Schärfe, die schützt: Wie Cayennepfeffer die Herzgesundheit fördert

Mehr als nur ein Gewürz: Cayennepfeffer, eine der ältesten kultivierten Pflanzen, wird nicht nur für seinen scharfen Geschmack geschätzt, sondern auch für seine vielfältigen gesundheitlichen Vorteile. Das in der Schote enthaltene Capsaicin unterstützt die Herzgesundheit durch die Regulierung des Blutflusses und die Stärkung der Gefäße, trägt aber auch zur Schmerzlinderung und Gewichtsabnahme bei.
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Cayennepfeffer: ein Kraftpaket mit gesundheitlichen Vorteilen.Foto: iStock
Von 23. September 2023

Cayennepfeffer stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Archäologische Funde in Mexiko haben Samen auf dem Boden von Höhlen sowie in antiken fossilen Fäkalien entdeckt. Diese Funde belegen, dass Menschen bereits mindestens seit dem Jahr 7000 v. Chr. die Chilifrüchte, aus denen Cayennepfeffer gewonnen wird, konsumierten. Zudem zeigen Funde, dass sie zwischen 5200 und 3400 v. Chr. bereits kultiviert wurden und sie damit zu den ältesten kultivierten Pflanzen unseres Planeten gehören.

Der scharfe Geschmack von Cayennepfeffer ist auf eine bioaktive Verbindung namens Capsaicin zurückzuführen. Das Capsaicin in Cayenne und anderen Chilisorten ist auch für die vielfältigen medizinischen Einsatzgebiete verantwortlich. Im Folgenden sind nur einige gesundheitliche Vorteile von Cayennepfeffer aufgeführt.

Herzgesundheit

Cayennepfeffer ist bekannt für seine positiven Effekte auf das Herz- und Kreislaufsystem. Als starkes Stimulans sowie Gefäßerweiterer hilft er, den Blutfluss zu regulieren und das Herz, die Gefäße sowie die Nerven zu stärken.

Der Pfeffer enthält natürliche Salicylate – chemische Verbindungen, die in Medikamenten zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen vorkommen. Diese wirken blutverdünnend und entzündungshemmend und reduzieren somit ebenfalls das Risiko für Herzkrankheiten. Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Salicylate nervenschützende, krebshemmende und antidiabetische Eigenschaften haben.

Wissenschaftliche Untersuchungen untermauern die gesundheitsfördernde Wirkung von Cayennepfeffer und anderen Chili-Paprikasorten. Eine groß angelegte Studie mit fast 23.000 Erwachsenen, die im „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlicht wurde, stellte einen Zusammenhang zwischen regelmäßigem Chilikonsum und einer verringerten Sterblichkeitsrate durch Herzkrankheiten her. Eine weitere Übersichtsanalyse, die mehr als eine halbe Million Menschen einschloss, bestätigte, dass der Verzehr von Chilis mit einem geringeren Sterberisiko durch verschiedene Ursachen, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, verbunden ist.

Schmerzlinderung

Capsaicin, der Hauptwirkstoff in Cayenne und anderen Chilisorten, hat sich in verschiedenen Studien als vielseitig einsetzbar in der Schmerztherapie erwiesen. Neben der Behandlung von Arthritis und Muskelschmerzen wird er auch gegen spezielle Kopfschmerzarten wie Migräne und Clusterkopfschmerzen verwendet. Überdies kann Capsaicin zur Linderung von Juckreiz und zur Behandlung von Psoriasis, einer Hautkrankheit, die trockene und juckende Stellen verursacht, eingesetzt werden.

Im Bereich der Kopfschmerztherapie ergab eine Vorabveröffentlichung von ersten Studienergebnissen, dass Migränepatienten, die mit Capsaicin behandelt wurden, eine Verbesserung von 50 bis 80 Prozent im Vergleich zu einer Placebo-Gruppe zeigten. Ähnliche Ergebnisse wurden bei Clusterkopfschmerzen festgestellt: Eine siebentägige Anwendung von intranasalem Capsaicin führte zu einer deutlichen Reduktion der Kopfschmerzintensität.

Zudem zeigte eine im „British Journal of Anesthesia“ veröffentlichte erste Studie, dass ein Capsaicin-Pflaster mit acht Prozent Konzentration des Wirkstoffes bei Nervenschmerzen wirksam ist. Eine einmalige 60-minütige Anwendung konnte die Schmerzen für bis zu zwölf Wochen lindern. Die Forscher unterstrichen dabei mehrere Vorzüge dieser Behandlungsform: Sie ist nicht nur lang anhaltend wirksam, sondern wird auch von den Patienten gut vertragen und birgt ein geringes Risiko für Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Gewichtsabnahme

Capsaicin hat sich auch als hilfreich beim Abnehmen erwiesen. In einer klinischen Studie haben Forscher herausgefunden, dass übergewichtige oder fettleibige Personen, die täglich 6 mg Capsinoid einnahmen, über einen Zeitraum von zwölf Wochen deutlich an Bauchfett verloren, da der Fettstoffwechsel angeregt wurde.

