Sensation aus den USA: Neue Pille kann Krebszellen gezielt vernichten
Eine Gruppe US-amerikanischer Wissenschaftler hat eine neuartige „krebsvernichtende Pille“ entwickelt, die in der Lage sein könnte, solide Tumore gezielt zu bekämpfen und abzutöten, während sie gesunde Zellen unbeschädigt lässt. Das geht aus ihren vorklinischen Forschungsergebnissen hervor, die am 1. August in der Fachzeitschrift „Cell Chemical Biology“ publiziert wurden.
In einer Studie stellten sie fest, dass ein von den Forschern entwickeltes Medikament in der Lage war, die DNA-Replikation und -Reparatur in Krebszellen selektiv zu beeinträchtigen.
Das Medikament trägt den Namen AOH1996. Es wurde nach Anna Olivia Healey benannt, die 1996 zur Welt kam und mit nur neun Jahren an einer seltenen Form von Krebs, dem Neuroblastom, verstarb.
Dr. Linda Malkas, leitende Autorin der neuen Studie und Professorin im Fachbereich Molekulare Diagnostik und Experimentelle Therapie am Beckman Forschungsinstitut des City of Hope Krebsforschungszentrum, hat über die vergangenen zwei Jahrzehnte hinweg an der Entwicklung des Medikaments gearbeitet. Das City of Hope zählt zu den größten Krebsforschungs- und Behandlungszentren in den USA.
Einer Pressemitteilung des City of Hope zufolge scheint AOH1996 „alle soliden Tumore zu vernichten“. Nachdem die Forschung vielversprechende Ergebnisse in Zell- und Tierversuchen gezeigt hat, wird das neuartige Medikament nun in einer klinischen Phase-I-Studie an Menschen erprobt, gab Dr. Malkas in einer Stellungnahme bekannt.
Einzigartiger Wirkmechanismus
Die präklinische Studie beschreibt, wie AOH1996 speziell eine krebserzeugende Form eines Proteins namens „Proliferating Cell Nuclear Antigen“ (PCNA) ins Visier nimmt. Die krebsfördernde Form von PCNA „spielt eine entscheidende Rolle bei der DNA-Replikation und -Reparatur“ aller Krebstumore.
Das neue Medikament AOH1996 hemme PCNA, wie City of Hope in seiner Mitteilung anmerkte. „Unsere Daten lassen darauf schließen, dass PCNA in Krebszellen auf einzigartige Weise verändert ist. Dieser Umstand ermöglichte es uns, ein Medikament zu entwickeln, das speziell die Form von PCNA in Krebszellen ins Visier nimmt“, erklärte Dr. Malkas.
Bei oraler Verabreichung in einer bestimmten Dosis „unterdrückt AOH1996 das Tumorwachstum, ohne erkennbare Nebenwirkungen hervorzurufen“, so die Autoren in der Studie.
Viele Krebsbehandlungen zielen auf einen bestimmten Prozess im Körper ab, aber Krebszellen können sich anpassen. Wenn das passiert, funktioniert die Behandlung oft nicht mehr, wie Dr. Malkas anmerkte.
Der einzigartige Wirkmechanismus von AOH1996, der es dem Medikament ermöglicht, auch mutierte Formen von PCNA zu bekämpfen, unterscheidet es von anderen aktuell verfügbaren Therapien.
Die bisherigen Ergebnisse seien „vielversprechend“ und deuten darauf hin, dass AOH1996 „das Tumorwachstum als Einzeltherapie oder in Kombinationstherapie in Zell- und Tiermodellen ohne toxische Folgen unterdrücken kann“, so die Wissenschaftlerin.
Weitere Untersuchungen notwendig
Die Wissenschaftler stellten fest, dass AOH1996 gezielt Krebszellen eliminiert, indem es ihren Reproduktionszyklus stört, ohne jedoch den Reproduktionszyklus gesunder Stammzellen zu beeinträchtigen.
Ebenso haben die Forscher festgestellt, dass das Medikament die Krebszellen empfindlicher auf andere Chemikalien reagieren lässt, die die DNA – also das genetische Material in den Zellen – schädigen können. Ein Beispiel für solch eine Chemikalie ist Cisplatin, ein oft verwendetes Chemotherapie-Mittel. Dies deutet darauf hin, dass AOH1996 „ein wertvolles Instrument in Kombinationstherapien sowie bei der Entwicklung neuer Chemotherapeutika sein könnte“, laut der Mitteilung von City of Hope.
Bevor das neue Medikament breitflächig eingesetzt werden kann, muss es weiteren Prüfungen unterzogen werden, einschließlich umfangreicher klinischer Studien, um seine Sicherheit und Wirksamkeit zu bestätigen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „US Scientists Develop New ‘Cancer-Stopping Pill’ That Can ‘Annihilate’ Tumors“ (Deutsche Bearbeitung kr)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion