Reiseerkrankungen nehmen zu

Reiseerkrankungen bei deutschen Reiserückkehrern aus dem Ausland nehmen zu.
Epoch Times10. Juli 2011

Immer mehr Urlauber kehren krank nach Deutschland zurück. Schuld daran sind verunreinigte Lebensmittel innerhalb der europäischen Länder. Zu diesem Ergebnis kommt der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) durch die Auswertung von Patientendaten. Die Zahl der durch Viren verursachten Lebensmittelinfektionen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die bekanntesten Erreger sind Salmonellen, Campylobacter und Escherichia coli.

In seiner Mitteilung über verunreinigte Lebensmittel bezieht sich der Berufsverband Deutscher Internisten auf eine Untersuchung des europäischen reisemedizinischen Netzwerkes EuroTravNet. Ärzte hatten die Daten von fast 7.000 Patienten analysiert, die mit verunreinigten Lebensmitteln in Kontakt kamen. Die Patienten waren im Jahr 2008 auf Reisen in Europa erkrankt. „Dieses Ergebnis bestätigt unsere Erfahrungen aus der Praxis“, sagte Prof. Dr. Thomas

Löscher, Reisemediziner vom BDI. „Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes kommen sehr oft vor -ausgelöst durch Bakterien und Viren, die Urlauber auf Reisen erwerben.“ „Eine besonders gefährliche Variante dieses Darmbakteriums ist für die zurzeit auftretende EHEC-Epidemie verantwortlich“, erklärte der Internisten-Verband weiter. „Es kommt immer wieder zu Häufungen von Rotavirus- und Hepatitis-A-Virus-Erkrankungen. Alle diese Infektionen werden meistens durch verunreinigte Lebensmittel oder Getränke erworben.“ Mehr Lebensmittelinfektionen Das Robert-Koch-Institut für die Überwachung und die Vorsorge von Krankheiten registrierte im Jahre 2010 mehr als 65.000 Fälle von Campylobacter-Erkrankungen. Dieses Bakterium kann sowohl durch vegetarische Lebensmittel als auch durch Fleisch übertragen werden. Unter den Leuten, die gerade von Reisen ins Ausland zurückgekehrt sind, fanden sich mehr als 140.000 Menschen in Deutschland, die sich mit den Norovirus infiziert hatten. Das entspricht etwa 16 Prozent der deutschen Reiserückkehrer. Der Norovirus kann eine Magen-Darm-Erkrankung auslösen, die nicht selten von schweren Brechdurchfällen begleitet wird. Außerdem kann sie von Mensch zu Mensch übertragen werden. Gleichzeitig kommt es wiederholt zu Häufungen von Rotavirus- und Hepatitis-A-Virus-Erkrankungen.

Wie viele dieser gemeldeten Infektionen auf Reisen erworben wurden, ist nicht genau bekannt. Insbesondere in Ländern, deren hygienische Verhältnisse vom europäischen Standard abweichen, sollten Lebensmittel niemals ungewaschen verzehrt werden. „In vielen Ländern Süd- und Osteuropas sind die hygienischen Verhältnisse anders als hierzulande. Grundsätzlich gilt für die Lebensmittel: Peel it, boil it or forget it (direkt ins Deutsche übersetzt: Schälen Sie’s, Kochen Sie’s, oder Vergessen Sie’s. Das bedeutet, Obst, das man schälen kann, ist unbedenklich, alle anderen Rohkostprodukte sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen und gekocht werden. Dabei ist es unbedingt notwendig, Hände und vor allem auch das Schälwerkzeug zwischendurch immer wieder zu reinigen, um die Übertragung von gefährlichen Krankheitskeimen von einem Produkt auf das andere zu

vermeiden. Gemüse, Fleisch und Fisch müssen ausreichend gegart werden. Wer gerne Meeresfrüchte wie Miesmuscheln, Venusmuscheln oder Austern verzehrt, sollte gegen Hepatitis A – der so genannten Reisegelbsucht – geimpft sein. Diese Vorsichtsmaßnahme ist generell für den gesamten Mittelmeerraum empfehlenswert“, erläutert Löscher, der auch Leiter des Tropeninstitutes in München ist, die wichtigsten Verhaltensmaßnahmen zu Beginn der Sommerreisesaison. Laut Angaben der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) reisen etwa 25 Mio. Deutsche pro Jahr mehr als fünf Tage ans Mittelmeer. Spanien, Italien und die Türkei sind dabei die beliebtesten Reiseziele der Deutschen. (san)

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