Pilates-Training: Die Bewegung aus einer starken Mitte fließen lassen (+Video)

Das "Powerhouse" kräftigen: Die Trainingsmethode nach Joseph Pilates (1883–1967) dient in erster Linie dazu, eine starke Muskulatur im Zentrum des Körpers aufzubauen. Pilates-Training steigert die eigene Körperwahrnehmung und trägt zur Verbesserung der gesamten Körperhaltung bei.
Titelbild
Pilates Basisübung „Die Hundert“Foto: fotolia.com/Pilates Position - the Hundred
Von 23. Juni 2016

„Lass die Bewegung aus einer starken Mitte fließen“, so lautet einer der Pilates-Lehrsätze. Die Trainingsmethode nach dem Deutschen Joseph Pilates (1883–1967) dient in erster Linie dazu, eine starke Muskulatur im Zentrum des Körpers aufzubauen. „Powerhouse“, wie Pilates den Begriff einst prägte, beinhaltet die Muskulatur von Beckenboden, Gesäß, Bauchmuskulatur und unterer Rückenmuskulatur. Das ist die Mitte des menschlichen Körpers, das Zentrum. Hier über einen längeren Zeitraum die Spannung halten zu können, bildet die Grundlage für alle weiteren Übungen in diesem Trainingsprogramm.

„Durch Pilates lernt man, Bauchspannung zu halten und gleichzeitig die gesamte Muskulatur schonend zu trainieren“, sagt Katrin Steudten, Pilates-Trainerin in Dresden. „Pilates steigert die eigene Körperwahrnehmung und trägt zur Verbesserung der gesamten Körperhaltung bei.“

Eine der Basisübungen im Pilates nennt sich „Die Hundert“. Sie ist die erste Übung, die Joseph Pilates für sein Trainingsprogramm entwickelt hat. Zusammenfassend lässt sie sich folgendermaßen erklären: Auf dem Rücken liegend, die Beine senkrecht nach oben gestreckt, das Kinn zur Brust, Bauchspannung halten und mit den Armen seitlich am Körper pumpen (kleine Auf-und Abwärtsbewegungen). Einmal einatmen – fünf-mal pumpen; einmal ausatmen – fünf-mal pumpen, und das zehn-mal. Hat der Übende das geschafft, hat er zehn-mal geatmet und hundert-mal gepumpt. Daher der Name.

Die sechs folgenden Prinzipien bilden das Fundament der Trainingsmethode:

Atmung

„Lerne vor allem anderen, richtig zu atmen“, empfiehlt Joseph Pilates. Das hält den Kreislauf stabil und reichert das Blut mit Sauerstoff an. Tiefes kontinuierliches Atmen beruhigt nicht nur den Geist, sondern hilft die Bewegungen präzise und mühelos auszuführen.

Konzentration

Die Aufmerksamkeit sollte vollständig bei den Bewegungen und Ihrem Körper sein. Beobachten Sie Ihre körperlichen Wahrnehmungen und achten Sie auf die genaue Ausführung der Übungen, um Fehler oder gar Verletzungen zu vermeiden. Konzentrieren Sie sich nur auf das, was Sie gerade in jenem Moment tun.

Kontrolle

Pilates fordert die Kontrolle über den Körper und den Geist. Der Übende muss nicht nur wissen, wie er die Muskelaktivität gemeinsam mit der Atmung bei der Bewegung kontrolliert, die Bewegungen müssen auch präzise und gut kontrolliert ausgeführt werden. Die Balance zwischen Anspannung und Entspannung muss ebenfalls kontrolliert werden.

Zentrierung

Die Mitte des Körpers, das „Powerhouse“, mit dem der Bereich um den Bauchnabel in alle Richtungen gemeint ist, sollte bei den Übungen stets Mittelpunkt ihres Bewusstseins sein, um Ihnen Kraft und Stärke zu verleihen und Ihren Körper darauf auszurichten – zu zentrieren.

Präzision

Achten Sie auf jedes Detail Ihrer Ausführungen. Die Genauigkeit, die Sie beim Üben anwenden, lässt sich auf jeden anderen Aspekt Ihres Lebens übertragen.

Bewegungsfluss

Die Übungsfolge sollte rhythmisch und fließend sein. Nichts wird abgehackt oder isoliert ausgeführt. Das hilft Kraft und Ausdauer zu entwickeln. Weiterhin fördert der Bewegungsfluss Balance und Koordinationsvermögen und wappnet damit Ihren Körper, sodass er den harten Anforderungen des Alltags besser standhalten kann.

„Pilates beinhaltet ein Trainingsprinzip, das sich in vielen Fitnessbereichen anwenden lässt“, so Katrin Steudten. „Selbst bei den Kraftübungen an Geräten ist die Bauchspannung ein wichtiger Faktor, um eine Kräftigung der gesamten Muskulatur zu erreichen.“

Probieren Sie es gleich aus:

Pilates für Anfänger mit Christina Miller – das Einsteiger-Workout für den ganzen Körper:


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