Todesfälle nach Impfung: Studie löst Krisenstimmung bei der US-Gesundheitsbehörde CDC aus

Im Jahr 2022 starben zwei junge Männer kurz nach einer Corona-Impfung. Die untersuchenden Pathologen diagnostizierten eine impfbedingte Herzmuskelentzündung. Daraufhin kam es zu einer Kette von Ereignissen in der US-Seuchenschutzbehörde CDC, die das Fazit der Pathologen zu widerlegen suchte.
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„Das ist wichtig, weil dieser Bericht erhebliche Auswirkungen auf die Diskussionen über die Impfstoffsicherheit und -politik der CDC und FDA hat“, hieß es im Jahr 2022 seitens der CDC.Foto: golfcphoto/iStock
Von und 17. Mai 2024

Zwei junge Männer starben kurz nach der COVID-19-Impfung an einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) – das war das Ergebnis einer amerikanischen Studie vom 14. Februar 2022. Innerhalb weniger Stunden nach der Veröffentlichung löste die Untersuchung eine intensive Debatte innerhalb der US-Seuchenschutzbehörde CDC aus. 

Die CDC-Beamten befürchteten, die Studie könnte ihren Bemühungen schaden, COVID-19-Impfstoffe zu fördern. Das geht aus internen E-Mails hervor, die Epoch Times vorliegen.

„Das ist wichtig, weil dieser Bericht erhebliche Auswirkungen auf die Diskussionen über die Impfstoffsicherheit und -politik der CDC und FDA hat“, schrieb Dr. Sarah Reagan-Steiner, eine medizinische Mitarbeiterin der CDC, am 17. Februar 2022 in einer internen E-Mail.

Die CDC und die US-Arzneimittelbehörde FDA warben wiederholt für eine breit angelegte COVID-19-Impfkampagne und spielten die bestätigten und möglichen Nebenwirkungen der Impfstoffe herunter.

In dem folgenden Fall versuchten Beamte der CDC, die Gerichtsmediziner, die die beiden Jungen untersucht hatten, zu überstimmen. Nun äußern sich zwei der Studienautoren zum Vorgehen der Behörde. Ihre Kommentare und die internen E-Mails werfen ein neues Licht auf die Studie und ihre Folgen. Aber der Reihe nach.

Die untersuchten jungen Männer

Laut der ursprünglichen Studie zeigte sich die Myokarditis bei den beiden Jugendlichen auf ungewöhnliche Weise. Die Verletzungen ähnelten einer Kardiomyopathie (Schädigung des Herzmuskels), die häufig durch extreme Stressfaktoren verursacht wird, schrieben die Forscher.

„Diese Reaktion nach der Impfung könnte eine überschießende Immunreaktion darstellen. Dabei wird die Herzmuskelschädigung durch ähnliche Immunmechanismen vermittelt, wie sie bei Zytokinstürmen beschrieben wurden, die bei SARS-CoV-2 und beim Multisystem-Entzündungssyndrom auftreten“, heißt es in der Studie.

Die beiden Jungen wurden tot in ihren Betten aufgefunden – einer in Michigan und einer in Connecticut – nur wenige Tage nach der Impfung mit dem Impfstoff von Pfizer-BioNTech. Beide hatten negative Corona-Tests.

Die Krankengeschichte der Teenager deutet darauf hin, dass akute Herzschäden der Hauptgrund für ihren Tod waren, schrieben die Wissenschaftler.

Das Forscherteam bestand aus 

  • Dr. James Gill, Pathologe und leitender Gerichtsmediziner für den Staat Connecticut, 
  • Randy Tashjian, Pathologe, Gerichtsmediziner und Neuropathologe, 
  • Emily Duncanson, Pathologin und Gerichtsmedizinerin mit dem Spezialgebiet Herz-Kreislauf-System.

„CDC sollte nur informieren, keine Schlüsse ziehen“

Wie kommt nun die CDC ins Spiel? Die Gerichtsmediziner baten das pathologische Labor der Behörde, die Abteilung für Pathologie der Infektionskrankheiten (Infectious Diseases Pathology Branch, IDPB), einige Gewebeproben der Jungen zu untersuchen.

„Ich wollte sichergehen, dass wir es nicht mit einer Art von Infektionskrankheit zu tun haben, die eine Entzündung des Herzens verursacht“, sagte der Studien-Co-Autor Dr. Randy Tashjian gegenüber Epoch Times.

Der Hauptsitz des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta, USA. Foto: iStock

Die IDPB verfüge über Techniken, die es ermöglichen würden, eine mögliche infektiöse Ursache auszuschließen, fügte Dr. Tashjian hinzu, der den Jungen in Michigan untersucht hatte.

Dr. Gill nahm ebenfalls den Dienst des CDC in Anspruch. Ihm zufolge sollte die Behörde Pathologen unterstützen und nicht die Todesursache bestimmen.

