Forscher beobachten, wie Meditation das Gehirn aufbaut

Meditation fordert Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit und hilft dabei, Stress abzubauen.
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(The Epoch Times)
Von 3. Januar 2016

Früher war alles besser – es hört sich fast schon angemessen an, wenn ein Onkel der älteren Generation anfängt, über den angeblichen Glanz der vergangenen Erlebnisse zu reden. Schließlich hat er, subjektiv, auch allen Grund dazu – wie sehr die moderne Gesellschaft auch die Lebenserwartung verlängern kann, so „baut“ der menschliche Körper ab dem Alter von 50 Jahren doch verstärkt ab. Die Gelenke verschleißen, die Haut verliert ihre Elastizität, das Gehirn büßt seine Flexibilität ein, und die Wahrnehmung verlangsamt sich. Wenn auch die Medizin dieses Dahinschwinden des menschlichen Körpers nicht verhindern kann, so scheinen Forscher inzwischen einen Weg entdeckt zu haben, dem Gehirn etwas von seiner jugendlichen Lernfähigkeit zurückzugeben: die Meditation.

Dass Meditation die Aufmerksamkeit sowie die Konzentrationsfähigkeit fördert und zur physischen und geistigen Entspannung, Stressreduktion und emotionaler Stabilität führt, sei bereits aus vergangenen psychologischen und medizinischen Untersuchungen bekannt, meinte Dr. Katya Rubia vom Kings College-Universitätskrankenhaus in London. In ihrer Veröffentlichung vom 23. April 2009 berichtete sie im Fachjournal „Biological Psychology“, dass die Meditation das Bewusstsein maßgeblich entspannen und verstärken könne, sodass selbst krankhafte Angst-, Aufmerksamkeits- oder Affektstörungen durch Meditation effektiv behandelt werden können. Sie beruft sich dabei unter anderem auf Untersuchungen, bei denen durch bildgebende Verfahren die Aktivität verschiedener Gehirnareale aufgezeichnet wurden. In diesen Untersuchungen wurde gezeigt, dass die Meditation die Gehirnbereiche für Aufmerksamkeit und Affektregulation verstärkt fördern und aktivieren kann.

Das Gehirn dynamischer werden lassen

In anderen Untersuchungen haben Forscher wiederum herausgefunden, dass Meditation nicht nur ein wohltuendes Gefühl und Ruhe hervorruft, sondern auch die Leistungsfähigkeit erhöht sowie die Struktur des Gehirns verändert. Dieses Ergebnis erhielt eine Gruppe von Forschern der Universität von Kentucky in Lexington, basierend auf ihren jüngsten Experimenten, die sie in der Fachzeitschrift „New Scientist“ im November 2005 veröffentlichte.

Sie benutzten einen in der Praxis bewährten „psychomotorischen Wachsamkeitstest“, um zu messen, wie sich Müdigkeit auf die mentale Klarheit und Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Während der Prüfung mussten die Versuchspersonen auf die LCD-Anzeige eines Bildschirmes schauen und dann auf eine Taste drücken, sobald ein Bild erschien. Im Normalfall braucht der Mensch 200 bis 300 Millisekunden, um zu reagieren, doch haben übermüdete Personen eine wesentlich längere Reaktionszeit und verpassen manchmal sogar den Impuls.

Meditation vor Kurzschlaf zur Förderung der Konzentration

Das Forscherteam wollte insbesondere wissen, wie sehr die Konzentrationsfähigkeit durch einen Kurzschlaf von 40 Minuten im Vergleich zu anderen Beschäftigungen erhöht werden kann. Deshalb wurden die Studienteilnehmer zu Beginn sowie nach einer Ruhezeit von 40 Minuten untersucht. Die 40 Minuten zwischen den Tests verbrachten die Studienteilnehmer mit unterschiedlichen Beschäftigungen, darunter Schlaf, Meditation, Lektüre oder leichte Unterhaltung.

Die Forscher waren erstaunt, dass die Meditation als einzige Methode zu einer sofortigen Leistungssteigerung führte, obwohl keiner der Freiwilligen Erfahrung mit Meditation hatte. Herr O‘Hara, einer der Forscher, erklärte: „Jede der Testpersonen zeigte eine Verbesserung.“ Nach einer schlaflosen Nacht zeigten sich diese Verbesserungen noch viel auffälliger. O’Hara fügte hinzu: „Wir wissen nicht, warum sich die Leistung erhöht.“ Jetzt untersucht das Forscherteam Meditierende, die jeden Tag mehrere Stunden in Meditation verbringen.

Der Aufbau des Gehirns

Welche Wirkung die Meditation auf die Struktur des Gehirns ausübt, war Thema von mehreren Debatten. Sara Lazar vom Allgemeinkrankenhaus in Massachusetts, Boston/USA und ihre Kollegen benutzten die Methode der Kernspintomographie, um 15 Testpersonen, die über eine Erfahrung mit Meditation zwischen einem Jahr und dreißig Jahren verfügen und 15 Testpersonen, die nicht meditieren, miteinander zu vergleichen.

Sie fanden heraus, dass durch die Meditation die Stärke der Gehirnrinde in Bereichen, die für die Aufmerksamkeit und für die Prozesse der Wahrnehmung zuständig sind, zunimmt, je mehr Meditationserfahrung die Person hat. Ähnliches wurde für das Gefühlskontrollzentrum im präfrontalen Cortex sowie für die Inselrinde festgestellt, der ebenfalls eine wichtige Funktion bei der Bewertung von Gefühlen zukommt.

Abschließend bemerkte Sara Lazar, dass während der Meditation eine Vergrößerung der Gehirnareale eintritt, die unter anderem für die Wahrnehmung und für die Affektkontrolle verantwortlich sind. Dieses Ergebnis stimmt mit anderen Studien überein, die zeigen, dass fähige Musiker, Athleten und Linguisten alle eine Verstärkung in den für ihre Talente zuständigen Bereichen der Großhirnrinde aufweisen. Aufgrund dieser Beobachtungen wurde bewiesen, dass die Meditation wie eine Schulung die Aufgabe erfüllt, das Bewusstsein und die Wahrnehmung zu stärken. Durch die Meditation werden die Gehirnareale gefördert und verstärkt, die dem Menschen helfen, sich zu konzentrieren, sich und seine Umwelt intensiver wahrzunehmen und einen Zustand der Harmonie und Ausgeglichenheit zu erleben



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