Social Media und Streaming: Medienkonsum fördert Essstörung bei Kindern

Exzessiver Medienkonsum von Kindern im Grundschulalter begünstigt die Entwicklung von Essstörung in den darauf folgenden Jahren, zu diesem Ergebnis kommen Forscher aus Kanada und den USA. Insbesondere die Nutzung von Social Media, aber auch Fernsehen, habe mitunter wortwörtlich schwere Folgen.
Titelbild
Exzessiver Medienkonsum begünstigt Essstörungen bei Kindern.Foto: iStock
Epoch Times3. März 2021

Kinder in den Vereinigten Staaten, die im Alter von 9-10 Jahren mehr Zeit am Bildschirm verbringen, haben ein Jahr später ein höheres Risiko, eine Essstörung (Binge-Eating) zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Studie mit über 11.000 Kindern in den Vereinigten Staaten.

Darin heißt es, dass jede zusätzliche Stunde, die mit sozialen Medien verbracht wurde, mit einem 62 Prozent höheren Risiko für eine Binge-Eating-Störung ein Jahr später einhergeht. Außerdem ergab die Studie, dass jede zusätzliche Stunde, die mit Fernsehen oder Streaming verbracht wurde, zu einem 39 Prozent höheren Risiko für eine Binge-Eating-Störung im Folgejahr führte.

Forscher der Universitäten von Kalifornien, San Francisco (USA) und Toronto (Kanada) veröffentlichten ihre Ergebnisse Anfang März im „Internationalen Journal für Essstörungen“.

Vom Serien-Marathon zum Nasch-Marathon

Die Binge-Eating-Störung, so die Autoren, ist dadurch gekennzeichnet, dass in kurzer Zeit große Mengen an Nahrung verzehrt werden, während des Essens ein Gefühl des Kontrollverlusts und danach Scham- oder Schuldgefühle auftreten. Diese Form der Essstörung sei die häufigste Essstörung in den USA und kann, wenn sie zu Herzkrankheiten oder Diabetes führt, sogar lebensbedrohlich sein.

Menschen mit einer Binge-Eating-Störung müssen nicht immer übergewichtig sein. Im Gegensatz zu Menschen mit Bulimie kompensieren Betroffene ihr Verhalten jedoch nicht durch Erbrechen, die Einnahme von Abführmitteln oder übermäßiges Training. Sie essen häufig allein oder heimlich und können essen, bis sie „unangenehm voll“ sind.

Sind Kinder „vor dem Bildschirm abgelenkt, sind sie möglicherweise anfälliger für übermäßiges Essen“, sagt Jason Nagata, Assistenzprofessor für Pädiatrie an der University of California. Möglicherweise seien sie vorm Fernseher auch mehr Lebensmittelwerbung ausgesetzt. „Weil sie zu viel konsumieren und die Kontrolle verlieren, [kann] Binge-watching [somit] zu Binge-Eating-Verhalten führen“, so Prof. Nagata weiter.

„[Auch] die Exposition gegenüber sozialen Medien und unerreichbaren Körperidealen kann zu einem negativen Körperbild und nachfolgendem Binge-Eating führen“, ergänzt Dr. Kyle T. Ganson von der University of Toronto in einer Pressemitteilung. Die Studie unterstreiche daher „die Notwendigkeit für mehr Forschung […], wie Bildschirmzeit das Wohlbefinden junger Menschen jetzt und in Zukunft beeinflusst.“

Pandemie, Bildschirmnutzung, Essstörung

Für ihre Untersuchung griffen die Forscher auf die Adolescent Brain Cognitive Development Study zurück. Sie ist die größte Langzeitstudie zur Gehirnentwicklung in den Vereinigten Staaten. Insgesamt analysierten die Forscher Daten von 11.025 Kindern im Alter von 9-11 Jahren. Die Erfassung der Daten erfolgte von 2016 bis 2019.

Die Kinder beantworteten dabei Fragen zu ihrer Zeit, die sie mit verschiedener Bildschirmnutzung verbrachten, darunter Fernsehen, soziale Medien und SMS. Eltern beantworteten Fragen zum Verhalten ihrer Kinder, insbesondere zur Häufigkeit und den Merkmalen des übermäßigen Essens und dem damit verbundenen Leidensdruck.

Obwohl die Studie aus der Zeit vor Corona stammt, sehen die Forscher eine besondere Relevanz ihrer Ergebnisse während der Pandemie. „Mit Fernunterricht, der Streichung des Jugendsports und sozialer Isolation sind Kinder derzeit einem noch nie dagewesenen Maß an Bildschirmzeit ausgesetzt“, stellte Nagata fest. „Obwohl die Bildschirmzeit während der Pandemie wichtige Vorteile wie Bildung und Sozialisierung haben kann, sollten Eltern versuchen, die Risiken von übermäßiger Bildschirmzeit wie Binge-Eating zu mindern.“

Aus diesem Grund rät Nagata: „Eltern sollten regelmäßig mit ihren Kindern über die Bildschirmzeit sprechen und einen Familienplan für die Mediennutzung entwickeln.“ (ts)

(Mit Material der University of Toronto)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: buecher@epochtimes.de

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion