Mit Fasten geistig fit bleiben? Neue Studie macht Hoffnung auf bessere Gehirnfunktion

Eine neue Studie zeigt, dass das 5:2-Intervallfasten nicht nur beim Abnehmen hilft, sondern auch die Gehirngesundheit älterer Menschen verbessern kann.
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5 Tage essen, 2 Tage fasten – so steigert die 5:2-Diät Ihre Gehirnleistung.Foto: Sonja Rachbauer/iStock
Von 14. September 2024

Eine im Juni veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift „Cell Metabolism“ liefert Hinweise darauf, dass das sogenannte 5:2-Intervallfasten ältere Menschen dabei unterstützen könnte, ihre Gehirngesundheit zu verbessern.

Aber was ist eigentlich 5:2-Intervallfasten? Es bedeutet, dass man an fünf Tagen in der Woche normal isst und an zwei Tagen die Kalorienzufuhr stark reduziert – auf etwa 500 Kalorien pro Tag. Dies lässt sich oft mit leichten Mahlzeiten oder speziellen Shakes erreichen.

In der Studie wurden die Auswirkungen dieses Fastenmodells bei Menschen untersucht, die ein erhöhtes Risiko für geistige Beeinträchtigungen hatten. Über einen Zeitraum von acht Wochen folgten die Teilnehmer einer gesunden Ernährung, die Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Eiweiß und fettarme Milchprodukte beinhaltete. Dabei wurde darauf geachtet, Zucker, gesättigte Fette und Natrium zu reduzieren. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe hielt sich die ganze Woche an diese Diät, die andere reduzierte an zwei Tagen pro Woche ihre Kalorien stark – sie praktizierte das 5:2-Intervallfasten.

Beide Gruppen zeigten eine Verbesserung in ihrer Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, und Hinweise darauf, dass der Alterungsprozess im Gehirn verlangsamt wurde. Allerdings konnte die Fastengruppe ihre Gedächtnisleistung und exekutiven Funktionen um 20 Prozent mehr verbessern als die Gruppe, die nur der Standarddiät folgte. Auch nahmen die Teilnehmer der Fastengruppe mehr Gewicht ab.

Jedoch hatte keine der beiden Gruppen positive Veränderungen in Bezug auf Biomarker, also messbare Parameter, für Alzheimer.

Vorteile des 5:2-Intervallfastens

Das 5:2-Intervallfasten, eine Variante des Intervallfastens, sieht vor, dass an fünf Tagen der Woche normal gegessen wird, während an zwei Tagen die Kalorienzufuhr stark reduziert wird. Frauen reduzieren ihre Kalorienaufnahme an diesen Tagen auf etwa 500 Kalorien, Männer auf etwa 600 Kalorien. Dieses Diätkonzept wurde von dem britischen Medizinjournalisten Michael Mosley in seinem Buch „The Fast Diet – Das Original: 5 Tage essen, 2 Tage fasten“ popularisiert.

Welche Tage zum Fasten gewählt werden, bleibt den individuellen Vorlieben überlassen. Allerdings betont James Hook, Chiropraktiker, gegenüber Epoch Times, dass die Fastentage nicht aufeinanderfolgen sollten, um das Energieniveau aufrechtzuerhalten.

Diese Form des gestaffelten Essens wird mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht, darunter Gewichtskontrolle, eine verbesserte Stoffwechselgesundheit und ein geringeres Risiko für bestimmte chronische Erkrankungen. Das Kaloriendefizit, das an den Fastentagen entsteht, gilt als eine effektive Methode zur langfristigen Gewichtsreduktion, sofern man an den übrigen Tagen eine ausgewogene Ernährung beibehält.

Eine klinische Studie, die 2020 in „Clinical Nutrition“ veröffentlicht wurde, zeigte, dass das 5:2-Intervallfasten typischerweise eine kohlenhydratarme, proteinreiche und moderat fettreiche Ernährung umfasst. An Fastentagen konsumierten die Teilnehmer mehr Kalorien aus Protein als an den übrigen Tagen und die Gesamtkalorienaufnahme sank nach sechs Wochen, trotz der uneingeschränkten Tage.

