Fußball, Wandern oder Staubsaugen – Hauptsache, täglich bewegen

Radfahren, schwimmen, Fangen spielen. Tägliche Bewegung ist besonders wichtig, vor allem für Kinder und Jugendliche. Der Nachholbedarf, der durch die Corona-Krise entstanden ist, ist groß.
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Kinder unterwegs.Foto: iStock
Epoch Times20. September 2021

Bewegung hält körperlich fit, stärkt das Selbstvertrauen, gleicht Stress aus und macht Spaß. Viele Bewegungs- und Sportmöglichkeiten sind jedoch in den vergangenen eineinhalb Jahren weggefallen – im Kindergarten, in der Schule, den Vereinen und der Freizeit mit Freunden. Als Folge waren Kinder und Jugendliche in der Zeit des Lockdowns weniger sportlich aktiv.

Der kommissarische Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Professor Dr. Martin Dietrich, erklärt, warum Bewegung so wichtig ist:

„Regelmäßige Bewegung, sei es die körperliche Aktivität im Alltag oder beim Sport, fördert eine gesunde Entwicklung. Das gilt für den physischen, psychischen und auch den sozialen Bereich. Bewegung macht Spaß und hält fit, verbraucht Energie und beeinflusst das Gewicht positiv. Darüber hinaus gleicht Bewegung Stress aus. Beim Gemeinschaftssport lernen Kinder und Jugendliche, sich in eine Gruppe einzufinden, gemeinsam ein Ziel zu verfolgen und mit Erfolgen und Niederlagen umzugehen. Darüber hinaus wird schon frühzeitig der Grundstein für ein bewegtes Leben gelegt. Denn Kinder und Jugendliche, die sich viel bewegen, sind auch als Erwachsene häufiger aktiv.“

Je nach Alter gibt es unterschiedliche Empfehlungen. Säuglinge und Kleinkinder bis drei Jahre sollten sich so viel wie möglich bewegen. Eltern sollten dem Bewegungsdrang ihres Kindes freien Lauf lassen. Für Kindergartenkinder lautet die Empfehlung drei Stunden und mehr am Tag und für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren sind es eineinhalb Stunden. Davon kann eine Stunde eine einfache Bewegung im Alltag sein wie das Gehen.

Die Devise lautet: Hauptsache, täglich bewegen!“, so Dietrich.

Fußball, Radfahren oder Staubsaugen

An zwei bis drei Tagen darf es noch etwas anstrengender werden wie beim Fußballspielen, Radfahren oder Schwimmen. Dabei lernen Kinder vor allem am Vorbild. Wenn sich Eltern viel bewegen und körperlich aktiv sind, wird dies auch für ihren Nachwuchs selbstverständlich. So kann der Weg zur Schule, in die Kita oder zum Einkaufen oft auch zu Fuß oder mit dem Rad erledigt werden.

Kinder können im Haushalt mithelfen, zum Beispiel beim Staubsaugen. Auch Rituale wie ein gemeinsamer Nachmittag zum Toben sind sinnvoll. Eltern können ihr Kind dabei unterstützen, verschiedene Sportarten auszuprobieren, um die passende Sportart zu finden. Dabei kommt es auf den Spaß und nicht die Höchstleistung an. Sportvereine und für die Älteren auch Fitnessstudios bieten ein vielfältiges Angebot – einfach ausprobieren.

Zur Bewegungszeit zählt bereits die Bewegung im Alltag. Das kann der Weg zur Schule sein, zur Eisdiele oder die Fahrt mit dem Roller oder Fahrrad zu Freunden. Dazu kommt die Bewegung in der Freizeit – das Toben mit Freunden, Ballspielen, Skateboard fahren oder Wandern mit der Familie. Ergänzend wird sich in Sportvereinen, in der Schule oder im Sportstudio bewegt. Turnen, Schwimmen, Fußball- oder Tennisspielen – gemeinsamer Sport in der Gruppe macht Spaß und motiviert, dabei zu bleiben.

Zugang zu digitalen Medien begrenzen

Immer mehr Kinder und Jugendliche sitzen viel – oft auch in der Freizeit – und bewegen sich wenig. Zu langes Sitzen ist jedoch ungesund: Es belastet den Bewegungs- und Halteapparat, begünstigt die Entstehung von Übergewicht und erhöht das Risiko für Spätfolgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Depressionen oder Burn-out. Wenn möglich, sollten Eltern daher lange Sitzzeiten ihres Kindes alle 20 Minuten mit einer kleinen Bewegungsaktivität unterbrechen. Hilfreich ist, wenn sie selbst als Vorbild sitzende Tätigkeiten, wie Telefonieren oder Kartoffeln schälen, auch mal im Stehen erledigen.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, dass Eltern darauf achten, dass ihre Kinder nicht zu lange vor PC, Tablet und Co sitzen: Für Drei- bis Sechsjährige sollten es pro Tag idealerweise maximal 30 Minuten sein, für Sechs- bis Elfjährige höchstens eine Stunde und ab 12 Jahren nicht mehr als zwei Stunden täglich.

Der Anfang ist ganz leicht: Ein guter Start ist ein- bis zweimal pro Woche eine halbe Stunde Bewegung – möglichst viele Wege zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren. Mit zunehmender Fitness fällt es leichter und es wächst die Lust, sich länger und intensiver zu bewegen. (pr/sua)



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