Harte Gangart: US-Regierung fordert Abspaltung von Google Chrome
Die US-Regierung drängt die Justiz, Google zur Abspaltung des Browsers Chromezu zwingen. Am Abend des 20. November forderte das US-Justizministerium tiefgreifende Veränderungen des Unternehmens.
Dazu zählt auch das Ende von Deals mit anderen Unternehmen, um für die standardmäßige Vorinstallation der Google-Suchmaschine auf deren Geräten und Browsern zu sorgen.
Auch Android vor dem Verkauf?
Die Behörden wollen auch auch verhindern, dass Google sein Handy-Betriebssystem Android nutzt, um den Absatz anderer Produkte zu fördern.
Sollte Google die Kontrolle über das Betriebssystem Android weiterhin zu seinem Vorteil nutzen, könnte es gezwungen werden, Android zu verkaufen.
Ein Bundesrichter in Washington hatte Google im August für schuldig befunden, mit seiner Suchmaschine ein illegales Monopol aufgebaut zu haben.
Das Urteil bezieht sich auf die Milliarden, die Google an andere Unternehmen für diese Vorinstallation seiner Suchmaschine gezahlt hat.
180-Grad-Wende gegenüber Tech-Konzern
Auf Basis dieses Urteils kündigte das Justizministerium im Oktober ein härteres Vorgehen gegenüber Google an. Dieses markiert einen tiefgreifenden Wandel im Umgang mit den großen Tech-Konzernen.
Seit die US-Behörden vor 20 Jahren mit dem Versuch scheiterten, den Softwarekonzern Microsoft zu zerschlagen, hatten sie den Unternehmen weitgehend freie Hand gelassen. Auch in der EU stehen Google und andere Internetgiganten unter Druck.
Google wird voraussichtlich im Dezember eigenen Vorschläge einreichen. Im April präsentieren beide Seiten ihre Argumente bei einer Anhörung. Unabhängig von der richterlichen Entscheidung wird Google wahrscheinlich gegen das Urteil Berufung einlegen, was das Verfahren um Jahre verlängern könnte. Das letzte Wort würde womöglich vom US-Supreme Court fallen.
Zudem könnte der Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump dem Fall beeinflussen. Seine Regierung wird das derzeitige Team der Kartellabteilung im Justizministerium wahrscheinlich ersetzen. Die neuen Mitarbeiter könnten den Fall fortführen, einen Vergleich mit Google anstreben oder das Vorgehen komplett aufgeben. (afp/red)
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