Sind Sie vielleicht ein Genie?

Wenn Sie gerne mit sich selbst reden, ist das völlig okay. Auch wenn dieses Symptom gerne dazu benutzt wird, „Verrücktheit“ oder geistige Umnachtung widerzuspiegeln. Das erleben wir in Filmen, in Büchern, aber die Realität sieht doch ganz anders aus. Diesem Phänomen nachzugehen war Gary Lupyan, einem kognitiven Psychologen an der University of Wisconsin-Madison, sehr wichtig, da er sich oft dabei ertappte, wie er murmelnd vor dem Kühlschrank stand. Er redete auch, während er vor den Supermarktregalen etwas suchte.

Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann scheint er offenbar nicht allein zu sein. Viele Menschen sprechen mit sich selbst. Manche tun es alle paar Tage; andere murmeln auf Stundenbasis für sich. Wenn auch Sie einer jener „Selbstschwätzer“ sind: Nicht verzweifeln oder sich verschämt in die Ecke stellen. Es ist auch nicht peinlich.

Es kann nur ein Zeichen dafür sein, dass Sie ein absolutes Genie sind! Offenbar sprechen einige der besten Köpfe auf der Erde mit sich selbst. Auch Albert Einstein, der berühmte Wissenschaftler sprach mit leiser Stimme zu sich selbst, wiederholte immer wieder murmelnd seine eigenen Formeln.

Selbstgespräche steigern die Gehirneffizienz

In einem Experiment baten Dr. Lupyan und sein Kollege Dr. Swigley 20 Freiwillige, sich aus Bildern verschiedene Objekte auszusuchen – wie eine Handtasche, eine Banane, usw. – und dann nach genau diesen Gegenständen zu suchen. In der ersten Phase sollten sie diese Objekte ohne zu reden suchen. In der zweiten Phase durften sie die Namen der Objekte laut aussprechen. Das gleiche Experiment wurde dann im Supermarkt wiederholt.

Die Forscher fanden heraus, dass in dem Moment, in dem die Teilnehmer das zu suchende Objekt laut aussprachen, es viel leichter und treffsicherer fanden. Die Forscher vermuten, dass schon beim Hören des Wortes das Gehirn stimuliert wird, und dies dabei hilft, die Informationen viel schneller zu verarbeiten.

Allerdings scheiterte das Experiment, wenn es ein unbekanntes Objekt war! Hier half das Murmeln nicht, das Objekt schneller zu finden. Im Gegenteil. Nach den Erkenntnissen von Dr. Lupyan und Dr. Swigley kann es sogar ein verwirrender Faktor sein.

Mit sich selbst zu sprechen, ist demzufolge nicht immer hilfreich. Wenn Sie nicht wissen, wie ein Objekt aussieht, wird auch das Sprechen des Namens keine Wirkung erzielen. Es kann die Suche eher verlangsamen. Wenn Sie wissen, dass Bananen gelb sind und eine besondere Form aufweisen, dann regen diese visuellen Eigenschaften das Gehirn an, die Bananen schneller zu finden.

Selbstgespräche helfen, Gedanken zu ordnen

Linda Sapadin, erfolgreich als Psychologin und Coach, hilft Menschen, indem sie die Klienten Selbstgespräche führen lässt. Ihrer Erfahrung nach hilft das Gespräch mit sich selbst, die Gedanken anders zu fokussieren. Zudem hilft es ihren Patienten, Entscheidungen leichter zu fällen, und beruhigt die Nerven. „Es hilft ihnen, ihre Gedanken zu klären, darüber zu reflektieren, was wichtig ist und alle Entscheidungen zu festigen", so ihre Erkenntnis.

Mit Selbstgesprächen seine Ziele erreichen

Wenn das Gehirn schneller arbeitet, sind die Gedanken klar und fokussiert, wodurch Ziele leichter zu erreichen sind. Wer laut seine Ziele ausspricht, gibt sich das Gefühl von Macht, die Probleme oder Projekte mit größerer Leichtigkeit zu bewältigen und mit mehr Vertrauen Neues anzugehen. „Das laute Aussprechen Ihrer Ziele konzentriert Ihre Aufmerksamkeit und verstärkt somit die Botschaft. Es hilft Ihre außer Kontrolle geratenen Emotionen und Bilder zu steuern und schützt vor Ablenkungen", so Linda Sapadin.

Jüngste Studien belegen eindeutig, dass das Führen von Selbstgesprächen nicht immer ein Zeichen von Einsamkeit oder Verrücktheit ist. Es kann tatsächlich helfen, die Dinge mit größerer Leichtigkeit zu erledigen. Vielleicht hilft es Ihnen das nächste Mal, wenn Sie Lebensmittel einkaufen oder auf der Suche nach Ihrem Schlüssel oder der Geldbörse sind, das Wort laut zu sagen. In einem Großraumbüro empfiehlt es sich, vorher mit der Chefin oder dem Chef zu reden.

Weitere Informationen gibt es bei NaturalNews.