In einer Studie, die im Fachjournal „Appetite“ veröffentlicht wurde, zeigte sich, dass Menschen, die regelmäßig rote Chilis zu ihren Mahlzeiten aßen, weniger Heißhunger verspürten und sich schneller satt fühlten.

Stärkt Immunsystem

Cayennepfeffer ist ein Kraftpaket an Vitaminen und Mineralien, die das Immunsystem stärken. Er enthält insbesondere hohe Mengen an Vitamin C, B6 und E sowie weitere Antioxidantien und Carotinoide wie Beta-Carotin, Lutein, Zeaxanthin und Kryptoxanthin. Letzteres ist ein Pigment, das für die rote Farbe des Pfeffers verantwortlich ist und gleichzeitig eine wichtige Quelle für Vitamin A darstellt.

Vitamin A im Cayennepfeffer trägt dazu bei, die Abwehrkräfte des Körpers zu stärken, indem es gesunde Schleimhäute in Nase, Mund und Lunge fördert. Schleimhäute haben eine wichtige schützende Funktion im Körper und fungieren oftmals als Erstkontakt mit Krankheitserregern.

Die im Cayennepfeffer enthaltene Substanz Capsaicin zeigt laut einer weiteren Studie nicht nur entzündungshemmende Effekte, sondern moduliert auch das Immunsystem positiv. Ferner betont die Studie, dass Capsaicin bioaktive Pflanzenstoffe enthält, die Krankheitserreger bekämpfen und die Funktion der Immunzellen verbessern.

Cayennepfeffer hat zudem praktische Anwendungen bei Atemwegserkrankungen; er wird als wirksames Mittel gegen Verstopfung, Husten und Erkältungssymptome geschätzt. Eine weitere Studie zeigt, dass ein capsaicinhaltiges Nasenspray bei nicht-allergischer Rhinitis schnelle Linderung bei verstopfter Nase und eingeschränktem Geruchssinn bieten kann.

Prävention und Heilung von Magengeschwüren

Obwohl es zunächst paradox erscheinen mag, dass eine so scharfe Substanz dem Magen zugutekommen könnte, belegen wissenschaftliche Untersuchungen die positive Wirkung von Capsaicin bei der Vorbeugung und Behandlung von Magengeschwüren.

Laut eines umfassenden wissenschaftlichen Reviewartikels wirkt Capsaicin der Sekretion von Magensäure entgegen. Im Gegenteil, es fördert die Produktion von Alkali und Schleim und steigert den Blutfluss in der Magenschleimhaut. Diese Faktoren tragen gemeinsam zur Prävention und Heilung von Magengeschwüren bei.

Eine separate Studie mit dem Titel „Capsaicin und Magengeschwüre“ hebt hervor, dass Capsaicin die afferenten Neuronen im Magen anregt. Diese Neuronen senden Schutzsignale aus, die den Magen vor schädigenden Einflüssen bewahren. Die Studie merkt zudem an, dass epidemiologische Erhebungen in Singapur zeigen, dass Magengeschwüre bei der chinesischen Bevölkerung dreimal häufiger auftreten als bei Malaysiern und Indern, die eine chilireichere Ernährung haben.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung von Cayennepfeffer

Obwohl Cayennepfeffer eine Reihe gesundheitlicher Vorteile bieten kann, ist bei seiner Verwendung Vorsicht geboten. Einige Menschen berichten über unangenehme Nebeneffekte, darunter Hautirritationen und ein Brennen, sowohl bei der äußeren Anwendung als auch bei der Einnahme. Wenn Sie bereits Medikamente einnehmen, sollten Sie die Verwendung von Cayennepfeffer mit Ihrem Arzt abklären. Besonders, wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen, ist eine Rücksprache mit Ihrem Arzt erforderlich. Denn Cayennepfeffer wirkt ebenfalls blutverdünnend und könnte die Wirkung Ihrer Medikamente beeinflussen.

Falls Sie frische Pfefferschoten verwenden, sollten Sie darauf achten, sich während der Verarbeitung nicht ins Auge zu fassen. Eine unkomplizierte Möglichkeit, Cayennepfeffer auszuprobieren, besteht darin, etwas getrocknetes Gewürz zu Ihren Mahlzeiten oder Getränken hinzuzufügen.

 

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Cayenne Pepper to Strengthen the Heart, Relieve Pain, and Boost the Immune System“. (Deutsche Bearbeitung kr)



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