Okra kann Blutzucker und Blutfette kontrollieren, ist aber nicht immer verträglich
Diabetes ist eine häufige chronische Krankheit, die schwerwiegende Auswirkungen auf verschiedene Organe und Systeme haben kann. Neben der Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten kann Okra (Abelmoschus esculentus) Diabetikern helfen, den Blutzucker zu regulieren.
Laut einer Statistik der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) aus dem Jahr 2021 leben weltweit 537 Millionen Erwachsene im Alter von 20 bis 79 Jahren mit Diabetes. Bis 2030 soll die Anzahl der Diabetiker weltweit auf 643 Millionen ansteigen. Das Bundesministerium für Gesundheit stellt fest: „In Deutschland ist bei circa 7,2 Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren ein Diabetes mellitus bekannt. Circa 90 bis 95 Prozent davon sind an Typ-2-Diabetes erkrankt.“
Nach Angaben der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) sind etwa 11,6 Prozent der Menschen in den Vereinigten Staaten an Diabetes erkrankt. 38 Prozent der Erwachsenen befinden sich im Prädiabetes-Stadium, was bedeutet, dass ihre Blutzuckerregulierung gestört ist und sich wahrscheinlich zu einem ausgewachsenen Diabetes entwickelt, wenn sie nicht kontrolliert wird. In dieser Hinsicht ist die Kontrolle des Blutzuckers ein Thema, das vielen am Herzen liegen sollte.
Neben einer medikamentösen Behandlung, mehr Bewegung und einer gesunden Lebensweise bietet eine Gemüsesorte – Okra – eine medikamentenähnliche, blutzuckersenkende Wirkung.
Eine klinische Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass Patienten mit Typ-2-Diabetes die Blutfette, den Blutzucker und chronische Entzündungen ohne spürbare Nebenwirkungen verbessern können, wenn sie drei Monate lang dreimal täglich 1.000 Milligramm Okrapulver-Kapseln einnehmen.
Im Jahr 2018 bestätigte eine im „Cell Journal“ veröffentlichte Tierstudie, dass Okra potenziell blutzuckersenkende und hypolipidämische Wirkungen hat, die jedoch mit einer geringen Schädigung des Pankreasgewebes einhergehen. Nachdem Ratten 30 Tage lang mit einer fettreichen Diät gefüttert worden waren, waren ihre Betazellen der Bauchspeicheldrüse geschädigt und konnten kein Insulin mehr normal ausschütten. Nach der Einnahme von Okrapulver für weitere 30 Tage erholte sich die Funktion der Insulin produzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse jedoch teilweise.
Reich an Polysacchariden und Flavonoiden
Okra ist eine tropische Frucht, die als Gemüse gegessen wird. Sie ist reich an Nährstoffen, wobei ihre Fähigkeit, den Blutzucker zu kontrollieren, vor allem von ihren Polysacchariden und Flavonoiden herrührt. Polysaccharide sind komplexe Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel nicht erhöhen, sondern Blutzuckerspitzen verhindern und die Glukoseaufnahme verbessern.
Flavonoide sind starke Antioxidantien, die die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse vor Schäden durch freie Radikale schützen und bestimmte Enzyme hemmen, die den Blutzucker beeinflussen. Auch lindern sie chronische Entzündungen.
Neben Polysacchariden und Flavonoiden enthält Okra weitere gesundheitsfördernde Bestandteile. Die verschiedenen Teile der Okra enthalten verschiedene bioaktive Komponenten, darunter polyphenolische Verbindungen, insbesondere oligomere Catechine, und Flavonolderivate wie Quercetin. Die Forschung zeigt, dass die antioxidative, entzündungshemmende, krebshemmende, immunmodulierende, gastroprotektive, neuroprotektive, lipidsenkende und antidiabetische Wirkung von Okra bekannt ist.
Okra wird nicht nur als Gemüse verzehrt, sondern die getrockneten Okrasamen, die reich an gesunden ungesättigten Fettsäuren, Antioxidantien und anderen Spurenelementen sind, können auch zu Öl gepresst werden. Diese Bestandteile können die kardiovaskuläre Gesundheit verbessern, Entzündungen und Alterung bekämpfen, die Haut schützen und vieles mehr. Okrasamenöl erhöht außerdem die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin und senkt so den Blutzuckerspiegel.
Fünf Dinge, die beim Verzehr von Okra zu beachten sind
Okra kann auf viele Arten zubereitet werden, etwa unter Rühren gebraten, gedünstet oder gekocht werden. Sie hat einen zarten Geschmack und eine frische Konsistenz. Beim Verzehr von Okra gibt es jedoch einige Dinge zu beachten:
- Enthält Oxalate: Diese können sich mit anderen Mineralien verbinden und Steine bilden. Personen, die zur Bildung von Oxalatsteinen neigen, sollten Okra immer in Maßen verzehren.
- Kann allergische Reaktionen hervorrufen: Zu solchen Reaktionen können Hautausschlag, Erbrechen, Durchfall, Husten und Fieber gehören. Wer beim Verzehr von Okra eines dieser Symptome verspürt, sollte den Verzehr einstellen.
- Enthält Vitamin K: Vitamin K ist an der Blutgerinnung beteiligt. Personen, die blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen, sollten Okra nur mit Vorsicht essen.
- Kann den Blutzuckerspiegel senken: Wer blutzuckersenkende Medikamente einnimmt, sollte darauf achten, ob sein Blutzucker zu niedrig ist.
- Für Menschen mit bestimmten Gesundheitszuständen möglicherweise nicht geeignet: Menschen mit Magen-Darm-Problemen sollten Okra möglicherweise meiden. Sie sollten am besten mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie sie essen.
Zum Autor
Jingduan Yang, Dr. med., ist zertifizierter Psychiater, der sich auf integrative und traditionelle chinesische Medizin für chronische psychische, verhaltensbedingte und körperliche Erkrankungen spezialisiert hat. Er ist ein ranghohes Mitglied der amerikanischen psychiatrischen Vereinigung.
An den Büchern „Integrative Psychiatry“, „Medicine Matters“ und „Integrative Therapies for Cancer“ hat er mitgearbeitet. Auch ist er Mitautor von „Facing East: Ancient Secrets for Beauty+Health for Modern Age“ von Harper Collins und „Clinical Acupuncture and Ancient Chinese Medicine“ von Oxford Press.
Dr. Yang ist außerdem Gründer des Yang Institute of Integrative Medicine und des American Institute of Clinical Acupuncture und seit Juli 2022 CEO des Northern Medical Center in Middletown, New York.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Eat Okra to Control Blood Sugar and Blood Lipids, 5 Precautions“ (deutsche Bearbeitung jw)
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