In einer weiteren, im Juni in „JAMA Network Open“ veröffentlichten Studie wurde festgestellt, dass das 5:2-Intervallfasten für den Gewichtsverlust effektiver war und bei Typ-2-Diabetikern bessere Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel erzielte als die gängigen Medikamente Metformin oder Empagliflozin. Dies macht es zu einer potenziell vielversprechenden, medikamentenfreien Behandlungsoption in den frühen Stadien der Krankheit.

Potenzielle Einschränkungen des 5:2-Intervallfastens

Die 5:2-Fastenmethode, die zunehmend an Beliebtheit gewinnt, ist möglicherweise nicht für jeden geeignet und bringt gewisse Einschränkungen mit sich:

  • Langfristige Umsetzbarkeit
    Eine der größten Herausforderungen beim Intervallfasten besteht darin, dass es vielen Menschen schwerfällt, das strenge Essmuster langfristig beizubehalten. An fünf Tagen normal zu essen und an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen die Kalorienzufuhr drastisch zu reduzieren, kann zu Inkonsequenzen führen und es erschweren, diese Methode über einen längeren Zeitraum durchzuhalten. Zudem könnten Nebenwirkungen wie Hungergefühle und Erschöpfung dazu führen, dass das Fasten vorzeitig abgebrochen wird.
    Dan Gallagher, registrierter Ernährungsberater in den USA, empfahl eine mögliche Lösung: „Es ist entscheidend, während der Fastentage sowohl ausreichend Wasser als auch Elektrolyte zu sich zu nehmen“, schrieb er Epoch Times. „Dies kann helfen, das Hungergefühl zu lindern und das Energieniveau aufrechtzuerhalten, wodurch es leichter fällt, das Fasten durchzuhalten.“
  • Gefahr des Überessens
    An den Tagen ohne Fasten besteht das Risiko, dass einige Menschen versuchen, die Kalorienreduktion der Fastentage durch übermäßiges Essen zu kompensieren. Dieses Verhalten könnte die positiven Effekte des Fastens zunichtemachen.
    „Menschen, die nicht an das Fasten gewöhnt sind, könnten dazu neigen, ihre Kalorienaufnahme nach den Fastentagen durch vermehrtes Essen auszugleichen“, erklärte Hook.
  • Ungleichgewicht bei der Nährstoffzufuhr
    Die Gewährleistung einer ausgewogenen Nährstoffzufuhr an den Fastentagen kann eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn die Kalorienaufnahme stark eingeschränkt wird. Ohne sorgfältige Planung könnten dadurch Mängel an essenziellen Nährstoffen entstehen.
  • Risiko der Entwicklung von Essstörungen
    Für einige Menschen besteht die Gefahr, eine ungesunde Beziehung zum Essen zu entwickeln oder in eine obsessive Beschäftigung mit dem Fasten sowie der Zählung von Kalorien zu geraten, was letztlich zu gestörten Essgewohnheiten führen kann.
  • Nicht für jeden geeignet
    Schwangeren oder stillenden Frauen, Menschen mit einer Vorgeschichte von Essstörungen oder Personen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen wird dringend empfohlen, vor der Anwendung des 5:2-Fastens eine ärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen.
    „Ich rate insbesondere gefährdeten Personen, wie etwa Menschen mit gesundheitlichen Bedenken, dringend davon ab, diese Methode anzuwenden“, betonte Hook.

Trotz der aufgeführten Einschränkungen weist das 5:2-Intervallfasten in einigen Studien vielversprechende Ergebnisse auf, insbesondere in Bezug auf die Förderung der Gehirngesundheit bei älteren Erwachsenen, verbunden mit dem zusätzlichen Vorteil der Gewichtskontrolle. Allerdings sind noch weitere Forschungen notwendig, wie eine 2017 in „JAMA Internal Medicine“ veröffentlichte klinische Studie zeigt. Diese Untersuchungen ergaben im Gegensatz zur aktuellen Studie, dass das abwechselnde Fasten an einzelnen Tagen keinen signifikanten Vorteil für den Gewichtsverlust oder die Gewichtserhaltung gegenüber einer täglichen Kalorienreduktion bietet.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „5:2 Intermittent Fasting Promising for Brain Health in Older Adults: Study“. (deutsche Bearbeitung kr)



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