Studie: Intervallfasten kann vor Krebs schützen

Eine neue Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Universität Tübingen zeigt, dass periodisches Fasten das Risiko für Leberentzündungen und Leberkrebs senken kann.
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Neue Studie: Intervallfasten kann das Risiko für Leberentzündungen und Leberkrebs senken.Foto: Sasithorn Phuapankasemsuk/ iStock
Von 5. Juni 2024

Eine neue Studie hatte das Ziel, die Auswirkungen des Intervallfastens auf die Leber genauer zu erforschen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Intervallfasten das Fortschreiten der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) aufhalten kann, die eine Vorstufe chronischer Leberentzündungen darstellt und auch zu Leberkrebs führen kann.

Studienergebnisse

Die Forscher führten ihr Experiment durch, indem sie Mäusen mit bereits bestehender Leberentzündung ein Fastenregime auferlegten. Nach vier Monaten Intervallfasten zeigten die Mäuse verbesserte Leberwerte, weniger Fett in der Leber, eine reduzierte Fibrose und ein geringeres Risiko, zukünftig an Leberkrebs zu erkranken.

Die Mäuse folgten einer 5:2-Fastendiät, bei der sie zwei Tage lang fasteten und anschließend fünf Tage lang unbegrenzt essen durften. Dieser Zyklus wurde über einen Zeitraum von vier Monaten fortgesetzt, bis die Studie abgeschlossen war.

Was ist Intervallfasten?

Intervallfasten ist ein Ernährungsmuster, bei dem sich Essens- und Fastenzeiten abwechseln. Viele Menschen praktizieren Intervallfasten aus gesundheitlichen Gründen und Studien belegen, dass es zumindest kurzfristig eine Methode zur Gewichtsreduktion und zur Behandlung bestimmter Erkrankungen sein kann.

An Fastentagen nutzt der Körper Ketone, die aus gespeicherten Fetten (Triglyceriden) gewonnen werden. Diese Ketone dienen nicht nur als Energiequelle, sondern beeinflussen auch die Regulation vieler Proteine und Signalmoleküle im Körper. Dadurch könnte das Intervallfasten positive Auswirkungen auf das Zellwachstum, die Anpassungsfähigkeit der Zellen, die Erneuerung von Gewebe, die Insulinbelastung und Insulinresistenz, das Fettprofil im Blut, den Blutdruck und sogar auf Asthmasymptome haben.

Weitere Vorteile einer reduzierten Nahrungsaufnahme können Gewichtsverlust, erhöhte Insulinsensitivität, ein stärkeres Immunsystem, die Entgiftung des Körpers, niedrigere Cholesterinwerte und eine bessere Herzgesundheit sein. Diese positiven Effekte können dazu beitragen, chronische Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Herzkrankheiten, neurodegenerative Erkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen und Krebs vorzubeugen.

Es gibt viele verschiedene Intervallfastenpläne, aber es wird generell empfohlen, nicht länger als 24 Stunden zu fasten, da längeres Fasten oft mehr Schaden als Nutzen bringt. Die Forschung zur langfristigen Wirksamkeit von Intervallfasten liefert gemischte Ergebnisse. Eine Studie aus dem Januar 2023 fand keine Hinweise darauf, dass Intervallfasten langfristig Gewichtsverlust bewirkt.

Es ist wichtig zu beachten, dass Intervallfasten nicht für jeden die beste Ernährungsform ist und für Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen sogar gefährlich sein kann. Patienten sollten immer mit ihrem Hausarzt sprechen, bevor sie mit dem Intervallfasten beginnen. Denn möglicherweise ist es nicht geeignet für Menschen mit Typ-1-Diabetes, einer bestehenden oder zurückliegenden Essstörung, für schwangere oder stillende Frauen oder für Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen.

Wer das höchste Risiko für Leberentzündung oder Leberkrebs hat

Die weltweit häufigste Lebererkrankung ist die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung. In Deutschland ist schon jeder vierte Erwachsene über 40 Jahren betroffen und jedes dritte übergewichtige Kind leidet ebenfalls unter dieser Krankheit – und die Zahlen steigen weiter.

Die Erkrankung führt zu einer übermäßigen Fettansammlung in der Leber, was wiederum zu einer Leberentzündung führen kann, die als Steatohepatitis bekannt ist.

Dr. Francisco Contreras, Facharzt für Krebsleiden, weist darauf hin, dass die Ernährungsgewohnheiten der heutigen Generation ein wesentlicher Faktor für die durch Fettleibigkeit verursachten Stoffwechselstörungen seien und die Leber dabei das am stärksten betroffene Organ sei.

Laut Dr. Caroline Walker, eine anerkannte Fachärztin für Magen- und Darmerkrankungen, seien bestimmte Personengruppen stärker gefährdet, eine NAFLD zu entwickeln. Dazu zählten Personen mit folgenden Bedingungen:

  • Metabolisches Syndrom
  • Abdominale Fettleibigkeit (definiert als Taillenumfang von 102 cm oder mehr bei Männern und 88 cm oder mehr bei Frauen)
  • Hohe Triglyceridwerte
  • Niedrige Werte von High-Density-Lipoprotein-Cholesterin
  • Hoher Blutdruck
  • Hoher Nüchternblutzucker
  • Hepatitis B oder C
  • Hoher Alkoholkonsum

Neben bestehenden medizinischen Bedingungen könnten auch Gene und Ernährung die Wahrscheinlichkeit, an NAFLD zu erkranken, beeinflussen. Wissenschaftler untersuchten auch, wie das Darmmikrobiom NAFLD beeinflussen könne, und hatten Unterschiede in den Mikrobiomen zwischen Menschen mit und ohne NAFLD entdeckt.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Intermittent Fasting Protects Against Liver Inflammation, Cancer, Study Finds“. (deutsche Bearbeitung kr)



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