Shen Yun in Berlin: „Das ist wie ein gelebtes Märchen“
BERLIN – Mit einem ausverkauften Haus begann am Sonntagabend das viertägige Gastspiel von Shen Yun in der deutschen Hauptstadt. Das Stagetheater am Potsdamer Platz hatte die Bühne freigegeben für die unabhängige chinesische Tanzgruppe aus New York, und es wurde ein voller Erfolg.
Wo vor 25 Jahren noch die Mauer stand und östlich von ihr der Potsdamer Platz leeres Grenzland war, hat man nach dem Mauerfall ein modernes Arrangement von Hochhäusern platziert, das vor allem Touriisten mit einem vielfältigen Angebot lockt. Aber auch die Berliner besuchen gern das Theater mit seinen Musicals, bei der Bambiverleihung oder den Veranstaltungen der Berlinale. Am Sonntagabend nun auch Shen Yun im Zentrum des wieder zusammengewachsenen Berlins.
Ein ganzer Freundeskreis äußerte sich schon in der Pause fasziniert zu verschiedenen Aspekten der Show. So freute sich Harry Gerlach, der beruflich in Immobilien investiert, an den ungewöhnlichen Farben und meinte, „dass man die ganze Farbpalette, die wir hier auf der Bühne gesehen haben – diese Farben kann man alle verwenden, zum Beispiel für die Hausgestaltung.“ Denn nach seiner Meinung „ist das Berliner Stadtbild ja grau, um es klar zu sagen. Sicher mal heller, mal ein bisschen dunkler, aber im Wesentlichen ist es grau.“
Frau Gerlach ergänzte: „Wir haben viel mit Immobilien zu tun. Mein Mann malt die Häuser in Berlin schön bunt an.“ Aber für sie als Musikerin waren die Instrumente von besonderem Interesse: „Die ja teilweise chinesischen Instrumente hätte ich gerne ein bisschen besser gesehen, damit man weiß, was sie spielen. Das würde mich sehr interessieren. So fremd ist die Musik gar nicht, aber eben anders. Ich spiele Klavier, Akkordeon und Gitarre. Die Klavierbegleitung in der Aufführung war sehr virtuos. Aber es waren andere Klänge.“
Aus Hamburg angereist war Barbara Wendt: „Ich war klassische Sängerin. Ich habe früher in München Konzerte gegeben und unterrichtet. Mir ist aufgefallen, dass es doch sehr viele ethnische Gruppen waren. Zum Beispiel die Balalaika (russ. Instrument), die diese besondere Art zu spielen hat. Man merkt deutlich, dass das schon teilweise in Richtung Russland geht.“
Und zu dem Inhalt der Lieder sagte sie: „Die Lieder waren sehr schön und spirituell. Ich habe mich mal mit Taoismus befasst. Die spirituellen Gegenden haben immer etwas gemeinsam. Ich habe in dem Text sogar etwas Christliches gefunden. Zum Beispiel geht es um solche Dinge, in den Himmel zu kommen und wieder zurück usw. Es gibt auf der ganzen Welt spirituelle Richtungen, die sich auch treffen.“
Die Vierte im Freundeskreis, Frau Birgit Mechsner spielt Klavier und ist Lehrerin. Sie findet „diese Bühnentechnik im Zusammenhang mit dem wunderbaren Können dieser Künstler – das muss ich einfach mal sagen – außerordentlich faszinierend. Diese Körperbeherrschung, wie sie sie in den Dienst dieser Sache stellen, das hat mich am meisten berührt. Zudem finde ich die Kombination mit der 3D-Animation sehr gelungen und ganz toll. Das ist wie ein gelebtes Märchen, das man sieht. Und natürlich die spirituellen Inhalte, das versteht sich für mich von selbst. Ich beschäftige mich damit, das ist für mich eine Ergänzung.“
Harry Gerlach fügt hinzu: „Das waren berührende Dinge. Die gesamte Optik hat eine solche Faszination, das ist so herrlich gemacht. Die Wesen, die gerade noch auf der Bühne gelaufen sind, verschwinden dann oder kommen von oben und stehen urplötzlich da – das ist ein unglaublicher Effekt. Ganz faszinierend ist diese Bewegungsharmonie. Wenn z. B. dort ein Schleier ist oder dort ein Fächer aufgeht, dann geht er gleich hunderttausend Mal auf …“
Als es zum Ende der Pause klingelt, ergänzt Frau Gerlach: „Die Harmonie aller Menschen gleichzeitig, wie es zu einer Einheit wird, das ist wunderbar …“
In einer Shen Yun-Aufführung lernt das Publikum Chinas wahre Kultur kennen: Wahrhaftigkeit, Güte und Toleranz werden betont, und Schönheit ist ein zentrales Thema. „Die Menschen leben in Harmonie, bleiben aber dennoch unterschiedlich“, sagte Konfuzius – und meinte damit ein selbstbestimmtes und vielgestaltiges Zusammenleben, das genaue Gegenteil von Kommunismus und Gleichschaltung. (rls)
Reporterin Wen Jing
Die Epoch Times hält Shen Yun Performing Arts für das bedeutende kulturelle Ereignis unserer Zeit. Wir haben von den Publikumsreaktionen auf Shen Yun seit seiner Gründung im Jahr 2006 berichtet.
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