Experte warnt vor finanziellen Folgen von Schlafmangel und Übermüdung
Der Schlafmediziner Hans-Günter Weeß warnt vor den finanziellen Folgen, die durch Schlafmangel und Übermüdung in Deutschland verursacht werden. "Die Kosten summieren sich jährlich auf mindestens 26 Milliarden Euro", sagte Weeß der "Welt am Sonntag". Weeß leitet die Schlafmedizinische Abteilung des Pfalzklinikums Klingenmünster und ist Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.
Allein durch müdigkeitsbedingte Arbeitsunfälle und Produktionsfehler entstünde ein volkswirtschaftlicher Schaden von mehr als 18 Milliarden Euro, sagte Weeß. "Das entspricht 0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts." Müdigkeitsbedingte Verkehrsunfälle verursachten zudem einen Schaden von mehr als vier Milliarden Euro. Hinzu kämen noch einmal vier Milliarden Euro für die Behandlung von Schlafstörungen.
Weeß forderte Politik, Wirtschaft und die Verantwortlichen im Gesundheitswesen auf, das Problem von Schlafstörungen ernster zu nehmen. Dann ließen sich die Kosten von 26 Milliarden Euro "deutlich senken". Vor allem Schichtarbeit müsse in vielen Bereichen anders organisiert werden, damit die Arbeitnehmer keine chronischen Schlafstörungen und andere Erkrankungen entwickeln. "Wir schätzen den Schlaf nicht genug", so Weeß.
Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Knappschaft Krankenkasse, über die die "Welt am Sonntag" berichtet, zeigt, dass mehr als die Hälfte der Deutschen es nicht einmal am Wochenende schaffen, sich richtig auszuschlafen. Jeder vierte beschreibt seinen Schlaf als schlecht oder sehr schlecht. Insgesamt schläft jeder Dritte Deutsche pro Nacht zu wenig und kommt nicht auf die sieben Stunden, die von Experten empfohlen werden.
Etwa sechs Prozent der Bevölkerung haben so schwere Schlafstörungen, dass sie medizinisch behandelt werden müssen. 66 Prozent der Befragten gaben an, dass Sorgen und quälende Gedanken sie am Schlaf hindern.
(dts Nachrichtenagentur)
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