Montgomery moniert „zu laxen Umgang“ mit ärztlicher Schweigepflicht

Epoch Times7. April 2015

Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat in der Debatte um Konsequenzen aus dem Absturz der Germanwings-Maschine das Ansinnen, die ärztliche Schweigepflicht zu lockern, zurückgewiesen: "Kritische Reflexion ist immer sinnvoll. Wir haben aber eher Probleme mit einem zu laxen Umgang mit der Schweigepflicht", sagte Montgomery der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Es gebe "Leichtfertigkeit in Gesprächen mit Menschen, die Diagnosen nichts angehen".

Akten würden zu oft von Krankenhäusern nach dem Tod eines Menschen herausgegeben, obwohl die Schweigepflicht über den Tod des Patienten hinausreiche. "Grundsätzlich ist den Ärzten klar, dass Paragraf 203 des Strafgesetzbuches ihnen die Offenbarung von Patientendaten verbietet. Paragraf 34 aber erlaubt und gebietet ihnen, in einem Notstand, wenn es um die konkrete Abwehr von Gefahr für Leib und Leben geht, sich zu offenbaren." Auch Arbeitgebern will Montgomery nicht mehr Einblicke gewähren. "In Deutschland gibt es bislang einen Kontakt zwischen behandelndem Arzt und Arbeitgeber nur über den dem Patienten mitgegebenen gelben Arbeitsunfähigkeitsschein. Das halte ich für eine ausgesprochen kluge Regelung."

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion