag ist es soweit: Die meisten neu verkauften Elektrogeräte in der Europäischen Union müssen einen einheitlichen Stecker haben. Der Ladestecker USB-C ist nun in der gesamten EU der Standard für Smartphones, Tablets und andere Elektrogeräte.

Für welche Geräte gilt die in Kraft getretene Richtlinie?

Für alle neuen Handys, Tablets und Digitalkameras. Sie alle sollen über den Ladestecker USB-C geladen werden können. Das gilt auch für Lautsprecherboxen, Kopfhörer, tragbare Navigationssysteme, Mäuse und Drucker. Ab Frühjahr 2026 sollen auch alle neuen Laptops über den einheitlichen Ladestecker verfügen.

Andere bislang übliche Stecker wie der ältere Mikro-USB-Anschluss und der Lightning-Stecker für iPhones fallen unter der neuen Richtlinie weg.

Was ändert sich für Verbraucherinnen und Verbraucher?

Im Idealfall können Verbraucherinnen und Verbraucher künftig all ihre Geräte mit demselben Kabel laden. „Das ist auch ein Sieg des Verbraucherschutzes gegen die Tech-Giganten“, betonte die Vorsitzende des Ausschusses für Verbraucherschutz im Europaparlament, Anna Cavazzini (Grüne). „Gleichzeitig heißt weniger Kabelsalat in der Technikschublade vor allem massiv weniger Ressourcenverbrauch in der EU“, fügte sie mit Blick auf wertvolle Rohstoffe in den Ladegeräten hinzu.

Neue Geräte sollen unter der Richtlinie zudem immer auch ohne ein beigelegtes Ladegerät angeboten werden. Auf der Verpackung müssen die Hersteller angeben, welche Leistung das Gerät zum Laden benötigt und ob es schnelles Laden unterstützt.

Wie reagieren die Hersteller?

Apple hat sich den Vorschriften mit den iPhone-Modellen 15 und 16 angepasst, nachdem der US-Konzern nach der vorläufigen Einigung der EU im vergangenen Jahr zunächst Widerstand geleistet hatte. Der Konzern hatte kritisiert, das Gesetz würde Innovationen wie etwa beim kabellosen Laden ersticken.

Zahlreiche neuere Geräte lassen sich ganz ohne Kabel laden, aktuell aber noch mit längerer Ladezeit. Auch Geräte mit kabelloser Ladefunktion müssen unter den EU-Regeln aber immer einen USB-C-Anschluss haben.

Warum kommt die Richtlinie erst jetzt?

Die EU-Institutionen arbeiten seit über 15 Jahren an einer einheitlichen Regelung für Ladegeräte. Erstmals einigte sich die Kommission 2009 mit den meisten Herstellern in einer Absichtserklärung auf einheitliche Standards. Diese waren jedoch nicht verpflichtend, Apple beteiligte sich nicht.

Die Einigung lief 2014 aus. Die Industrie legte erst 2018 einen neuen Vorschlag vor, mit dem die Hersteller die EU-Kommission aber nicht zufrieden stellten. Auch das Europaparlament forderte deshalb wiederholt ein gesetzliches Eingreifen. Mit der am Samstag in Kraft getretenen Richtlinie muss sich nun auch Apple an die einheitlichen Stecker halten.

Was will die EU-Kommission erreichen?

Die neuen Vorgaben sollen den Elektroabfall in der EU jährlich um fast 1000 Tonnen senken und tausende Tonnen CO2 einsparen. Die Kommission rechnet vor allem damit, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Kabel länger verwenden und weniger Ladegeräte kaufen. Bislang geben sie demnach pro Jahr insgesamt rund 250 Millionen Euro für Ladegeräte aus, die eigentlich nicht gebraucht werden. (afp)



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