Studie: Corona-Maßnahmen haben Studenten alarmierend geschadet

Sport, Psychologie, Soziales: Ein Dreiklang, der während der Pandemie für viele Studenten völlig aus dem Gleichgewicht geraten ist. Eine Studie zeigt, welche Auswirkungen die verordneten COVID-19-Maßnahmen hervorbrachten.
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Eine junge Studentin während des Lockdowns.Foto: iStock
Von 19. August 2023

Das Hochschulwesen hat sich während der COVID-19-Pandemie verändert. Die auferlegten Maßnahmen haben Studenten in allen Bereichen geschadet – von Lebensstil und ihrer Motivation, Sport zu treiben, bis hin zu psychischer Gesundheit und sozialen Interaktionen. Zudem sind zahlreiche Studenten in ihrer akademischen Leistung zurückgefallen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die in einem internationalen Sportjournal veröffentlicht wurde.

Die Autoren der US-Studie drängen die Gesundheitsbehörden nun, die Maßnahmen zur Eindämmung künftiger Pandemien zu überdenken. Sie setzen sich dafür ein, dass Studenten die Freiheit haben sollten, eigene Entscheidungen zu treffen. Diese vier Wissenschaftler heißen Maria Kosma, Moo Song Kim, Dal-Hyun Moon und Shelia Fritts.

WHO-Aussagen über erstes Jahr der Pandemie

Als Grundlage der Untersuchung zogen die Forscher die Aussagen der WHO über das erste Jahr der Corona-Pandemie heran. Laut den damaligen WHO-Angaben sei die Zahl der Angstzustände und Depressionen während der Pandemie weltweit um 25 Prozent gestiegen. Vor allem junge Erwachsenen und Frauen seien am stärksten betroffen. Als infrage kommende Gründe nannte die WHO den „beispiellosen Stress, der durch die soziale Isolation infolge der Pandemie verursacht wurde“. Weiter wurde die „Angst vor Ansteckung, Leid und Tod und finanzielle Sorgen“ aufgezählt.

Sportliche Betätigung hat mehrere positive Auswirkungen auf die Gesundheit, einschließlich der Verbesserung der psychischen Gesundheit. Dies wurde bereits durch mehrere Untersuchungen bestätigt. Auch und gerade während der Zeit der COVID-19-Pandemie. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Bewegung die Immunfunktion verbessert, Fettleibigkeit verhindert und den Schweregrad sowie den Verlauf von COVID-19 reduziert. Darüber hinaus sind Gesundheit und Wohlbefinden bei denjenigen am höchsten, die über das höchste Maß an Selbstbestimmung verfügen.

In Anbetracht der Tatsache, dass Autonomie und freier Wille während der COVID-19-Pandemie erheblich eingeschränkt waren, untersuchten die Autoren der Studie, wie sich die verordneten COVID-19-Maßnahmen auf die Bewegung, die psychische Gesundheit und die sozialen Beziehungen auswirkten.

Zu den Teilnehmern gehörten 13 Studenten unterschiedlicher ethnischer Herkunft aus zwei renommierten Hochschulen – die eine in Kanada, die andere in den USA. Die Schulen hatten unterschiedliche Ansätze zur Bekämpfung der Pandemie angewendet. Die Western University in der Stadt London in Ontario führte verlängerte Lockdowns und Maskenvorschriften ein. Im Gegensatz dazu schrieb die Southern University im US-Bundesstaat Louisiana nach dem ersten Lockdown im März 2020 weniger gesellschaftliche Einschränkungen vor.

Das Ziel der Studie lag auch darin, zu ermitteln, ob es einen Zusammenhang zwischen der Dauer der Pandemie-Maßnahmen und dem Wohlbefinden der Studenten gab.

Auswirkungen auf Sport und Gesundheit

COVID-19-Maßnahmen wie Lockdowns und soziale Isolation führten zu einer Unterbrechung der regelmäßigen sportlichen Betätigung. Neun von 13 Studenten der Studie – insbesondere diejenigen der Western University mit strengeren COVID-19-Maßnahmen – berichteten über negative Erfahrungen im Bereich Bewegung. Sie verringerten oder stellten ihre sportlichen Aktivitäten sogar ganz ein.

Als Gründe nannten sie unter anderem die Schließung von Sporthallen, die Unterbrechung von Sportkursen, intensiver Bildschirmgebrauch, fehlende geeignete Trainingsgeräte, soziale Distanzierung und Isolation. Auch die fehlende Struktur sowie Maskenvorschriften, die das Training in Innenräumen unangenehm oder schwierig machten, kamen zur Sprache.

Von den vier Studenten, die aktiv blieben, besuchten zwei die Southern University, die nur einen kurzfristigen Lockdown umsetzte. Dadurch konnten diese in einem Fitnessstudio oder zu Hause weiter trainieren. Die beiden aktiven Studenten der Western University betrieben Outdoor-Aktivitäten.

