Süßes Wunder: Honig kann Blutzucker und Risiko für Herzkrankheiten senken

Mehr als nur Zucker: Jüngste Forschungen bestätigen eine Vielzahl an gesundheitlichen Vorteilen von Honig. Diese treffen allerdings nur auf echten Bienenhonig zu – nicht auf künstlich hergestellten Honig.
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Honig: ein süßer Geheimtipp für Ihre Gesundheit?Foto: iStock
Von 3. August 2023

Obwohl Honig zu 80 Prozent aus Zucker besteht, kann er laut Studien den Blutzuckerspiegel reduzieren und dazu beitragen, Herzkrankheiten, Fettleibigkeit und Diabetes entgegenzuwirken.

So könnte beispielsweise der mäßige Verzehr von Honig bei Diabetikern das Risiko für die Entstehung von Herzkrankheiten und Komplikationen im Zusammenhang mit Diabetes erheblich mindern. Darüber hinaus kann der Konsum von Honig dazu beitragen, Fettleibigkeit zu reduzieren und den Blutdruck zu senken, was präventiv gegen Diabetes wirkt.

Obwohl Honig bereits seit Langem in der traditionellen Medizin Anwendung findet, haben Wissenschaftler erst in jüngerer Zeit begonnen, seine Vorzüge systematisch zu erforschen und zu erklären.

Dürfen Diabetiker Honig essen?

Es gibt eine weit verbreitete Annahme, dass Diabetiker Honig aufgrund seines hohen Kohlenhydratgehalts nicht in ihre Ernährung integrieren sollten.

Doch haben umfassende Studien gezeigt, dass der Verzehr von Honig bei Diabetikern zu einem geringeren Anstieg des Blutzuckers führt als andere Zucker, wie Dextrose und Saccharose.  Zudem weisen die Daten auf eine positive Rolle der antioxidativen Eigenschaften des Honigs in der Diabetesbehandlung hin.

Eine 2008 im „The Scientific World Journal“ veröffentlichte Studie geht davon aus, dass diese positiven Effekte auf den hohen Fructosegehalt im Honig zurückzuführen sein könnten. Die hohe Menge an Fructose im Honig stimuliert die Glucokinase in Leberzellen, die eine wichtige Rolle bei der Aufnahme und Speicherung von Glucose in der Leber spielt. Viele Zucker sind ein Gemisch aus Fructose und Glucose. Honig enthält allerdings auch andere Zuckerarten; er weist insbesondere hohe Mengen an Glucose auf, enthält jedoch auch Fructuose, Maltose und andere Mehrfachzucker.

Mamdouh Abdulrhman, Professor für Kinderheilkunde an der Ain-Shams-Universität in Ägypten, hat über längere Zeit die gesundheitlichen Auswirkungen von Honig untersucht. Eine seiner Studien legt nahe, dass Diabetiker nach der Aufnahme von Honig in den ersten Wochen einen Anstieg ihres Blutzuckers verzeichnen könnten, jedoch kann der langfristige moderate Verzehr von Honig gesundheitsfördernd sein. Die Studie zeigt außerdem, dass Honig den Blutdruck senken und die Herz-Kreislauf-Funktion verbessern kann, wenn er über einen längeren Zeitraum von Diabetikern konsumiert wird.

Prävention von Herzkrankheiten

Es ist allgemein bekannt, dass Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten aufweisen. Neben einer erhöhten Blutzuckerkonzentration leiden Diabetiker häufig auch unter Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen im Bereich der Lipide, die zur Entwicklung von Arteriosklerose und damit verbundenen Herzerkrankungen beitragen.

Eine umfassende Meta-Analyse der Temerty Fakultät für Medizin an der Universität Toronto in Kanada, veröffentlicht im November 2022, hat eine präventive Maßnahme für Herzerkrankungen bei Diabetikern gezeigt: den moderaten Verzehr von Honig.

Die Forscher fanden heraus, dass Honig entscheidende Indikatoren für die Entwicklung von Herzkrankheiten – darunter das Gesamtcholesterin und die Triglyzeride – effektiv senken konnte. Sie erklärten, dass diese positive Wirkung auf die komplexe Zusammensetzung des Honigs zurückzuführen sein könnte, der neben gängigen und seltenen Zuckern auch Proteine, organische Säuren und andere biologisch aktive Verbindungen enthält, die potenziell gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen.

Honig als Abnehmhilfe bei Übergewicht?

Übergewicht stellt den signifikantesten Risikofaktor für Diabetes Typ II dar, da Menschen mit Übergewicht häufig eine stärkere Insulinresistenz aufweisen. Forschungsergebnisse zeigen zudem eine klare Korrelation zwischen Übergewicht und Insulinresistenz.

