Meditation steigert Produktivität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz

Meditation und Aufmerksamkeitstraining liegen heute im Trend. Immer mehr Unternehmen bieten für ihre Mitarbeiter Meditationskurse an – mit bemerkenswerten Ergebnissen.
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Meditieren kann die Aufmerksamkeit steigern, die Stimmung verbessern und zu mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz beitragen.Foto: LuckyBusiness/iStock
Von 6. April 2022

Es ist sicher noch gar nicht so lange her, dass man sich über Mediation am Arbeitsplatz lustig gemacht hätte. Denn der Wert des „Abschaltens“ und innerlich zur Ruhe zu kommen, war lange Zeit nicht erkannt.

„Meditation am Arbeitsplatz, ist das euer Ernst?!“, hätten wahrscheinlich nicht nur die Chefs, sondern auch die Mitarbeiter ausgerufen. Schließlich ist das Arbeitsumfeld in der Regel viel zu sehr mit Ablenkungen wie dem Kampf um Vergünstigungen wie beispielsweise das begehrte Eckbüro [mit zwei Fenstern] beschäftigt, als dass man sich mit etwas so Besinnlichem wie Meditation befassen könnte.

Neben den allgegenwärtigen Tabellenkalkulationen und PowerPoint-Präsentationen genießt die Meditation heute jedoch in den Vorstandsetagen viel mehr Ansehen. Was ist der Grund für diese Kehrtwende? Ganz einfach: die Unternehmen selbst.

Achtsamkeit und Mediation sind schwer in Mode

Viele suchen nach innovativen Wegen, um die Leistung ihrer Mitarbeiter zu verbessern. Laut der Statistikfirma CompareCamp sind Achtsamkeit und Mediation bei vielen Arbeitnehmern zu einem festen Bestandteil des Geschäftslebens geworden.

Das zeigt vielleicht, wie weit das Konzept der Meditation in Unternehmen bereits gediehen ist: Wenn die meisten Menschen an Vergünstigungen denken, kommen ihnen wahrscheinlich die üblichen Dinge wie „Casual Friday“ – die Gepflogenheit, freitags von der bestehenden Kleiderordnung abzurücken – und Starbucks-Geschenkgutscheine in den Sinn. Jetzt bekommen die konventionellen Vergünstigungen Konkurrenz, denn CompareCamp zufolge sind Meditationsräume bei Unternehmen wie Apple, Salesforce und Nike schwer in Mode.

Das liegt aber nicht nur daran, dass diese Wall-Street-Giganten versuchen, sich von ihrer sanften Seite zu zeigen. Studien ergaben, dass Meditation das kritische Denken und die Kreativität verbessert. Zudem steigert sie die Konzentration und Produktivität. 

Folglich erkannten viele Arbeitgeber die Kraft der Meditation, um Stress am Arbeitsplatz zu senken, die Konzentration und Produktivität der Mitarbeiter zu steigern und die psychische Gesundheit zu verbessern.

Auf CompareCamp heißt es:

  • Ein zweiwöchiges Achtsamkeitstraining führt bei Teilnehmern, die zu Ablenkungen neigen, dazu, dass ihre Gedanken weniger abschweifen.
  • Meditation steigert die Produktivität der Mitarbeiter um 120 Prozent.
  • Arbeitgeber, die Meditationsprogramme für ihre Mitarbeiter einführten, verzeichneten einen Rückgang der Fehlzeiten um 85 Prozent.
  • Unternehmen, die Meditationsprogramme für ihre Mitarbeiter einführten, verzeichneten eine Gewinnsteigerung von 520 Prozent.
  • 60 Prozent der Mitarbeiter, die unter Ängsten am Arbeitsplatz litten, zeigten nach dem Meditieren eine deutliche Verbesserung.
  • Im Jahr 2017 boten 36 Prozent der Arbeitgeber Meditationsprogramme am Arbeitsplatz an, 2018 waren es schon 52 Prozent.

Gute Führung durch Meditation

„Meditation wird immer üblicher, da große Unternehmen wie Google mit ihren Achtsamkeitsprogrammen Vorbildcharakter haben. Aber es ist noch ein weiter Weg, bis Unternehmen ein Budget für die Umsetzung unternehmensweiter Programme bereitstellen“, sagte Lisa Wimberger, Geschäftsführerin von „Neurosculpting Institute“, einem Unternehmen, das Meditationsprogramme anbietet.

Ihr zufolge ist Mediation in diesen heiligen Hallen genau das Richtige. Denn Führungskräfte benötigten eine wirksame emotionale Regulierung, um Zugang zur „Vorstandskommando“-Zentrale ihres Gehirns zu erhalten, was für eine gute Führung notwendig ist. All dies erfordert regelmäßige Übungen in Selbstreflexion wie Meditation, Neuroplastizitätstraining und Bewegung. 

