53 Verdachtsfälle? – US-Studie bestätigte bereits Schlafkrankheit nach Schweinegrippe-Impfung
Bundesweit gibt es 53 registrierte Verdachtsfälle von Schlafkrankheit in Folge einer Schweinegrippe-Impfung. Dies bestätigte das Bundesgesundheitsministerium nach einer Kleinen Anfrage durch die Linksfraktion im Bundestag, laut „Rheinsche Post.“ Schlafkrankheit oder Narkolepsie verursacht extreme Tagesmüdigkeit und einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus und zeitweise den plötzlichen Verlust ihrer normalen Muskelspannung.
Zu den Betroffenen zählen demnach 27 Minderjährige. Bei Kindern mit gesicherten Diagnosen traten die Symptome im Durchschnitt etwa 160 Tage nach der Impfung auf, bei Erwachsenen waren es 194 Tage.
Gefährlichkeit der Grippe überschätzt
Das als Schweinegrippe bekanntgewordene Virus H1N1 löste 2009 von Mexiko ausgehend eine Pandemie aus. In Deutschland empfahlen die Behörden, sich durch Impfungen dagegen zu schützen. Während der Influenza-Welle 2009/2010 wurden in Europa fast 31 Millionen Menschen mit Pandemrix geimpft. Daneben gab es noch andere Impfstoffe. Die Gefährlichkeit der Grippe war damals allerdings überschätzt worden.
Aktuelle US-Studie bringt Klarheit
Eine aktuelle US-amerikanische Studie der Stanford Shool of Medicine bestätigt den Zusammenhang zwischen Schweinegrippe-Impfungen und dem Auftreten der Schlafkrankheit oder Narkolepsie unter den Geimpften. Narkolepsie verursacht extreme Tagesmüdigkeit und einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus.
Der Nachweis gelang den Forschern um Lawrence Steinman, von der Universität Stanford, mit einer Studie, die im Fachmagazin „Science Translational Medicine“ veröffentlicht wurde.
Zuvor wurde bereits auf diesem Gebiet mit ähnlichen Ergebnissen geforscht. 2014 glaubte ein internationales Forscher-Team der Stanford School of Medicine in Palo Alto den Zusammenhang zwischen Grippe, einem Impfstoff und der Narkolepsie erkannt zu haben und berichtete darüber im Fachmagazin „Science Translational Medicine“. Die Forscher zogen ihren Artikel allerdings wieder zurück, da es ihnen nicht gelang, die zentralen Ergebnisse zu reproduzieren.
Etwas im Impfstoff ähnelt unserem Schlafhormon
Ihrer damaligen These nach schien ein spezielles Protein, das im Impfstoff enthalten ist, dem körpereigenen Hormon Orexin, auch als Hypocretin bekannt, zu ähneln. Das Protein soll Bestandteil des H1N1-Virus sein, der mit der Impfung verabreicht wird.
Das Immunsystem soll nach der Impfung entsprechende Antikörper (T-Zellen) bilden, die bei einer Infektion den Schweinegrippe-Virus angreifen und unschädlich machen können. Aber wegen der Ähnlichkeit mit dem körpereigenen Hormon, kann auch der Körper des Geimpften durch sein eigenes Immunsystem angegriffen werden, was zu einer Erkrankung führen kann.
Hypocretin wird bei der Regelung des Schlaf-Wach-Rhythmus vom Hypothalamus ausgeschüttet und wirkt auf die dafür verantwortlichen Hirnareale. Das im Impfstoff enthaltene Protein könnte der These gemäß dort ebenfalls andocken. Die T-Zellen greifen gemeinsam mit dem angedockten Protein auch das Gehirn des Menschen an.
Einer von 10.000
Besonders viele Menschen erkrankten an der Schlafkrankheit bei einer großen Impfkampagne während der Schweinegrippe-Saison 2009/2010. Damals ließen sich sich Millionen Menschen impfen. Zwar soll von 10.000 Geimpften nur ungefähr einer an Narkolepsie erkrankt sein, aber für die Betroffenen waren die Symptome der Krankheit schwerwiegend.
Vor allem der Impfstoff Pandemrix, in dem das Narkolepsie auslösende Protein in höherer Konzentration vorhanden war, führte bei einigen Geimpften zur Schlafkrankheit.
Auch Focetria wurde während der Schweinegrippe-Saison in Europa eingesetzt, jedoch ohne die Narkolepsie-Häufigkeit zu erhöhen.
Zum 3. Mal bestätigt: Immunsystem greift Schlafzentrum an
Auf diesen Erkenntnissen beruhend wurden die Blutproben von 20 finnischen Patienten untersucht, die nach der Impfung mit Pandemrix an Narkolepsie erkrankt waren. Die Analyse zeigte, dass sich tatsächlich T-Zellen im Blut gebildet hatten, die nicht nur an das Schweinegrippe-Virus andocken, sondern auch an den Hypocretin-Rezeptoren im Gehirn.
In der Folge könnten diese Antikörper bei Menschen mit bestimmten Erbgutmerkmalen von dem Virus-Protein aktiviert werden und die Hypocretin-Andockstellen im Gehirn angreifen, berichten die Forscher. (dk/heilpraxisnet.de/dpa)
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