Verschiedene Studien berichten, dass Honig nicht zur Entwicklung von Übergewichtigkeit beiträgt, sondern im Gegenteil zu herkömmlichen Zucker beim Abnehmen hilfreich sein kann. Eine im „Scientific World Journal“ veröffentlichte Studie involvierte 55 übergewichtige und fettleibige Probanden in einer 30-tägigen Studie. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei eine Gruppe täglich 70 Gramm Zucker und die andere Gruppe 70 Gramm naturbelassenen Honig konsumierte.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass der Honigkonsum zu einer leichten Reduzierung des Körpergewichts (um 1,3 Prozent) und des Körperfetts (um 1,1 Prozent) führte. Darüber hinaus zeigte sich, dass Honig das Gesamtcholesterin (um 3 Prozent), das LDL-Cholesterin (um 5,8 Prozent), Triglyceride (um 11 Prozent) und den Nüchternblutzucker (um 4,2 Prozent) senkte sowie das HDL-Cholesterin (um 3,3 Prozent, umgangssprachlich bekannt als „gutes“ Cholesterin) erhöhte. Die Forscher folgerten daraus, dass der Verzehr von natürlichem Honig nicht zu einer Gewichtszunahme bei den Studienteilnehmern führte.

Während Fructose dabei zwar eine Rolle spielt, wäre jedoch laut Forschungsergebnissen falsch, Fructose allein als eine Maßnahme zur Gewichtsreduktion oder als einen Bestandteil einer gesunden Ernährung überzubetonen.

Daher gehen die Forscher davon aus, dass auch weitere Inhaltsstoffe von Honig, wie Proteine, organische Säuren, Vitamine, Mineralstoffe und phenolische Verbindungen, einen Beitrag leisten. Diese Substanzen im Honig führen zu einer Verminderung der lipogenen Aktivität und somit zu einer reduzierten Anhäufung von Lipiden in den Fettzellen. Zudem erhöht das in Honig enthaltene Phenylalanin die Menge des Peptid YY, welches den Appetit drosselt.

Auf die Dosis kommt es an

Wie bei fast allem kommt es aber auch bei Honig auf die richtige Dosis an. Es ist ebenso nicht ratsam, übermäßige Mengen an Honig zu sich zu nehmen. Eine Menge von drei bis vier Esslöffeln pro Tag ist ausreichend. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte die durch Einfachzucker bereitgestellte Kalorienmenge nicht mehr als 10 Prozent des gesamten Energiebedarfs eines Körpers ausmachen. Da Honig etwa 60 Kalorien pro Esslöffel enthält, ist die von Honig pro Tag bereitgestellte Kalorienmenge von 180 bis 240 beachtlich und erfordert eine genaue Beobachtung der sonstigen Zuckerzufuhr des Tages.

Einige Menschen haben allergische Reaktionen auf bestimmte Enzyme oder Pollen im Honig, was zu atopischer Dermatitis und allergischer Rhinitis führen kann. Allergiker sollten zunächst nur eine kleine Menge Honig zur Testung ihrer Sensibilität zu sich nehmen. Babys sollten überhaupt keinen Honig erhalten, da dies zu Säuglingsbotulismus führen kann.

Während der Konsum von Honig bei einem durchschnittlichen Menschen nicht zu einem hohen Blutzuckerspiegel führt, kann das Trinken von viel Honigwasser oder der Verzehr von großen Mengen Honig bei Diabetikern zu einem plötzlichen Anstieg des Blutzuckers führen. Daher wird Diabetikern empfohlen, die Menge an konsumiertem Honig zu kontrollieren und nicht auf einmal große Mengen zu sich zu nehmen.

Die Echtheit von Honig gewährleisten

Bienenhonig stellt ein vollkommen natürliches Lebensmittel dar, welches problemlos pur genossen werden kann. Eine gängige Methode zur Aufnahme von Honig besteht darin, Honigwasser herzustellen. Dazu wird eine angemessene Menge Honig in warmem Wasser aufgelöst. Beachten Sie dabei, dass das Wasser nicht heißer sein sollte als 60 Grad Celsius. Wird Honig über 60 Grad Celsius erhitzt, nimmt der Nährwert ab, da Proteine und Enzyme zerstört werden.

Darüber hinaus lässt sich Honig auch hervorragend in andere Lebensmittel integrieren. Anstelle von Marmelade kann er beispielsweise zu Pfannkuchen oder Waffeln gereicht werden. Auch als Brotaufstrich oder süßender Zusatz in Kaffee oder Tee ist Honig eine willkommene Bereicherung. Ebenso schmackhaft ist die Kombination von Honig mit Joghurt, Müsli oder Haferflocken. Selbst ein Löffel Honig in warmer Milch vor dem Schlafengehen kann dazu beitragen, die Schlafqualität zu verbessern.

Allerdings gelten diese Erkenntnisse für echten Bienenhonig. Sogenannter künstlicher Honig ist kein Naturprodukt und wird aus Saccharose hergestellt. Zudem sind dabei im Vergleich zu echtem Bienenhonig Zusätze wie Aromen und Farbstoffe erlaubt.

Der sicherste Weg, die Qualität von Honig zu gewährleisten, ist der Kauf direkt beim lokalen Imker. So profitieren Sie nicht nur von den Vorzügen echten Bienenhonigs, sondern unterstützen zudem regionale Imker in Ihrer Umgebung.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Honey’s Unexpected Effect on Diabetes“ (Deutsche Bearbeitung kr)



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