„Ihre Aufgabe war es, Gewebe, das ihnen zugesandt wurde, auf verschiedene Krankheitserreger zu testen. Es obliegt dem zuständigen forensischen Pathologen, diese Ergebnisse im Zusammenhang mit der Krankengeschichte und so weiter zu interpretieren. Die Labore liefern uns Informationen, aber keine Schlussfolgerungen“, erklärte er in einer E-Mail an Epoch Times.

Die CDC-Beamten wiesen in mehreren Organen des Jungen aus Michigan Clostridien nach und schlussfolgerten, dass eine durch diese Bakterien verursachte Sepsis (Blutvergiftung) wahrscheinlich zum Tod des Jungen geführt habe. Sie fanden auch das Parvovirus B19 im Herzen des anderen Jungen und entschieden, dass dies eine alternative Erklärung für seine Myokarditis sei.

Die Studie erwähnt diese Befunde nicht und beinhaltet nur die Ergebnisse der CDC-Tests zu COVID-19.

Das Intranet des CDC läuft heiß

Fünfundfünfzig Regierungsangestellte erhielten innerhalb von drei Tagen nach der Veröffentlichung Kopien der Studie oder Links dazu. Sie hielten Sitzungen ab und diskutierten das Papier in langen E-Mail-Ketten. Das geht aus Mitteilungen hervor, die Epoch Times vorliegen.

„Es gibt sowohl ein Problem mit der wissenschaftlichen Integrität (Weglassen relevanter Informationen) als auch ein ethisches Problem (keine Einbeziehung von CDC-Wissenschaftlern, die an den Bewertungen als Autoren beteiligt waren)“, sagte Dr. Tom Shimabukuro, der damalige Leiter des CDC-Büros für Impfsicherheit, in einem Schreiben an Kollegen.

„Ich habe die CDC nicht darüber informiert, dass wir die Fälle veröffentlichen werden. Dazu besteht keine Verpflichtung“, erklärte Dr. Gill, der Hauptautor der Studie, in einer E-Mail an Epoch Times. „Sie haben Labortests für uns durchgeführt und das rechtfertigt keine Benachrichtigung oder Einbeziehung als Autoren.“

Dr. Shimabukuro hatte laut den Studienautoren zu Beginn der Impfkampagne falsche Angaben zu den Nebenwirkungen und der Sicherheit der COVID-19-Impfstoffe gemacht. Bis heute sind diese Angaben nicht korrigiert worden. Er reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Die US-Gesundheitsbehörde sieht andere Todesursache bei den zwei Männern. Symbolbild. Foto: iStock

CDC: Viren führten zum Tod

Nach der Veröffentlichung des Artikels verfassten CDC-Beamte in nur drei Tagen einen Brief, den sie als „Widerlegung“ bezeichneten. Diesen schickten sie an „Archives of Pathology & Laboratory Medicine“, das Fachjournal, das die Originalstudie veröffentlicht hatte. Die Fachzeitschrift lehnte eine Anfrage von Epoch Times nach einem Interview ab.

Die Antwort der CDC erschien weniger als zwei Monate später, am 8. April 2022. Die CDC-Mitarbeiter, die als Autoren aufgeführt sind, schrieben, dass sie die Studie „mit Besorgnis“ gelesen hätten. Denn die Arbeit „schloss gründliche immunhistochemische und molekulare Tests aus, die die CDC für jeden Patienten durchgeführt hatte“.

Die Beamten hoben den Befund des Parvovirus bei einem Jungen hervor und meinten, dass das Virus eine Myokarditis verursachen könne. Als Beweis zitierten sie eine Arbeit aus dem Jahr 2003. Sie wiesen auch auf die Schlussfolgerung der CDC hin, dass der andere Todesfall durch eine bakterielle Sepsis verursacht wurde.

Die CDC-Bediensteten bestimmten also die Todesursache. Doch die CDC dürfe dies gar nicht tun, erklärte die Behörde selbst in einer E-Mail an Epoch Times. Nur die Amtsperson, die auch den Totenschein ausfüllt, dürfe die Todesursache bestimmen. Die IDPB biete lediglich „Beratung für die Analyse von Gewebeproben“.

„Die CDC hat ihre Rolle überschritten“

Dr. Gill und die anderen Autoren gingen in einer formellen Antwort auf den Beitrag der CDC ein. Die Behörde habe „leider ihre Rolle überschritten“, indem sie behauptete, die Todesursache für einen der Jungen festgestellt zu haben, schrieben sie.

Die Pathologen räumten ein, dass sie hätten erwähnen sollen, dass ein Junge positiv auf das Parvovirus getestet wurde. Doch andere Befunde hätten nicht darauf hingedeutet, dass seine Myokarditis eine virale Ursache hatte. Außerdem könne die Herzschäden, die er erlitt, nicht durch eine Parvovirusinfektion erklärt werden. Der Nachweis des Virus sei „ein zufälliger Befund“, so die Ansicht der Pathologen.



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