Verlust des Geruchssinns nach COVID und Impfung: Ärzte zeigen mögliche Therapien

Der Duft von frischem Brot ist nicht mehr wahrnehmbar, die Lieblingsschokolade schmeckt nicht mehr: Viele Menschen klagen nach einer COVID-19-Infektion über langanhaltende Einschränkungen ihrer Geruchs- und Geschmackssinne. Es gibt jedoch zahlreiche bewährte Behandlungsansätze, die hier Abhilfe schaffen können.
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Eines der häufigsten Symptome von COVID-19 ist der Verlust des Geruchssinns.Foto: iStock
Von 3. Juli 2023

Im Jahr 2021 erkrankten laut einer kürzlich veröffentlichten Studie etwa 36 Millionen Amerikaner an COVID-19. Gut jeder Vierte (26 Prozent) der Betroffenen gaben an, ihre Geruchs- und Geschmackssinne nach der Genesung nur teilweise wiedererlangt zu haben, bei über 2 Prozent war das gar nicht mehr der Fall.

„Der Verlust der Geruchs- oder Geschmackssinne ist nicht so harmlos, wie man vielleicht denkt“, sagte der leitende Autor der Studie, Dr. Neil Bhattacharya, in einer Pressemitteilung.

Der Geruchssinn ist eng mit Emotionen und Erinnerungen verbunden. Außerdem ermöglicht er die Erkennung von verdorbenen Lebensmitteln, Rauch und anderen Umweltchemikalien. Darüber hinaus spielen die Sinne des Geruchs und Geschmacks eine entscheidende Rolle bei der Freude am Essen.

In der Regel verlieren Corona-Patienten ihre Geruchs- und Geschmackssinne nicht vollständig. Vielmehr handelt es sich um einen gedämpften oder verzerrten Sinneseindruck. Betroffene können auch eine sogenannte Parosmie entwickeln, bei der angenehme Aromen plötzlich unangenehm werden. Andere erleben eine Hyposmie – eine Riechstörung –, bei der Düfte nicht mehr so stark wahrgenommen werden können.

Verlust des Geruchssinns ist auch eine Impfnebenwirkung

Obwohl der Verlust der Geruchs- und Geschmackssinne oft mit einer Coronainfektion in Verbindung gebracht wird, zeigen zahlreiche Berichte, dass auch die COVID-19-Impfung zu diesen Beschwerden führen kann. Tatsächlich hat das amerikanische Meldesystem für Impfstoffnebenwirkungen (VAERS) über 5.000 Fälle von Geruchsverlust und über 6.000 Fälle von Geschmacksverlust nach einer Coronaimpfung erfasst.

Die Symptome sehen sehr ähnlich aus, aber die Ursachen könnten sehr unterschiedlich sein, sagte der Hausarzt Dr. Jeffrey Nordella. Er erklärte: Bei Langzeit-COVID-Patienten ist der Verlust der Geruchs- und Geschmackssinne oft auf Schäden an den Zellen zurückzuführen, die Gerüche erkennen. Diese Schäden treten während der akuten COVID-19-Phase auf.

Mit den mRNA-Impfstoffen werden Lipid-Nanopartikel in den Arm-Muskel injiziert und in den Blutkreislauf gebracht. Diese Partikel können leichter in Zellen eindringen als das Coronavirus selbst.

Sobald sie in den Zellen sind, geben sie dort die Anweisung, sogenannte Spike-Proteine zu produzieren. Diese Proteine können Entzündungen und Stress in umliegenden Zellen und Geweben verursachen, was wiederum zu Langzeit-COVID-Symptomen und möglichen Nebenwirkungen der Impfung führen kann.

Behandlung: Omega-3-Fettsäuren

Bei der Behandlung des Verlustes von Geruch und Geschmack setzen Ärzte und Gesundheitsberater auf unterschiedliche Methoden.

