Was Sie sich fragen sollten, bevor Sie „Ja, ich will“ sagen

Von 18. Oktober 2008

Die Frage des Pfarrers haben wir schon oft gehört: „Lieschen Hinz, möchtest Du den hier anwesenden Franz Kunz zu Deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis das der Tod euch scheidet?“

Aber ist es im Jahr 2008 nicht viel komplizierter geworden, so einen lebenslangen Schwur zu leisten? Sollte Lieschen nicht vorher auch fragen „Wirfst Du Deine dreckigen Socken auf den Fußboden?“ oder „Wie hoch ist Dein Risiko für Fettsucht?“ Sie mag sogar intimere Geheimnisse verlangen, wie: „Bevor wir uns ein Bett teilen, sende mir doch eine Kopie Deiner Spermienanzahl – und was trägst Du eigentlich unter Deinem Kilt?“

Eine aktuelle Meldung von der Aberdeen Universität in Schottland sollte jede angehende Braut, die Mutter werden möchte dazu bringen, bevor sie „Ja ich will“ sagt, einen zweiten Blick auf ihren Ehemann in spe zu werfen. Die schottischen Forscher wiederholen, was wir bereits wissen — dass Adipositas, also Fettsucht, häufig zu Herzkrankheiten, Diabetes, Bluthochdruck und einer Vielzahl von anderen Leiden führt. Aber in den Highlands und Lowlands von Schottland führen die extra Pfunde auch zu einer niedrigeren Spermienanzahl, die man auch mit niedriger Fruchtbarkeit gleichsetzen kann.

Dr. Ghlyath Shayeb und ihre Kollegen analysierten das Sperma von mehr als 5.000 Schotten und teilten sie entsprechend ihres Körpergewichts in verschiedene Gruppen auf. Männer mit dem besten Körpergewicht hatten die höchste Anzahl gesunder Spermien, verglichen mit denen, die übergewichtig oder gänzlich fettleibig waren.

Die Studie zeigt, dass die schwereren Männer eine 60-prozentige Chance haben, weniger Samen zu produzieren, und eine 40-prozentige Chance auf Abnormitäten des Spermas. Wie sieht das Ergebnis für die dünnen Schotten aus? Dr. Shayeb zufolge neigten untergewichtige schottische Männer mit niedriger Körpermasse zu den selben Schwierigkeit wie die übergewichten Männer. Nicht zu viel und nicht zu wenig Fett sind offensichtlich die beste Formel für den „Tiger“ im männlichen Sperma-Tank.

Die Anmerkungen von Dr. Shayeb tragen eine weitere unheilvolle Warnung in sich. Sie behauptet, dass es schwer gewesen sei, in Schottland genug dünne Männer für die Studie zu finden! Da übergewichtige Frauen ebenfalls weniger fruchtbar sind, kann es sein, dass in Zukunft immer weniger kleine Schotten in Kilts über die Highlands stromern. Extrapfunde sind ein Weg, das Wachstum der Weltbevölkerung zu verlangsamen — aber offensichtlich einer der schlechtesten Wege.

Professor Neil McClure von der Queen‘s Universität in Belfast sagt, „Männliche Fitness und Gesundheit sind eindeutig mit der Fruchtbarkeit eines Mannes verbunden“ mit anderen Worten, je fitter der Mann desto fitter das Sperma. Aber warum beeinflusst das Gewicht die Produktion einer adequaten Anzahl gesunder Spermien? Forscher glauben, dass zu viele oder zu wenige Pfunde einen ungünstigen Effekt auf den Stoffwechsel der Sexualhormone haben. Und Sexualhormone braucht es für die Produktion von gutem „Highland-Sperma“.

Die Diabetes-Epidemie richtet auch Schaden am Sperma an. Forscher der Belfast Universität berichten, dass Männer die nicht übergewichtig sind, aber an Diabetes leiden, eine zwei Mal so hohe Rate an DNA-Schäden im Sperma haben als Männer ohne diese Krankheit. Überschüssiger Zucker im Blut verursacht scheinbar mehr als nur Fettleibigkeit, Herzinfarkt und Rückenschmerzen.

Übergewichtige Männer haben auch mehr Östrogen. Ihr Fett ändert das männliche Hormon Androgen ins weibliche Hormon Östrogen um. Nicht die beste Mischung für die Produktion von Sperma.

Dr. Jorge Chavarro von der Harvard Medical School spricht über eine weitere schlechte Kombination. Seine Studie zeigt, dass übergewichtige Männer, die Nahrungsmittel auf Sojabasis essen, eine niedrigere Spermienanzahl haben. Der Unterschied war ziemlich bemerkenswert. Eine normale Spermienanzahl beträgt 80 bis 120 Millionen Spermien pro Milliliter. Männer, die Soja essen, hatten eine Spermienanzahl von nur 41 Millionen Spermien pro Milliliter.

Ich habe nie die Nerven gehabt, mal auf alle Viere zu gehen, um einen kurzen Blick davon zu erhaschen, was Schotten unter ihren Kilts tragen. Aber was Männer tragen; hat einen Einfluss auf die Temperatur der Hoden.

Wir wissen, dass das beste Sperma bei einer Temperatur leicht unter der normalen Körpertemperatur produziert wird. Also könnte ein Vorrat an Fett um die Hoden herum zu einer Zunahme der Temperatur führen und ein Risiko für die Spermien darstellen. Eng sitzende Unterwäsche erhöht ebenfalls die Temperatur. Lockersitzende Boxershorts oder keine Shorts sind wünschenswert. Falls also irgendein Leser die Nerven hat, mal unter einen Kilt zu gucken, lassen Sie es mich bitte wissen. Ich veröffentliche dann, was wir alle wissen wollen.

Dr. Gifford-Jones ist Medizin-Journalist mit einer Privatpraxis in Toronto.
Dr. Gifford-Jones‘s Website /http://www.mydoctor.ca/gifford-jones

Text erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 42/08

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