Nach Pfizer-Impfung: Berliner Sängerin kämpft gegen seltenes Syndrom

Die Berliner Musikerin Emaline Delapaix erlebte nach einer Pfizer-COVID-19-Impfung Nebenwirkungen, die zu mehreren systemischen Krankheiten führten, darunter das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS). Infolge dessen musste sie ihre Lebensweise umfassend anpassen, um mit den Symptomen fertig zu werden.
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Eine Dosis des Pfizer-COVID-19-Impfstoffs, der eine Überreaktion des Immunsystems, bekannt als MCAS, auslösen kann.Foto: iStock
Von 28. Mai 2023

Die in Berlin lebende Sängerin und Musikerin Emaline Delapaix bekam die Diagnose mehrerer systemischer Krankheiten über einen Zeitraum von 22 Monate nach Erhalt ihrer ersten Dosis des Pfizer-COVID-19-Impfstoffs. Gemäß dem Konsens von mindestens 16 behandelnden medizinischen Fachleuten lassen sich diese Krankheiten auf die Impfung zurückführen. Eine prominente Krankheit unter diesen ist das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) – eine Erkrankung, bei der die „Wachposten“ des Immunsystems übermäßig sensibel reagieren und durch Belastung von entzündungsfördernden Lebensmitteln oder Umweltchemikalien Entzündungen im Körper hervorrufen.

COVID-19-Impfung löste Mastzellaktivierungssyndrom aus

Am 17. Juni 2021 erhielt Delapaix ihre erste Dosis des Pfizer-COVID-19-Impfstoffs. Sie berichtete über ein Gefühl der Erschöpfung, das sie zunächst als normale Impfreaktion abtat. Innerhalb weniger Stunden jedoch breiteten sich quälende Schmerzen von ihren Armen aus und erstreckten sich auf ihren Rücken und ihre Beine.

In den nachfolgenden Monaten, so Delapaix, konzentrierte sie sich derart auf die Schmerzen, dass sie ein weiteres Problem übersah. Nach den Mahlzeiten stellte sie manchmal eine Müdigkeit fest, die so intensiv war, dass sie sich wie betäubt fühlte. Ihr Gesicht und ihre Gelenke schwollen an, sie verspürte einen brennenden Schmerz im ganzen Körper und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Um ihre Beschwerden zu lindern, war sie gezwungen, dreimal täglich Antihistaminika einzunehmen, die normalerweise gegen allergische Reaktionen eingesetzt werden.

Schließlich lautete die Diagnose Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS). Ihre Mastzellen, die häufig als „Wächter“ des Immunsystems angesehen werden, reagierten übermäßig empfindlich. Nun reichen bereits bestimmte Nahrungsmittel oder Umweltchemikalien, die Entzündungen begünstigen können, aus, um eine Entzündungsreaktion in ihrem Körper auszulösen. Ihre Ärzte erläuterten ihr, dass der Impfstoff dazu geführt hat, dass ihr Körper übermäßig auf solche Einflüsse reagiert.

Wie sie gegenüber The Epoch Times ausführte, reagiert ihr Körper so, als ob „alles, was eindringt, ein potenzieller Feind sein könnte“. Daraufhin sah sie sich gezwungen, ihre Ernährung grundlegend zu verändern, um Nahrungsmittel zu vermeiden, die eine solche Reaktion auslösen könnten. Dazu gehören unter anderem Gluten, Schokolade, Zitrusfrüchte und Avocados.

Als Folge ihrer Erkrankung lebt Delapaix mit starken Schmerzen, extremer Müdigkeit und Schwellungen, die nach jeder Mahlzeit auftreten können. Sie unterstreicht auch das erhöhte Risiko von MCAS-Patienten, Schlaganfälle oder Herzinfarkte zu erleiden.

Mastzellaktivierungssyndrom: 17 Prozent der Deutschen gefährdet

Dr. Lawrence Afrin, ein Hämatologe mit der Spezialisierung auf MCAS, erklärt, dass die genaue Ursache des MCAS unbekannt ist, jedoch könnte es der zugrunde liegende Auslöser für zahlreiche Krankheiten sein. Er sagt, dass dieses Syndrom zwar weitverbreitet, jedoch weitestgehend unbekannt ist. Eine Studie schätzt, dass 17 Prozent der Bevölkerung in Deutschland genetisch zur Entwicklung der Krankheit prädisponiert sind.

MCAS wurde sowohl mit akuter COVID-19-Infektion als auch mit verschiedenen Long-COVID-Symptomen in Verbindung gebracht.

Das Mastzellaktivierungssyndrom ist eine Erkrankung, bei der die Immunzellen des Körpers zu sensibel reagieren und das Hormon Histamin freisetzen. Histamin ist normalerweise ein hilfreicher Botenstoff für den menschlichen Körper – zu viel davon kann aber überschießende Entzündungen und allergische Reaktionen verursachen. Man kann sich das wie einen Becher vorstellen: Solange der Becher nicht überläuft, geht es uns gut. Wenn aber zu viel Histamin produziert wird und der Becher überläuft, treten Beschwerden auf. In extremen Fällen kann das sogar lebensgefährlich sein.

