Studie: Entzündungshemmende Ernährung kann Demenzrisiko senken

Eine aktuelle Studie zeigt, dass eine entzündungshemmende Ernährung das Risiko, an Demenz zu erkranken, um 31 Prozent senken kann. Besonders Menschen mit Herzkrankheiten oder Diabetes profitieren von dieser Ernährungsweise.
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Neue Forschung: So beeinflusst die Ernährung das Risiko für Demenz.Foto: Aamulya/ iStock
Von 18. September 2024

Eine kürzlich im renommierten Fachjournal „JAMA Open Network“ veröffentlichte Studie hat einen vielversprechenden Zusammenhang zwischen einer entzündungshemmenden Ernährung und der Verringerung des Demenzrisikos aufgezeigt. Laut den Ergebnissen der Untersuchung kann die konsequente Einhaltung einer solchen Diät das Risiko, an Demenz zu erkranken, um beeindruckende 31 Prozent senken.

Die Studie, die sich auf Personen mit bereits bestehenden kardiometabolischen Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes und Schlaganfällen konzentrierte, lieferte wichtige Erkenntnisse: Menschen, die unter diesen Risikofaktoren leiden, erkranken seltener an Demenz, wenn sie eine entzündungshemmende Ernährung befolgen.

„Unsere Forschung ist besonders, weil sie die Beziehung zwischen Ernährung und Demenz im Kontext eines bedeutenden Demenzrisikofaktors, nämlich kardiometabolischer Erkrankungen (KME), untersucht“, erklärte Abigail Dove, die Hauptautorin der Studie und Doktorandin am Aging Research Center des Karolinska Instituts in Stockholm, in einer E-Mail an Epoch Times.

Demenz, ein Überbegriff für eine Reihe von Symptomen, die mit einem schweren Gedächtnisverlust einhergehen und das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, betrifft weltweit Millionen Menschen. Alzheimer ist die häufigste Form dieser Erkrankung. Seit Langem ist bekannt, dass die Ernährung eine entscheidende Rolle im Hinblick auf das Demenzrisiko spielt.

Eine 2023 in der Zeitschrift „Frontiers in Neuroscience“ veröffentlichte systematische Übersicht bestätigt, dass bestimmte Ernährungsweisen das Fortschreiten von Alzheimer verlangsamen können, während eine typische westliche Ernährung als Risikofaktor gilt. Neuere Studien haben zudem gezeigt, dass auch die Regulierung des Blutzuckerspiegels eine Rolle bei der Entstehung von Demenz spielt.

Die aktuellen Forschungsergebnisse betonen das vielversprechende Potenzial von Ernährungsinterventionen zur Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit im Alter. Ein besseres Verständnis darüber, welche Lebensmittel entzündungsfördernd wirken und welche Entzündungen hemmen, könnte dabei helfen, das Risiko, an Demenz zu erkranken, deutlich zu reduzieren.

Abigail Dove erklärte, dass eine entzündungshemmende Ernährung die systemische Entzündung im Körper verringert, was das Fortschreiten von Hirnschäden und damit die Entwicklung von Demenz verlangsamen könnte. Die genauen Gründe, warum Menschen mit kardiometabolischen Erkrankungen einem höheren Demenzrisiko ausgesetzt sind, bleiben jedoch noch unklar. Der Zusammenhang ist bekannt, doch weitere Studien sind erforderlich, um die Mechanismen vollständig zu verstehen, betonte Dove.

Empfohlene entzündungshemmende Lebensmittel

Wer sein Demenzrisiko minimieren möchte, sollte vermehrt entzündungshemmende Lebensmittel in den Speiseplan integrieren. Hierzu gehören unter anderem:

  • Beeren: Besonders Brombeeren, Blaubeeren, Himbeeren und Erdbeeren sind reich an Polyphenolen, die entzündungshemmend wirken.
  • Nüsse: Nüsse enthalten Antioxidantien, die entzündungshemmende Eigenschaften haben und helfen können, Risikofaktoren für kardiometabolische Erkrankungen zu senken.
  • Fettreiche Fische: Lachs, Sardinen, Anchovis und Makrelen sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen im Körper reduzieren.
  • Avocado: Avocados enthalten Verbindungen, die entzündungshemmende Effekte haben können.
  • Grüner Tee und Matcha: EGCG, ein Bestandteil des grünen Tees, ist bekannt dafür, Entzündungen zu regulieren.
  • Olivenöl: Oleocanthal, ein Bestandteil von extra nativem Olivenöl, wirkt ähnlich entzündungshemmend wie Ibuprofen.
  • Gemüse: Blattgemüse, Paprika und Kreuzblütler wie Brokkoli und Rosenkohl sind reich an Antioxidantien, die Entzündungen im Körper reduzieren.
  • Kurkuma: Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Kurkuma, das reich an Curcumin ist, sind gut dokumentiert.
  • Pilze: Pilze, insbesondere der Löwenmähnenpilz, könnten neuroprotektive und entzündungshemmende Wirkungen haben, wie eine Tierstudie nahelegt.

Entzündungsfördernde Lebensmittel, die Sie meiden sollten

Während die Aufnahme entzündungshemmender Lebensmittel in Ihre Ernährung einen wichtigen Beitrag zur Linderung systemischer Entzündungen leisten kann, ist es ebenso ratsam, gängige entzündungsfördernde Nahrungsmittel zu meiden:

Die registrierte Ernährungsberaterin Naria Le Mire erklärte in einer E-Mail an Epoch Times, welche Lebensmittel vermieden werden sollten:

„Ich empfehle meinen Klienten stets, den Konsum von zuckerhaltigen Getränken, Gebäck, fettreichen tierischen Produkten, raffinierten Kohlenhydraten wie weißem Reis und Pasta, verarbeiteten Fleischwaren wie Hotdogs sowie Alkohol zu reduzieren, um chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzkrankheiten und Magen-Darm-Problemen vorzubeugen, die mit chronischen Entzündungen in Verbindung stehen.“

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Anti-Inflammatory Diet May Reduce Dementia Risk by Up to a Third: Study“. (deutsche Bearbeitung kr)



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