Helios-Kette gegen Leerstandsprämie für Krankenhäuser
Der Chef der größten deutschen Krankenhauskette hält trotz steigender Corona-Zahlen nichts davon, vorsorglich Klinikbetten für Covid-19-Patienten freizuhalten. Dazu waren die Krankenhäuser im Frühjahr und Sommer angehalten. Als Kompensation für entgangene Einnahmen erhielten sie vom Bund eine pauschale Prämie je freigehaltenem Bett.
„Wir waren weit davon weg, nicht genug freie Intensivkapazitäten zu haben“, sagt Francesco De Meo, der Vorstandsvorsitzende der Helios-Kliniken, nun der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (Ausgabe vom 1. November). „Unsere Krankenhäuser können ganz erheblich mehr an Covid-19 verkraften, als wir im März angenommen haben.“
Aus den Meldedaten der Krankenhäuser lasse sich eine Woche im Voraus ziemlich genau erkennen, wie viele schwere Covid-19-Fälle auf das Gesundheitssystem zukommen. „Diese Woche reicht uns, um das Krankenhausgeschehen komplett umzustellen.“
Intensivmediziner hatten in der vergangenen Woche gefordert, wieder einen Rettungsschirm mit Freihalteprämien wie im Frühjahr einzurichten. Helios gehört zum DAX-Konzern Fresenius aus Bad Homburg und betreibt in Deutschland 86 Krankenhäuser mit rund 1.300 Intensivbetten. Davon waren nach Auskunft des Unternehmens am Ende der vergangenen Woche 86 mit Covid-19-Patienten belegt. (dts)
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