Maschinenbauer sind nicht ausgelastet – Sorge um Wettbewerbsfähigkeit

Die Produktion von Maschinellen und Anlagen ist seit Januar 2024 im Vergleich mit 2023 gesunken. Betriebe waren zu weniger als 80 Prozent ausgelastet.
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Irgendwer muss auch die Maschinen herstellen, mit denen andere ihre Produkte herstellen. Bisher war Deutschland dabei international sehr gefragt.Foto: iStock
Epoch Times9. September 2024

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat seine Produktionsprognose für das laufende Jahr gesenkt.

Die Produktion in der Branche sei in den ersten sieben Monaten um 6,8 Prozent im Vorjahresvergleich gesunken, für das Gesamtjahr rechnet der Verband nun statt eines Rückgangs um vier Prozent mit einem Minus um preisbereinigt acht Prozent.

Die Konjunktur im bisherigen Jahresverlauf sei „eher enttäuschend“ verlaufen, erklärte Chefvolkswirt Ralph Wiechers. „Zwar hatten wir noch nicht mit einer moderaten Erholung gerechnet, wohl aber mit einer nachhaltigen Stabilisierung auf niedrigem Niveau; diese blieb aus.“

Auslastung der Betriebe bei 79 Prozent

Die Auslastung der Kapazitäten in den Unternehmen der Branche lag laut Ifo-Institut im Juli bei 79,4 Prozent, ein Wert, der laut VDMA deutlich unter der mittleren Bandbreite liegt. Annähernd die Hälfte der Maschinenbaufirmen habe im Juli zu große Kapazitäten gehabt.

„Auch im Maschinen- und Anlagenbau wächst die Sorge um die schwindende Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland“, erklärte Wiechers. Nötig seien „dringend mehr Wachstumsdynamik und mehr unternehmerische Freiheit.“

Maßnahmen wie das Wachstumschancengesetz der Bundesregierung wiesen in die richtige Richtung, seien aber zu kleinteilig und würden vor allem „viel zu zögernd umgesetzt“. Er forderte ein wettbewerbsfähiges Steuersystem, eine moderne Infrastruktur sowie einen flexibleren Arbeitsmarkt.

Eine Schlüsselindustrie Deutschlands

Der Maschinenbau ist eine der führenden Industrien in Deutschland und spielt eine entscheidende Rolle in der deutschen Wirtschaft. Historisch gesehen führte die Entwicklung von Maschinen zur Fertigung in Serien. Zuvor wurden im Handwerk nur Einzelstücke oder Kleinserien hergestellt. Mit dem Maschinenbau kamen Fabriken und größere Werkshallen auf.

Im Jahr 2018 war der Maschinenbau der größte industrielle Arbeitgeber im Land, hergestellt wurden vor allem Werkzeugmaschinen, Antriebs- und Fördertechnik, Bergbau- und Baustoffmaschinen sowie Kälte- und Lufttechnik. Deutschland ist einer der weltweit führenden Maschinenhersteller.

Im Maschinenbau arbeiten laut Verband rund eine Million Beschäftigte in Deutschland. Den Umsatz der Branche in diesem Jahr schätzt der Verband auf 252 Milliarden Euro. (afp/red)



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