Es wird angenommen, dass das Spike-Protein, ein wesentliches Protein an der Außenhülle von SARS-CoV-2, das zentral für COVID-19 ist, möglicherweise der Auslöser der Krankheit sein könnte. Studien haben gezeigt, dass zumindest im Tierversuch Spike-Proteine an die Rezeptoren der Mastzellen binden und somit eine Infektion beschleunigt werden kann.

Drei Methoden zur Linderung des Mastzellaktivierungssyndroms

Verschiedene Therapien können bei Mastzellaktivierungssyndrom helfen:

Histamin-Blocker

Histamin-Blocker verhindern, dass Histamin unerwünschte Aktivität in Geweben und Organen auslöst. H1- und H2-Blocker, die derzeit auf dem Markt sind, werden für verschiedene Symptome eingesetzt.

H1-Blocker werden hauptsächlich zur Behandlung typischer allergischer Symptome wie Schnupfen, Juckreiz, Schwellungen, Rötungen, Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Nesselsucht, Hautentzündungen und Bindehautentzündung verschrieben.

H2-Blocker hingegen werden vorwiegend eingesetzt, um Verdauungsbeschwerden wie Magensäure-Rückfluss und Magengeschwüre zu behandeln.

Mastzellstabilisatoren und Antihistaminika

Ketotifen ist ein Medikament, das gleichzeitig als H1-Blocker fungiert und die Mastzellen stabilisiert, die bei allergischen Reaktionen eine zentrale Rolle spielen. Es verhindert, dass diese Zellen Histamin und andere Substanzen freisetzen, die allergische Reaktionen auslösen können. Ein weiteres Medikament, das die Mastzellen stabilisiert, ist Cromolyn.

Es gibt auch natürliche Stoffe, die die Mastzellen stabilisieren können, darunter bestimmte Pflanzenstoffe wie Quercetin und Luteolin, die Schwarzkümmelpflanze Nigella sativa und die Vitamine D3 und C.

Allerdings hilft nicht jede dieser Behandlungen auch zwangsläufig jedem Menschen mit Mastzellaktivierungssyndrom. Manche können sogar eine Verschlechterung ihrer Symptome erfahren. Im Fall der zu Beginn erwähnten Musikerin Delapaix berichtete diese, dass sie nach der Einnahme von Vitamin C einen starken Schub ihrer Symptome erlebte.

Dr. Keith Berkowitz, ein Spezialist für Innere Medizin, berichtet über positive Ergebnisse mit dem Medikament Naltrexon in niedriger Dosierung. Dieses Medikament trägt dazu bei, das Gleichgewicht zwischen Prozessen im Körper, die Entzündungen fördern, und solchen, die sie hemmen, wiederherzustellen. Dadurch kann die Aktivität der Mastzellen, die eine Rolle bei allergischen Reaktionen spielen, verringert werden.

Diaminoxidase-Enzyme sind körpereigene Substanzen, die Histamin abbauen. Menschen, die von Natur aus zu wenig von diesem Enzym haben, können es auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen. Diese Enzyme tragen dazu bei, den Histaminspiegel im Körper zu senken.

Lebensstilanpassungen

Ein wichtiger Schritt im Umgang mit dem Mastzellaktivierungssyndrom ist das Erkennen und Beseitigen von Auslösern, die eine Überaktivität der Mastzellen hervorrufen.

Dies kann das Vermeiden bestimmter Nahrungsmittel beinhalten, die entweder einen hohen Histamingehalt haben oder die Histaminbildung fördern. Darunter fallen fermentierte Lebensmittel, gereiftes Fleisch, Milchprodukte, Alkohol, Schalentiere, Zitrusfrüchte und Schokolade. Auch Lebensmittel mit viel Oxalat wie Spinat, Tomaten und Schokolade sowie lektinreiche Lebensmittel wie Gluten sollten gemieden werden.

Allerdings argumentieren einige Ernährungsexperten, dass eine histaminarme Diät nicht auf Dauer eingehalten werden sollte. Sie ist stark einschränkend und bekämpft eher die Symptome anstatt das eigentliche Problem – die überaktiven Mastzellen.

Natürliche Stoffe wie Quercetin und der Schwarzkümmel Nigella sativa können dazu beitragen, den Histaminspiegel zu senken und die Darmflora zu regulieren.

Da Stress ein häufiger Auslöser für das Mastzellaktivierungssyndrom ist, kann es hilfreich sein, auf ausreichend Schlaf zu achten und Entspannungsübungen zu praktizieren. Gebet, Meditation und Yoga können dazu beitragen, Stress abzubauen, wie Epoch Times berichtete.

 

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Everything ‘Could Be an Enemy’: Mast Cell Diseases Reported After COVID-19 Vaccination“ (Deutsche Bearbeitung cw, kr) 

Hinweis: Der vorliegende Artikel ist lediglich informativer Natur und ersetzt keinesfalls die professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Informationen in diesem Artikel können nicht dazu verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen, Behandlungen zu beginnen oder zu beenden. Bei gesundheitlichen Problemen oder Fragen empfehlen wir dringend, sich an einen Arzt oder einen anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister zu wenden. Der Inhalt dieses Artikels bietet keine medizinische Beratung.



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