Dies sei, so Wimberger, für eine gute Führung ebenso wichtig wie jedes andere auf Führung basierende Trainingsprogramm. „Es hilft den Führungskräften, Gelassenheit, systematisches Denken, Konzentration und einen gewaltfreien Kommunikationsstil zu bewahren.“

Meditation sei dort sehr effektiv, um „die Aufmerksamkeit der Führungskräfte auf das Thema Stressmanagement zu lenken,“ meinte Dana Harper, Abteilungschefin für Personalplanung bei Anuvu, einem Anbieter von Konnektivität und Unterhaltung im Bereich Mobilität. „Meditation löste bei unseren Mitarbeitern Begeisterung aus, also nehmen wir das Thema ernst.“

Anuvu habe im Mai Meditation eingeführt. Obwohl das Programm später beendet wurde, seien die Videos weiterhin auf dem Mitarbeiterportal zu finden und könnten von jedem jederzeit genutzt werden, so Harper.

Bis vor etwa zehn Jahren hätten nur die größten Unternehmen Meditations- oder Achtsamkeitsprogramme für ihre Mitarbeiter gehabt, erklärte Dan Globus, leitender Meditations- und Achtsamkeitslehrer bei „Meditation House“. „Die meisten Mitarbeiter, die sich für Meditation interessierten, mussten örtliche Yogazentren oder möglicherweise eine Einrichtung besuchen, die Meditation anbot, falls es überhaupt eine gab.“

Die Zeiten haben sich geändert. Globus zufolge bieten heute kleine und mittelgroße Unternehmen ihren Mitarbeitern Meditationskurse und -programme an. Die Kurse reichen von Veranstaltungen zum „Wohlbefinden“ oder „Tagen der geistigen Gesundheit“, bei denen ein Unternehmen einen Kurs als Teil eines ein- bis zweitägigen Workshops bucht, bis hin zu langfristigen Kursangeboten für Mitarbeiter, die einmal pro Woche oder einmal im Monat stattfinden. Globus ist der Ansicht, diese Entwicklung sei darauf zurückzuführen, dass Personalmanager die positiven Auswirkungen von Meditationsprogrammen am Arbeitsplatz erkannt hätten.

Sie haben gesehen, wie diese Programme dazu beitragen, Fehlzeiten zu reduzieren, die Moral zu steigern, die allgemeine Freude und Zufriedenheit bei den Mitarbeitern zu erhöhen und die allgemeine Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern.“

Was auch immer der Grund sein mag, die positiven Rückmeldungen von Globus‘ Kunden zeigen, wie wichtig Meditation in der Wirtschaft geworden ist.

Meditationsprogramm an Zielgruppe anpassen

Die Begeisterung kommt nicht von Ungefähr. Schließlich seien Meditationsprogramme laut Globus kostengünstige Lösungen, um die Zufriedenheit, Freude und Produktivität der Mitarbeiter zu steigern: 

„Mitarbeiter, die regelmäßig meditieren, sind in der Regel gesund und mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden; sie kommen gerne zur Arbeit und haben gute Beziehungen zu ihren Kollegen.“

Doch es gibt auch die Ungläubigen. Sie lassen sich laut Wimberger nicht leicht auf die Meditation ein. „Je nachdem, welches Meditationsprogramm zum Einsatz kommt, kann es die entgegengesetzte Wirkung haben. Programme, die zum Lebenswandel animieren oder Dogmen beinhalten, können dazu führen, dass einige Menschen die Methoden ablehnen. Die Programme, die sich mehr auf die Physiologie der Praktiken konzentrieren, sind eher für den Mainstream und die breite Masse interessant.“

Außerdem förderten nicht alle Meditationsstile die konzentrierte Aufmerksamkeit, sagte sie. „Es geht um mehr als nur um Entspannung. Gute Meditationsprogramme holen die Nutzer dort ab, wo sie sich befinden, und helfen ihnen, sich entweder mehr zu entspannen oder aufmerksamer zu werden, je nachdem, was nötig ist. Es ist nie eine Universalmethode.“

Außer bei den Skeptikern haben sich die Ansichten der Menschen über Meditation geändert. Es hänge davon ab, wie sie vorgestellt wird, erklärte Globus. „Es gab große Fortschritte. Viele Menschen, die in ihrer Freizeit nie einen Meditationskurs besucht hätten, sind heute die größten Befürworter von Meditationskursen in Unternehmen. Sie erkennen schnell, dass die Art und Weise, wie Meditation in Unternehmen gelehrt wird, völlig anders ist, als sie es sich vielleicht vorstellten.“

Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times USA unter dem Titel: Better Business Outcomes From Mindfulness and Meditation (deutsche Bearbeitung von as)



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