Neurologin Dr. Diane Counce aus dem US-Bundesstaat Alabama und Mediziner Scott Marsland verwenden bei ihren Therapieansätzen Omega-3-Fettsäuren. In seiner Gemeinschaftspraxis setzt Marsland auf eine schrittweise Therapie. Er beginnt mit einer wöchentlichen Dosis von einem Gramm Omega-3-Fettsäuren und erhöht sie über die Zeit auf vier Gramm pro Tag. Diese Methode hat nach Marslands Beobachtungen eine positive Wirkung auf die Geruchs- und Geschmackssinne seiner Patienten.

Omega-3-Fettsäuren sind ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen und haben entzündungshemmende Eigenschaften. Sie unterstützen den Körper bei der Bekämpfung von Entzündungen und fördern die neuronale Entwicklung.

In den ersten Studien zu akuten COVID-19-Fällen wurde festgestellt, dass Patienten mit schweren Symptomen tendenziell einen niedrigeren Omega-3-Fettsäuren-Spiegel hatten. Dies deutet darauf hin, dass eine ausreichende Zufuhr dieser Fettsäuren vor starken Symptomen schützen könnte.

Obwohl Omega-3-Fettsäuren ihre Vorteile haben, warnt Marsland davor, dass hohe Dosierungen zu Herzproblemen führen können. Studien deuten darauf hin, dass die Einnahme von Präparaten mit Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Herzrhythmusstörungen erhöhen. Die Einnahme sollte daher mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Therapie gegen Blutgerinnselbildung

Auch der Behandlungsansatz von Dr. Counces weist offenbar positive Wirkungen auf die Geruchs- und Geschmackssinne ihrer Patienten auf.

Ihre Dreifach-Therapie umfasst eine Kombination von Arzneimitteln, die darauf abzielen, das Zusammenklumpen von Blutplättchen zu verhindern. Zum Einsatz kommt der Wirkstoff Apixaban zusammen mit Blutplättchenhemmern wie Clopidogrel und Aspirin, die die Bildung von Blutgerinnseln verhindern.

In einigen Fällen empfiehlt Dr. Counce auch Nahrungsergänzungsmittel wie Nattokinase, das aus fermentierten Sojabohnen gewonnen wird.

In einer japanischen Studie wurde Nattokinase auf sein Potenzial zur Zersetzung von Spike-Proteinen untersucht. Diese Proteine sind an der Bildung von abnormalen Blutgerinnseln beteiligt, die mit Long COVID und den Coronaimpfstoffen in Verbindung gebracht werden. Nattokinase kann effektiv dabei helfen, mögliche Blutgerinnsel aufzulösen, die die Nervenversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen behindern könnten.

Aber auch hier sei Vorsicht geboten: Nicht alle Patienten vertrage Nattokinase. Menschen mit Sojaallergien und anderen Überempfindlichkeiten können Unverträglichkeiten aufweisen.

Das japanische Nationalgericht Natto. Foto: iStock

Geruchstraining

Ein weiterer Ansatz zur Behandlung von Geruchs- und Geschmacksstörungen ist das Geruchstraining mit natürlichen ätherischen Ölen. Duft-Sets sind unter anderem in der Apotheke oder in Drogerien erhältlich.

Wenn der Verlust von Geruch und Geschmack weniger stark ausgeprägt ist, könnten Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin D3 und B12 helfen. Darüber hinaus empfehlt Dr. Counce Zink als Nahrungsergänzungsmittel.

Bei einer Infektion verbraucht der Körper seine Zinkreserven. Dieser Mangel wird laut wissenschaftlichen Erkenntnissen oft mit einem Verlust des Geruchs und des Geschmacks in Verbindung gebracht. Wie genau Zinkmangel diese Sinne beeinflusst, ist allerdings noch nicht vollständig erforscht.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel Millions Don’t Regain Senses of Smell and Taste After COVID: Clinicians Share Validated Approaches“ und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt. (Redaktionelle Bearbeitung dl)



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