Eine große Anzahl der Studenten entwickelten Ängste, als sie sich von einem aktiven Lebensstil auf einen inaktiven Lebensstil umstellten.

Fehlende Motivation und Gewichtszunahme

Zwei zuvor aktive Studenten hörten aufgrund von Lockdowns und sozialer Isolation völlig auf zu trainieren. Ein Student berichtete, sein Leben habe sich „vollständig verändert“. Er konnte nicht mehr trainieren und musste viel Zeit vor dem Computer verbringen. Ein weiterer Student verlor die Motivation zum Training und nahm an Gewicht zu.

Andere Untersuchungen bei Erwachsenen kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Längere Aufenthalte zu Hause führten zu verminderter körperlicher Aktivität und Gewichtszunahme, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkte. Die einzigen positiven Berichte der Studenten im Bereich Bewegung betrafen die sozialen Kontakte, die sich einstellten, als die Lockdowns aufgehoben wurden und die Sporthallen wieder öffneten.

Obwohl einige Studenten berichteten, dass der Lockdown ihnen ermöglichte, mehr Zeit mit Familienmitgliedern zu verbringen oder sich von zu intensiven Sportarten zurückzuziehen, betonten die Autoren der Studie noch einen anderen Aspekt. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, häufige Pausen vom Alltag zu nehmen, Familie und Freunde zu besuchen und das Wohlbefinden durch selbstbestimmte Lebensentscheidungen zu verbessern.

Neben Angst und Depression auch Leistungsabfall

Obwohl die Befunde im Einklang mit anderen Studienergebnissen stehen, zeigt diese Untersuchung hauptsächlich auf, dass zahlreiche Studenten in ihrer akademischen Leistung zurückfielen. Viele hatten Schwierigkeiten, sich zu motivieren, als Präsenzveranstaltungen in den digitalen Raum verlagert wurden.

Der Studie zufolge berichteten die meisten Universitätsstudenten über gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit „Abschottung, sozialer Isolation und intensiver Bildschirmnutzung“. Insbesondere diejenigen, die bereits bestehende psychische Probleme haben. Aufgetreten sind „erhöhte Angst, Depression, Traurigkeit, Frustration und Schlafprobleme“.

Ein Student litt unter Migräneattacken infolge intensiver Bildschirmnutzung, eine Studentin äußerte Bedenken bezüglich ihres rechtzeitigen Studienabschlusses, und ein weiterer empfand das verpflichtende Maskentragen als gesundheitlich beeinträchtigend und lernhemmend.

Unterbindung menschlicher Kontakte eher schädlich

Die Studie hebt hervor, dass trotz der weitverbreiteten Maskenpflicht mehrere Untersuchungen keinen signifikanten Einfluss dieser Maßnahme auf die Hospitalisierungs- oder Sterblichkeitsraten von COVID-19 aufzeigten. Weitere Forschungsergebnisse ergaben, dass Lockdowns nur einen minimalen bis gar keinen Einfluss auf die Sterblichkeitsrate durch COVID-19 hatten. In Summe waren die Studenten in ihrer Lebensqualität eingeschränkt, ohne dass daraus ein deutlicher Gesundheitsvorteil resultierte.

Ein weiterer Befund betrifft die sozialen Beziehungen der Studenten. Insbesondere Befragte der Western University, die längeren Beschränkungen unterlagen, berichteten von Problemen, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Einige versuchten dies über die Zoom-Software, vermissten jedoch persönliche Interaktionen und fanden diese Art der Kommunikation weniger erfüllend.

„Dies unterstreicht erneut, dass die Reaktion auf eine Pandemie wie COVID-19 nicht darin bestehen sollte, den menschlichen Kontakt zu unterbinden“, so die Autoren. Dies habe sich in vielen Lebensbereichen im Umgang mit COVID-19 als eher schädlich als hilfreich erwiesen.

Empfehlungen an Gesundheitsbehörden

Es ist erwähnenswert, dass die Mehrheit der befragten Studenten vor den Beschränkungen körperlich aktiv war. Demnach hätten diese möglicherweise einen Schutzfaktor gegenüber den negativen Auswirkungen der Maßnahmen besessen. Die Autoren gehen davon aus, dass die Auswirkungen bei inaktiven Personen oder solchen mit bereits eingeschränkten sozialen Kontakten, etwa älteren oder beeinträchtigten Personen, verheerender sein könnten.

In Anbetracht dessen, dass gesunde Studenten ein geringes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe aufweisen, appellieren die Autoren an Gesundheitsbehörden, zukünftige Maßnahmen kritisch zu prüfen und den individuellen Entscheidungsspielraum und die Eigenverantwortung der Bürger zu respektieren.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Study Shows Devastating Impact of COVID-19 Pandemic Measures on Mental Health of College Students“ (redaktionelle Bearbeitung il)



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