
Neuer Ärzteverband „Hippokratischer Eid“ gegründet
Am 11. Juni wurde eine neuer Ärzteverband gegründet, der sich für eine individuelle Impfentscheidung und evidenzbasierte Medizin einsetzt.

Am 11. Juni hat sich der Ärzteverband „Hippokratischer Eid“ in Hamburg gegründet.
Foto: iStock
Seit jeher gilt der hippokratische Eid als richtungsweisender Leitfaden für ethisches Handeln der Ärzte. Dieser unterliegt allerdings einem zeitlichen Wandel. Spätestens der Umgang mit der Corona-Impfung hat die Ärzteschaft in zwei Lager gespalten, diejenigen, die die COVID-Impfung befürworten und jene, die diese kritisch hinterfragen.
Am 11. Juni hat sich daher in Hamburg ein neuer Berufsverband für Ärzte mit dem Namen „Hippokratischer Eid“ gegründet. „Diese Berufsverbandgründung ist dringend nötig, da wir uns als Gruppe sichtbar machen wollen und nach dem letzten Ärztetag leider auch müssen“, heißt es seitens der Organisation. „Fast alle traditionellen Berufsverbände haben öffentlich zum Impfen aufgerufen.“ Damit hätten sie deutlich gemacht, dass sie „eine saubere Analyse“ der Gesamtmorbidität und Gesamtmortalität und damit eine evidenzbasierte Betrachtung der Daten sowie das Patientenwohl aus den Augen verloren hätten.
„Sie ignorieren die sonst nicht erklärbare Übersterblichkeit seit Impfbeginn sowie die hohe Zahl (hoher Dunkelzifferfaktor) bei Nebenwirkungen und Todesfällen, die die Impfungen erzeugen. Millionen Patienten fühlen sich von der Ärzteschaft im Stich gelassen“, so der neue Ärzteverband, der sich klar für eine freie Impfentscheidung und die Abschaffung der einrichtungsbezogenen Impfnachweispflicht ausspricht. Zudem setzt er sich für eine „echte evidenzbasierte Aufklärung der Bevölkerung über die hohen Risiken der genetisch manipulierenden mRNA- und Vektor-Technologien“ ein.
Ärztetag: Impfregister und mehr Geld für STIKO
Der von dem neuen Berufsverband schon seit längerem kritisierte 126. Deutsche Ärztetag, die Hauptversammlung der Bundesärztekammer, fand vom 24. bis 27. Mai in Bremen statt. Etwa 250 Abgeordnete aus 17 deutschen Bundesländern nahmen daran teil. In einem 366 Seiten starken Beschlussprotokoll informierte das Gremium über seine zukünftige Agenda, die wegweisend für alle Ärzte ist. In Deutschland unterliegt jeder Arzt der Pflichtmitgliedschaft in einer Ärztekammer.
Auf Seite 106 des Protokolls findet man die Forderung nach dem Aufbau eines bundesweiten zentralen Impfregisters. Begründet wird dies mit der Aussage: „Die Corona-Pandemie hat die Schwächen unseres Gesundheitssystems in erschreckender Weise aufgedeckt.“ Korrekte valide Daten über die Impfquote, Impfungen oder über Nebenwirkungen seien bis heute nicht vollständig erfasst. Namhafte Experten weisen darauf hin, dass in Deutschland zu spät Daten erhoben werden und lückenhaft sind, so das Dokument. Dies habe auch zu erheblicher Verunsicherung in der Bevölkerung geführt.
Ein gut gemachtes Impfregister würde eine Menge Chancen bieten. „Wer die Sicherheit und die Wirksamkeit von Impfstoffen solide erfassen möchte, braucht schließlich Daten, muss also wissen, wer wann wo welchen Impfstoff bekommen hat, um Nebenwirkungen und seltene schwere Reaktionen aufzuspüren.“ Es gehe dabei nicht um den gläsernen Patienten, sondern um ein Werkzeug, mit dem „Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten schnell und zugleich über einen langen Zeitraum aufzuspüren“ sind. Das sei schließlich im Sinne der Patienten.
Im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin fordert der Ärztetag neben der Verbesserung der stationären und ambulanten Versorgung auch eine stetige Forschung langfristiger Krankheitsfolgen wie Long COVID sowie die „verpflichtende longitudinale Nachuntersuchung von Kindern und Jugendlichen nach mRNA-Impfungen“.
Außerdem soll es mehr Geld und Personal für die Ständige Impfkommission geben. Damit soll gewährleistet werden, dass der aktuelle Stand des medizinischen Wissens aufgearbeitet wird. Zudem diene diese personelle und finanzielle Stärkung dazu, „die flächendeckende Impfstrategie für Deutschland entsprechend anzupassen und weiterzuentwickeln“.
Ziele des neuen Ärzteverbandes
Der Ärzteverband „Hippokratischer Eid“ hat für sich unter anderem folgende Ziele definiert:
- Zurückdrängen der Kommerzialisierung der Medizin und der Lobbyeinflüsse auf Wissenschaft und Forschung wie auch auf die Mitglieder des Bundestages und Einführung unabhängiger Studienkontrollen
- Offenlegung und Beendigung der Lobbyzusammenhänge wichtiger Gesundheitspolitiker
- Ärztliche Therapiefreiheit sowie Wahl- und Entscheidungsfreiheit der Patienten
- evidenzbasierte Medizin, in der sowohl das Studienwissen wie auch die ärztliche Erfahrung (Expertise) und die Präferenz des Patienten wichtig sind
- Stärkere Berücksichtigung der nebenwirkungsarmen und Selbstheilungskräfte stärkenden Therapieansätze der Ganzheitsmedizin
- Faire aufwandsentsprechende Vergütung, unabhängig von der Behandlungsmethode
- Abkehr von fallzahlorientierten Abrechnungssystemen, Budgetierungen und Regelleistungsvolumina oder Fallpauschalen
Aktuelle Artikel des Autors
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.